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Definição e significado de Awaren

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Awaren

                   
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem historischen Reitervolk. Für das heutige Volk im Kaukasus siehe Awaren (Kaukasus).
  Das Reich der Awaren um 600

Die Awaren (auch Avaren) waren ein zentralasiatisches Reitervolk, dessen ethnische und sprachliche Herkunft noch nicht ausreichend erforscht worden ist. Sie beherrschten im Frühmittelalter über 200 Jahre lang Mitteleuropa von ihren Siedlungsgebieten in der Pannonischen Tiefebene und waren in dieser Zeit der wichtigste Machtfaktor zwischen dem Frankenreich und dem Byzantinischen Reich.

Inhaltsverzeichnis

  Herkunft der Awaren

Aufgrund des äußerst dürftigen überlieferten Sprachmaterials ist eine allgemein anerkannte ethnisch-sprachliche Zuordnung der Awaren nicht möglich. Laut dem chinesischen Geschichtsbuch Liang-shu waren die „War“ zeitweilig Vasallen beziehungsweise Angehörige der proto-mongolischen Rouran. Neben einer prototürkischen[1] oder mongolischen wurde auch eine indogermanische oder finno-ugrische Herkunft der Awaren in Betracht gezogen. Das vorliegende Quellenmaterial macht jedoch eine Entscheidung für oder gegen eine dieser Annahmen unmöglich (siehe Awarische Sprache). Erschwerend kommt hinzu, dass Verbände im zentralasiatischen und pontischen Raum (Schwarzmeerregion) ethnisch kaum homogen waren und sogar Namen „wandern“ konnten. So wurden Gruppen aus diesem Raum von den klassizistisch orientierten byzantinischen Geschichtsschreibern oft schlicht als „Skythen“ oder „Hunnen“ bezeichnet, ohne dass damit eine Aussage über ihre Ethnie gemacht wurde.[2]

Nach der Encyclopædia Iranica gehörten die Awaren, wie auch die späteren Mongolen, zu der Nomadenkonföderation Śyän-bi und waren somit „ohne Zweifel der erste geschichtlich erfasste mongolische Stamm“.[3] Andere Quellen geben dagegen an, dass schon die ethnische Zusammensetzung der Śyän-bi unbekannt ist.[4]

  Geschichte

Nach chinesischen Chroniken sollen die War ursprünglich ein aus dem Tarimbecken nach Afghanistan ausgewanderter Zweig der indoeuropäischen Yüe-tschi gewesen sein. Bald nach einer Niederlage gegen die Nördliche Wei-Dynastie tauchten sie 463 als neue Gruppe am Schwarzen Meer auf, die sich selbst „War und Chunni“ (evtl. ein versteckter Hinweis auf Reste vom Reitervolk der Hunnen) nannte; allerdings sind derartige etymologische Ableitungen kein zwingender Beweis für eine rekonstruierbaren Verlauf der awarischen Wanderung. Der awarische Traditionskern bestand jedenfalls demnach aus zwei herrschaftsfähigen Geschlechtern, die ihre Namen von den beiden mythischen Königen gleichen Namens ableiteten. Die Awaren waren möglicherweise in der Folgezeit auch ein führender Zweig der Hephthaliten[5] und hatten ihr Siedlungsgebiet demnach vermutlich in der Nähe des Aralsees.

Nach 555 zogen die Awaren unter dem Druck der Göktürken nach Westen und wurden 558 Föderaten des Byzantinischen Reichs. Um 560 besiegten sie die Protobulgaren am Schwarzen Meer, zogen aber wegen der sie verfolgenden Göktürken weiter in Richtung Balkan.[6] Nachdem sie im Jahr 567 gemeinsam mit den Langobarden das Reich der Gepiden, das sich im späteren Siebenbürgen befand, zerstört hatten, ließen sie sich vor allem im Karpatenbecken nieder und übernahmen die Herrschaft über Pannonien. Schon früh fand dort eine Besiedlung mit tributpflichtigen Slawen statt, wie u. a. Grabfunde aus Hennersdorf bei Wien zeigen. Die Awaren vermischten sich aber wohl auch mit den in der ungarischen Tiefebene verbliebenen Resten der Hunnen.

Schon bald reichte ihr Einflussgebiet von der Ostsee bis zur Wolga. Unter ihrem Khagan Baian stellten die Awaren eine Großmacht dar, die es sich leisten konnte, vom Byzantinischen Reich und von den Franken Tribut zu fordern. Dennoch wurden sie Ende des 6. Jahrhunderts von dem byzantinischen Kaiser Maurikios in die Defensive gedrängt, so dass ihr Reich kurz vor dem Zusammenbruch stand (→ Balkanfeldzüge des Maurikios). Doch nachdem Maurikios im Jahr 602 gestürzt wurde und das byzantinische Reich in Chaos und Anarchie versank, erzielten die Awaren Erfolge gegen die Langobarden in Friaul 610 und gegen die Franken 611. Anschließend überrollten die Awaren die Balkanhalbinsel ungeachtet der Tatsache, dass der inzwischen gestürzte Kaiser Phokas mit ihnen 604 einen Tributfrieden geschlossen hatte. Zusammen mit den von ihnen unterworfenen Slawen belagerten die Awaren mehrmals Thessaloniki, zuletzt 626 mit Hilfe der persischen Sassaniden sogar die oströmische Hauptstadt Konstantinopel, was aber misslang (→ Belagerung von Konstantinopel (626)). Ihren im Kampf gegen Maurikios verlorenen Ruf der Unbesiegbarkeit konnten sie jedoch nicht mehr herstellen. Im Verlaufe der folgenden Jahrzehnte entzogen sich immer mehr slawische Fürsten dem direkten awarischen Einfluss und dehnten ihren Machtbereich auf der Balkanhalbinsel aus. Auch erhoben sich anderorts slawische Stämme unter dem fränkischen Kaufmann Samo und schüttelten die Awarische Oberhoheit ab. Damit war der Höhepunkt der Macht der Awaren überschritten und die Feindschaft zu Byzanz in Ermangelung einer gemeinsamen Grenze beendet.

Bis zum Ende des 8. Jahrhunderts beherrschten sie ganz Pannonien sowie Karantanien, sahen sich aber zunehmenden Angriffen von Bulgaren, Kroaten und anderen Slawenstämmen ausgesetzt. Die Awaren gaben durch ihren Einfluss auf den Osthandelswegen Anlass zur Gründung einer östlichen Grenzmark (Awarische Mark), weil sie Karl den Großen um 800 nötigten, zum Schutz der Handelswege und der Reichsgrenzen eine Awarenmark (später marchia orientalis genannt) einzurichten. Die bis dahin bekundete Kriegslust und Aggressivität der Awaren zur Zeit Karls des Großen ist durch die bisher bekannten Quellen nicht eindeutig zu belegen. Die jüngere Forschung geht davon aus, dass die Zeit der größeren Kriegszüge um 800 längst beendet war. Die von Einhard beschriebenen Schätze der Awaren würden demnach aus längst vergangenen Zeiten stammen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass Einhard in seiner Vita Karoli Magni von dem verhältnismäßig geringen Widerstand bei Karls Awarenzügen berichtet.

In den Feldzügen zwischen 791 und 803 schlug der fränkische König (und ab 800 Kaiser) Karl der Große gemeinsam mit dem bulgarischen Khan Krum die Awaren vernichtend. Die Awaren, inzwischen längst sesshaft, verloren nun den Kontakt zu den übrigen Steppenvölkern und ihr politischer Einfluss trat in den Hintergrund.

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Das Volk der Awaren, wie das der Hunnen, ging zum Teil in einigen südslawischen Völkern auf. Hierfür gibt es humangenetische Hinweise. So zeigten molekulargenetische Untersuchungen an Y-Chromosomen in der Bevölkerung der kroatischen Insel Hvar Merkmale, die auf eine zentralasiatische Abstammung schließen lassen.

Im Namen Banat verbirgt sich der ursprünglich aus dem Persischen stammende awarische Fürstentitel „Ban“ (nach dem Khagan Baian, dem berühmten Heerführer), der später als Banus an die Kroaten überging.

Ob das gleichnamige Kaukasusvolk der Awaren bzw. präziser Neu-Awaren in der russischen Teilrepublik Dagestan Nachfahren eines Teils der historischen Awaren sind, ist umstritten. Der Sprachwissenschaftler Harald Haarmann geht davon aus, dass Teile der awarischen Bevölkerung bei Einfällen nach Europa im Kaukasus blieben. Dort haben sich seiner Meinung nach ihre Kultur und Sprache an das Kaukasische angepasst. Weitere Informationen sind zu finden im Artikel Awarische Sprache.

  Literatur

  • Lovorka Bara u.a.: Y chromosomal heritage of Croatian population and its island isolates. In: European Journal of Human Genetics (2003) 11, 535–542. (Medizinische Studie zu Genvergleichen.)
  • Eric Breuer: Byzanz an der Donau. Eine Einführung in Chronologie und Fundmaterial zur Archäologie im Frühmittelalter im mittleren Donau Raum. Tettnang 2005, ISBN 3-88812-198-1. (Neue Standardchronologie zur awarischen Archäologie.)
  • Falko Daim (Hrsg.): Die Awaren am Rand der byzantinischen Welt. Studien zu Diplomatie, Handel und Technologietransfer im Frühmittelalter. Innsbruck 2000, ISBN 3-7030-0349-9. (Sammelband mit kurzen Aufsätzen verschiedener Autoren zu geographisch, formenkundlichen Zusammenhängen, insbesondere byzantinischem Einfluss.)
  • Falko Daim (Hrsg.): Reitervölker aus dem Osten. Hunnen + Awaren. Burgenländische Landesausstellung 1996, Schloß Halbturn. Eisenstadt 1996. (Ausstellungskatalog, behandelt alle archäologischen Themenbereiche, besonders für Laien als Einstieg geeignet.)
  • Falko Daim: Studien zur Archäologie der Awaren. 1984 ff.
  • Josef Deér: Karl der Große und der Untergang der Awaren. In: Karl der Große. Persönlichkeit und Geschichte. Hrsg. v. Helmut Beumann. Düsseldorf 1965, S. 719–791.
  • Wilfried Menghin, Tobias Springer, Egon Wamers (Hrsg.): Germanen, Hunnen und Awaren. Schätze der Völkerwanderungszeit. Ausstellungskatalog. Nürnberg/Frankfurt a. M. 1987.
  • Walter Pohl: Die Awaren, Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567–822 n. Chr. 2 Aufl. München 2002, ISBN 3-406-48969-9. (Standardwerk zu den frühmittelalterlichen Awaren aus der Sicht eines der angesehensten Historiker auf diesem Gebiet.)
  • Denis Sinor: The Cambridge History of Early Inner Asia. Cambridge 1990. (Publikation zu reiternomadischen Völkern in Mittel-und Innerasien.)
  • József Szentpéteri (Hrsg.): Archäologische Denkmäler der Awarenzeit in Mitteleuropa. Varia archaeologica Hungarica 13. Budapest 2002, ISBN 963-7391-78-9, ISBN 963-7391-79-7. (Lexikonartige, kurze Zusammenstellung tausender archäologischer awarenzeitlicher frühmittelalterlicher Fundorte, meist Gräberfelder, wichtig als Literaturnachweis.)
  • Herwig Wolfram: Die Geburt Mitteleuropas. Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung 378–907. Wien 1987
  • Michael Wendel: Der Kriegszug der Awaren im Jahr 586/87 n. Chr. durch Nordthrakien. In: Pontos Euxeinos. Beiträge zur Archäologie und Geschichte des antiken Schwarzmeer- und Balkanraumes, ZAKSSchriften 10, Verlag Beier & Beran, Langenweissbach 2006, S. 447-461

  Weblinks

  Einzelnachweise

  1. Für den Sprachwissenschaftler Harald Haarmann waren die Awaren eindeutig ein Turkvolk (Artikel Awaren, in: Lexikon der untergegangenen Völker, München 2005, S. 65). Andere Wissenschaftler betonen, dass eine eindeutige Einordnung aufgrund der Quellenlage bis heute nicht möglich ist (Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Wien u.a. 2004, S. 77f.).
  2. Vgl. Pohl, Die Awaren, S. 21ff.
  3. K.H. Menges: Altaic people, in: Encyclopaedia Iranica, Bd. 1 (1985), S. 908–912, Online Edition (LINK)
  4. Wolfgang-Ekkehard Scharlipp: Die frühen Türken in Zentralasien, 1992, S. 10
  5. Vgl. aber die Einwände bei Pohl, Die Awaren, S. 33f.
  6. Pohl, Die Awaren, S. 27ff.
   
               

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