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Definição e significado de Braunschweig

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Dicionario analógico

Wikipedia - ver também

Wikipedia

Schweigen

                   
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Schweigen (Begriffsklärung) aufgeführt.
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  Piktogramm für Ruhebereiche

Schweigen ist eine Form der nonverbalen Kommunikation, bei der nicht gesprochen wird und bei der auch keine Laute erzeugt werden. Im allgemeinen können trotz des Schweigens vom Individuum als ein Sender bestimmte Informationen mitgeteilt und Bedeutungen gezeigt werden.[1] Eine besondere Verbreitung hat das Schweigen in den Religionen und Rechtssystemen sowie in der Spiritualität.

Inhaltsverzeichnis

  Abgrenzungen

Schweigen als ein bewusster kommunikativer Akt setzt die Fähigkeit zum Sprechen voraus. Insofern hat das Schweigen einer taubstummen Person eine differenzierte Relevanz, da eine Kommunikation über die Gebärdensprache möglich ist. Abzugrenzen ist weiterhin ein Schweigen aus psychopathologischen Gründen, wegen einer Sprachstörung oder eines Autismus. Mit dem Phänomen des Schweigens verwandt, aber auch abgrenzbar sind[2]

  Formen des Schweigens

Aufmerksamkeit

Schweigen kann angespannte Aufmerksamkeit bedeuten. Oft wird Schweigen situationsbedingt gefordert. Zum Beispiel schweigen heutzutage die Mitarbeiter in Büros, um die für das Nachdenken erforderliche Ruhe zu gewährleisten. In Theatern und in Kinos schweigen die Zuschauer meist, um sich auf die Handlung zu konzentrieren und die anderen Zuschauer nicht zu stören.

Schweigen als Denkpause des Sprechers gewährt dem Sprecher und dem Publikum Zeit zum Nachdenken. Als Mittel der Rhetorik kann Schweigen als bewusste Pause eingesetzt werden. Es gibt Sprecher und Publikum Zeit zum Nachdenken und hat zugleich Signalwirkung als Aufforderung zum tieferen Überdenken.

Aussageverweigerung

Angeklagte und deren Angehörige haben vor Gericht ein Zeugnisverweigerungsrecht. Damit soll verhindert werden, dass Angeklagte gegen ihren Willen zu belastenden Aussagen gezwungen werden können.

Verschwiegenheitspflicht

Angehörige bestimmter Berufsgruppen unterliegen einer Schweigepflicht. Sie dürfen keine Einzelheiten aus ihrer beruflichen Tätigkeit veröffentlichen, die ihnen als Berufsgeheimnis anvertraut wurden. Dazu gehören die ärztliche Verschwiegenheit sowie das Bankgeheimnis, Beichtgeheimnis und Betriebsgeheimnis.

Dialogverweigerung

Schweigen kann speziell das Verweigern einer Antwort auf eine Frage oder generell eines Dialoges zum Ausdruck bringen. Das gilt insbesondere für ein eisiges Schweigen in Konflikten oder ein langwieriges Schweigen in Partnerschaftskonflikten. Bisweilen wird im Konfliktfall ein einseitiges Schweigen als Strafe eingesetzt.

Auch in der Politik spielt Schweigen eine Rolle. So haben nach dem Irakkrieg die führenden Politiker der USA und der Bundesrepublik Deutschland lange nicht miteinander geredet.

Konsensbildung

Schweigen kann situationsabhängig Zustimmung oder Ablehnung einer Frage signalisieren. Wenn bei einer nicht-formellen Abstimmung auf die Frage „Hat jemand etwas dagegen?" niemand antwortet, so wird das als Zustimmung gewertet.
Dazu das bekannte Zitat von Papst Bonifatius VIII. (um 12351303): „Qui tacet, consentire videtur.“ („Wer schweigt, scheint zuzustimmen.“) Er drückte sich vorsichtig aus; denn es könnte ja sein, dass beispielsweise jemand zum Schweigen gezwungen wird.

Andererseits wird ein Schweigen auf eine Aufforderung zur Zustimmung (etwa „Sind Sie damit einverstanden?“) eher als Ablehnung gewertet. Schweigen auf eine Frage wird also meist gleich oder ähnlich einer ablehnenden Antwort auf die Frage verstanden.

Gedenkanlässe

Das bewusste gemeinsame Schweigen zum Gedenken an bestimmte Ereignisse wird als Schweigeminute bezeichnet. Auch während einer Bestattungszeremonie schweigen die Trauergäste, während der Pfarrer spricht oder betet.

Unsicherheit

Plötzlich auftretendes Schweigen kann eine gespannte Stimmung signalisieren. Wenn in einer Gruppe alle schweigen, weil niemand zu reden beginnen möchte, entsteht oft eine peinliche Situation. Diese Situation muss von den Gesprächsteilnehmern gemeistert werden. Das kann zum Beispiel geschehen, indem bereits vorher festgelegt wird, wer gegebenenfalls die ersten Fragen stellt. Oft entsteht Schweigen, wenn gefragt wird: "Hat jemand eine Frage?" Viele wollen nicht als erste reden, um nicht aufzufallen. Wenn erst einmal eine Diskussion in Gang gekommen ist, entwickelt sie oft eine Eigendynamik.

Schweigegelübde

Bekannt sind Schweigegelübde aus religiösen Gründen, die zu bestimmten Tageszeiten oder über längere Zeit gelten.

Siehe auch: Schweigerose

Isolationsangst

Der englische Sozialphilosoph Thomas Hobbes schrieb in seinem 1650 veröffentlichten Buch »The Elements of Law«, Schweigen könne man als Zeichen von Zustimmung auslegen, denn es sei ja so leicht, nein zu sagen, wenn man nicht zustimme. Hobbes irrt sich darin, dass es leicht sei, nein zu sagen. Manche Menschen leiden, wenn sie meinen, dass sich andere auf Grund einer Meinungsäußerung von ihnen abkehren. Die Furcht vor Isolation erscheint als die treibende Kraft, die den Prozess der Schweigespirale in Gang setzt. Schweigen ist für Menschen mit schwachem Selbstbewusstsein und geringem Interesse an Politik, d. h. für Mitläufer, eine Möglichkeit, gut gelitten zu bleiben und nicht durch eine Meinungsäußerung isoliert zu werden. Schweigen wirkt für Mitläufer verlockend, weil man es auch als Zustimmung auslegen kann.

Schweigegebot

Eine Person kann durch ein Gerichtsurteil zum Schweigen verurteilt werden. Noch heute ist es zum Beispiel in der römisch-katholischen Kirche üblich, einen Priester zu einem zeitlich befristeten Bußschweigen zu verurteilen.

Strafen

Im Altertum und Mittelalter gab es eine Bestrafung, einem Boten oder Dienern die Zunge herauszuschneiden, um sie zum Schweigen zu bringen, das Reden zu verhindern. Auch die Todesstrafe wurde angewendet, um Gegner „zum Schweigen zu bringen".

In der Gegenwart garantieren die Menschenrechte u. a. auch die Presse- und Meinungsfreiheit sowie die Freiheit von Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre, um Zensur zu verhindern.

  Schweigen in der Kunst

Belletristik

In der Literatur ist das Schweigen als Thema nicht selten, auch als Titel (so Das Schweigen des Meeres von Vercors, Doktor Murkes gesammeltes Schweigen von Heinrich Böll).

  Das Schweigen
Johann Heinrich Füssli
Ölgemälde, 1799-1801
Bildende Kunst

Zahlreiche Facetten des Schweigens von abweisendem Stolz bis zur Furcht einflößenden Stille sind in den Bildenden Künsten thematisiert worden.

Darstellende Kunst

Schweigen ist ein wichtiges Element in der Pantomime: Ein Schauspieler verzichtet bewusst auf das Sprechen und drückt sich lediglich in Gesten und mit Mimik aus.

Im Stummfilm konnte infolge technischer Möglichkeiten kein gesprochenes Wort verwendet werden. Bei den meisten dieser Filme wurden allerdings als gesprochen zu denkende Texte auf Zwischentafeln eingeblendet, so dass es sich nicht um wirkliches Schweigen handelt. Im Vergleich zum Tonfilm lag der Ausdruck der Schauspieler betonter in der Gestik und Mimik.

  Schweigen in Rechtsangelegenheiten

Hauptartikel: Schweigen (Recht)

Schweigen im Rechtsverkehr bedeutet in Deutschland weder „Ja“ noch „Nein“, weder Zustimmung noch Ablehnung zu einem Rechtsgeschäft, sondern gar nichts. Es ist der Gegensatz zu einer Willenserklärung. Das deutsche Recht (BGB, Handelsgesetzbuch und Strafprozessordnung) geht insgesamt vom Grundsatz aus, dass schlichtes Schweigen keinen Erklärungswert besitzt und deshalb ohne rechtliche Bedeutung ist (so genanntes „rechtliches Nullum“). Durch Schweigen wird weder ein Wille artikuliert noch eine Erklärung abgegeben. Beim Schweigen ist deshalb dem anderen Teil weder bekannt, ob überhaupt ein rechtsverbindlicher Wille vorliegt, noch erfolgt keinerlei Erklärung wie etwa bei sonstigen stillschweigenden Handlungen. Der alte Rechtsgrundsatz „Wer schweigt, wo er (wider)sprechen sollte und konnte, dem wird Zustimmung unterstellt“ („qui tacet consentire videtur, ubi loqui debuit atque potuit“; Papst Bonifatius VIII.) gilt im deutschen Recht nur ausnahmsweise in einigen Fällen des „normierten Schweigens“, „beredten Schweigens “ und bei Handelsgeschäften unter Kaufleuten.

  Verschweigen

Verschweigen der Identität

Manche Künstler und Schriftsteller legen sich Pseudonyme als Künstlernamen zu. Geheimdienste bzw. Nachrichtendienste legen eine Legende an, d.h. eine ganz oder in Teilen erfundene oder geänderte Biographie, um Absichten und Identitäten zu verbergen.

Verschleierung

Unter Verschleierung versteht man hingegen das Unkenntlichmachen eines Gegenstandes oder in der Informatik auch einer Information, so dass der eigentliche Inhalt nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.

Verschlüsselung

Bei einer Verschlüsselung wird ein Text in einen Geheimtext umgewandelt, den der Empfänger mit Hilfe eines Schlüssels wieder entschlüsseln kann.

  Zitate

  Siehe auch

  Literatur

Monografien
  • Hans-Jürgen Baden: Das Schweigen. Bertelsmann, Gütersloh 1952.
  • Peter Burke: Reden und Schweigen. Zur Geschichte sprachlicher Identität. Wagenbach, Berlin 1994 ISBN 978-3803151469
  • Stephanie Dietrich: Das schweigende Gebet. Zur Grundlage des Verständnisses von schweigendem Gebet in ökumenischem Blickwinkel. Evang. Verlags-Anstalt, Leipzig 2000.
  • Franz Dodel: Weisung aus der Stille. Sitzen und Schweigen mit den Wüstenvätern. Benziger, Zürich 1999.
  • Regine Elzenheimer: Pause. Schweigen. Stille. Dramaturgien der Abwesenheit im postdramatischen Musik-Theater. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008.
  • Anselm Grün: Der Anspruch des Schweigens. Vier Türme, Münsterschwarzach 1984 ISBN 3878681267
  • Claudia Edith Kunz: Schweigen und Geist. Biblische und patristische Studien zu einer Spiritualität des Schweigens. Herder, Freiburg im Breisgau 1996.
  • Robin Bruce Lockhart: Botschaft des Schweigens. Das verborgene Leben der Kartäuser. Echter, Würzburg 1987 ISBN 342901087x
  • Erika Lorenz: Wort im Schweigen. Vom Wesen christlicher Kontemplation. Herder, Freiburg im Breisgau 1993.
  • Gustav Mensching: Das heilige Schweigen. Eine religionsgeschichtliche Untersuchung. (Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten 20,2), Gießen 1926.
  • Elisabeth Noelle-Neumann: Öffentliche Meinung. Die Entdeckung der Schweigespirale. Erweiterte dritte Ausgabe. Ullstein, Frankfurt am Main u. Berlin 1991 ISBN 3-550-06511-6
  • Wolfram Nugel: Alles in uns schweige. Erfahrungen der Stille. Claudius, München 1999.
  • Max Picard: Die Welt des Schweigens. Rentsch, Zürich 1948.
  • Stefan Raueiser: Schweigemuster. Über die Rede vom Heiligen Schweigen. Lang, Frankfurt am Main 1996.
  • Raimund Sesterhenn (Hrsg.): Das Schweigen und die Religionen. Schnell & Steiner, München 1983 ISBN 3795401259
  • Günter Stachel: Gebet - Meditation - Schweigen. Schritte der Spiritualität. Neuausgabe. Herder, Freiburg im Breisgau 1993.
  • George Steiner: Langage et Silence. Paris 1969
    • Deutsche Ausgabe: Sprache und Schweigen. Essays über Sprache, Literatur und das Unmenschliche. Frankfurt am Main 1973.
  • Irmgard Sonnen: Balancieren auf dem Gedankenstrich. Zwischen Schweigen und Reden. Queredo-Verlag, Düsseldorf 2009 ISBN 978-3-00-026961-5
Aufsätze
  • Hans Urs von Balthasar: Wort und Schweigen. In: Hans Urs von Balthasar: Verbum Caro. Skizzen zur Theologie. Johannes, Einsiedeln 1960, S. 135-155.
  • Waltraud Herbstrith: Schweigen/Stille. In: Christian Schütz (Hrsg.): Praktisches Lexikon der Spiritualität. Herder, Freiburg im Breisgau 1988, S. 1108-1111.
  • Kallistos Ware: Schweigen im Gebet. Was "Hesychia" bedeutet. In: Erbe und Auftrag 51 (1985), S. 427-447.
  • Philipp Wolff-Windegg: Symbol und Schweigen. In: Symbolon. Jahrbuch für Symbolforschung 3 (1968), S. 77-88.
  • H. Wutz: Schweigen und Reden in den Exerzitien des heiligen Ignatius. In: Geist und Leben 41 (1968), S. 266-285.

  Weblinks

 Wikiquote: Schweigen – Zitate
Wiktionary Wiktionary: schweigen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary Wiktionary: Schweigen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

  Einzelnachweise

  1. Vazrik Bazil und Manfred Piwinger: Schweigen als Teil der Kommunikation.
  2. Vazrik Bazil und Manfred Piwinger: Schweigen als Teil der Kommunikation.
  3. Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Atlas, Köln o.J. (1960), S. 25.
   
               

Braunschweig

                   
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der deutschen Großstadt Braunschweig, zu weiteren Bedeutungen siehe Braunschweig (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Braunschweig
Braunschweig
Deutschlandkarte, Position der Stadt Braunschweig hervorgehoben
52.26916666666710.52111111111175Koordinaten: 52° 16′ N, 10° 31′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Höhe: 75 m ü. NN
Fläche: 192,1 km²
Einwohner:

250.556 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 1304 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 38100–38126
Vorwahlen: 0531[2]
Kfz-Kennzeichen: BS
Gemeindeschlüssel: 03 1 01 000
Stadtgliederung: 20 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Platz der Deutschen Einheit 1
38100 Braunschweig
Webpräsenz: www.braunschweig.de
Oberbürgermeister: Gert Hoffmann (CDU)
Lage der Stadt Braunschweig in Niedersachsen
Landkreis Göttingen Landkreis Holzminden Landkreis Schaumburg Landkreis Goslar Region Hannover Landkreis Hildesheim Salzgitter Landkreis Wolfenbüttel Braunschweig Landkreis Wolfenbüttel Landkreis Peine Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Helmstedt Wolfsburg Landkreis Gifhorn Landkreis Nienburg/Weser Landkreis Northeim Landkreis Osterode am Harz Landkreis Diepholz Freie Hansestadt Bremen Freie Hansestadt Bremen Hamburg Hamburg Königreich der Niederlande Nordrhein-Westfalen Hessen Thüringen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg Sachsen-Anhalt Osnabrück Landkreis Osnabrück Delmenhorst Oldenburg (Oldenburg) Landkreis Wesermarsch Landkreis Vechta Landkreis Emsland Landkreis Grafschaft Bentheim Landkreis Leer Emden Landkreis Leer Landkreis Cloppenburg Landkreis Ammerland Wilhelmshaven Mellum Landkreis Aurich Landkreis Aurich Landkreis Wittmund Landkreis Aurich Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Cuxhaven Landkreis Osterholz Landkreis Verden Landkreis Stade Landkreis Harburg Landkreis Lüneburg Landkreis Lüchow-Dannenberg Landkreis Heidekreis Landkreis Uelzen Landkreis Celle Landkreis Rotenburg (Wümme)Karte
Über dieses Bild
  Der Braunschweiger Löwe,
Wahrzeichen der Stadt seit dem Mittelalter
  Stadtzentrum 2011: Zu erkennen sind u. a. Petritorbrücke mit Kreuzung Radeklint (Mitte unten), Petrikirche (rechts vom Radeklint), Brüdernkirche, Andreaskirche, Katharinenkirche, Schloss, Dom, Rathaus, Magnikirche, Staatstheater (links, mittig am Bildrand), Herzog Anton Ulrich-Museum, Aegidienkirche, Braunschweig Hauptbahnhof (rechts oben im Hintergrund).
  Luftbild vom April 2007 aus Westen: Es zeigt u. a. den bewaldeten Okerring.

Braunschweig (niedersächsisch: Brunswiek) ist eine Großstadt im Südosten des Landes Niedersachsen. Mit circa 250.000 Einwohnern ist sie nach Hannover die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. Die kreisfreie Stadt bildet mit den Städten Salzgitter und Wolfsburg eines der neun Oberzentren des Landes. Sie ist Teil der 2005 gegründeten Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Im Großraum Braunschweig wohnen rund 1 Million Menschen.[3]

Braunschweigs Ursprünge gehen bis in das frühe 9. Jahrhundert zurück.[4] Insbesondere durch Heinrich den Löwen entwickelte sich die Stadt schnell zu einer mächtigen und einflussreichen Handelsmetropole, die ab Mitte des 13. Jahrhunderts der Hanse angehörte. Braunschweig war Hauptstadt des gleichnamigen Landes, bis dieses 1946 im neu geschaffenen Land Niedersachsen aufging.

Heute ist die Region Braunschweig ein bedeutender europäischer Standort für Wissenschaft und Forschung. Innerhalb der Europäischen Union ist Braunschweig seit 2007 die intensivste Region in Bezug auf Forschung und Entwicklung (F&E).[5] So liegen die 15 führenden EU-Regionen bezüglich der F&E-Ausgaben als Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) über dem durch die Lissabon-Strategie vorgegebenen Zielwert von drei Prozent, lediglich drei dieser 15 Regionen übertreffen fünf Prozent, allen voran Braunschweig mit 5,83 %, gefolgt von Westschweden mit 5,40 % und Stuttgart mit 5,37 %.[6] Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verlieh Braunschweig für das Jahr 2007 den Titel „Stadt der Wissenschaft“.[7]

Inhaltsverzeichnis

  Geografie

  Geografische Lage

Braunschweig liegt im Übergangsbereich zwischen dem nördlichen Harzvorland und dem Norddeutschen Tiefland am Nordrand der deutschen Mittelgebirge mit ihren schwach hügeligen Ausläufern in einem Alluvialtal auf zum Teil brüchigen, ehemals sumpfigen Böden zu beiden Seiten des Flusses Oker. Im Süden wird die Oker durch ein Wehr gestaut und umfließt den Stadtkern westlich und östlich in zwei Umflutgräben, die zur besseren Verteidigung im Mittelalter angelegt wurden und sich im Nordwesten der Stadt wieder vereinigen. Durch zwei weitere Wehre wird der Wasserstand im Stadtgebiet reguliert. Weitere Gewässer sind die Wabe und Mittelriede, die in Braunschweig in die Schunter münden.

Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 192 km², umschlossen von einer Stadtgrenze mit einer Länge von 98 km. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 19,1 km und die West-Ost-Ausdehnung 15,7 km. Das innere Stadtgebiet befindet sich auf einer mittleren Höhe von 70 m über Normalnull. Die höchste Erhebung bildet der Geitelder Berg mit einer Höhe von 111 m über Normalnull, die tiefste Stelle ist eine alte Okerschleife mit 62 m über NN im Nordwesten.[8]

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten, grenzen folgende Gemeinden an Braunschweig: Lehre (Landkreis Helmstedt), Cremlingen, Sickte (Samtgemeinde Sickte) und Wolfenbüttel (alle Landkreis Wolfenbüttel), Salzgitter (Kreisfreie Stadt), Vechelde und Wendeburg (Landkreis Peine) sowie Schwülper, Vordorf und Meine (alle Samtgemeinde Papenteich, Landkreis Gifhorn).

Nächstgelegene Großstädte sind Wolfsburg, 35 km nordöstlich, Hannover, 65 km west-nordwestlich, Hildesheim, 45 km westlich, Magdeburg, 90 km östlich sowie die zwei südwestlich gelegenen Städte Salzgitter (23 km) und Göttingen (110 km).

  Stadtgliederung

Das Stadtgebiet wurde ab November 1981 gemäß der damals geltenden Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO) in 22 Stadtbezirke eingeteilt. Deren Zahl reduzierte sich nach zehn Jahren auf 21 (durch Verschmelzung von Lehndorf-Lamme-Kanzlerfeld und Watenbüttel-Ölper-Völkenrode zu Lehndorf-Watenbüttel), nach weiteren zehn Jahren auf 20[9][10] (durch Verschmelzung von Südstadt-Rautheim und Mascherode zu Südstadt-Rautheim-Mascherode) und erneut nach zehn Jahren auf 19[11] (durch Verschmelzung von Wabe-Schunter und Bienrode-Waggum-Bevenrode zu Wabe-Schunter-Beberbach). Infolge einer Neuordnung der niedersächsischen Landtagswahlkreise, aus deren Wahlkreisnummer die erste Ziffer der Stadtbezirksnummer abgeleitet wird, erfolgte außerdem eine Änderung der amtlichen Stadtbezirksnummern.[12] Die aktuellen[13] 19 Stadtbezirke sind:

  Gliederung der Stadt von 2001 bis 2011 in 20 Stadtbezirke – mit den bis Oktober 2006 geltenden Stadtbezirksnummern

Für jeden Stadtbezirk ist ein Stadtbezirksrat gewählt – mit einer in der städtischen Hauptsatzung[14] festgelegten Zahl von, je nach Einwohnerzahl, mindestens 7 und höchstens 19 Mitgliedern, die aus ihrer Mitte als Vorsitzenden jeweils einen Bezirksbürgermeister und dessen Stellvertretung gewählt haben. Neben der allgemeinen Vertretung der Interessen ihres jeweiligen Stadtteils und der Förderung derer positiven Entwicklung innerhalb der Braunschweiger Gesamtstadt gehören zum Aufgabenbereich der Stadtbezirksräte Entscheidungen über die ihnen durch das (die NGO ersetzende) Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) und die Hauptsatzung zugewiesenen Angelegenheiten des eigenen Wirkungskreises und über Bürgerbefragungen im Stadtbezirk. Außerdem haben die Stadtbezirksräte das Recht, zur Bauleitplanung sowie zu weiteren Fragen des eigenen und übertragenen Wirkungskreises vor Beschlussfassungen des Rates und des Verwaltungsausschusses angehört zu werden, durch den Hauptverwaltungsbeamten durchzuführende Einwohnerversammlungen zu verlangen, Vorschläge zu unterbreiten, Anregungen zu geben und Bedenken zu äußern.[15]

Für die Stimmabgabe bei politischen Wahlen ist die Stadt seit 2006 in 170 allgemeine Wahlbezirke und 36 Briefwahlbezirke eingeteilt.[16] Bei Kommunalwahlen besteht das Wahlgebiet für die Wahl der Stadtbezirksräte aus dem Gebiet des jeweiligen Stadtbezirks, für die Wahl der Vertretung (Rat der Stadt) und die Direktwahl des Hauptverwaltungsbeamten (Oberbürgermeisters) aus dem gesamten Stadtgebiet, das dabei in acht Wahlbereiche gegliedert ist. Die Gemeindewahlbereiche[17] sind:

  • 11: Nordost
  • 12: Östlicher Ring
  • 13: Innenstadt/Südlicher Ring
  • 21: Südost
  • 22: Südwest
  • 31: Westlicher Ring
  • 32: Nordwest
  • 33: Nördlicher Ring

Bei Landtagswahlen in Niedersachsen ist das Stadtgebiet in die drei Landtagswahlkreise Braunschweig-Nord, Braunschweig-Süd und Braunschweig-West gegliedert, mit der Besonderheit, dass zum Wahlkreis Braunschweig-Süd die im Landkreis Peine liegende Gemeinde Vechelde gehört. Bei Bundestagswahlen ist der Bundestagswahlkreis Braunschweig deckungsgleich mit dem Stadtgebiet, das ebenso bei Europawahlen nicht weiter unterteilt ist[18] – jeweils bis auf die Einteilung in Wahlbezirke für die Stimmabgabe.

Für statistische Zwecke ist das Stadtgebiet Braunschweig in insgesamt 74 statistische Bezirke eingeteilt, die fortlaufend nummeriert sind und meist historische Namen tragen.

  • 01 Stadtkern
  • 02 Hagen
  • 03 Altewiek
  • 04 Hohetor
  • 05 Neustadt
  • 06 Altes Hochschulviertel
  • 07 Am Hagenring
  • 08 Prinzenpark
  • 09 Viewegs Garten
  • 10 Bürgerpark
  • 11 Wilhelmitor-Süd
  • 12 Wilhelmitor-Nord
  • 13 Petritor-Ost
  • 14 Petritor-West
  • 15 Petritor-Nord

Die größten statistischen Bezirke sind von der Einwohnerzahl her 08 Prinzenpark mit 13 443 Einwohnern (5,52 % der Stadteinwohner), flächenmäßig 66 Hondelage mit 861,8 ha (4,49 % der Stadtfläche); die kleinsten Bezirke sind 50 Naturschutzgebiet mit 27 Einwohnern (0,01 %) und 34 Hohetor mit 34,4 ha (0,18 %).[19][20]

  Eingemeindungen

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden 1931 Veltenhof und drei Jahre später Gliesmarode, Lehndorf, Melverode, Ölper, Querum, Riddagshausen und Rühme eingemeindet.

Die Gemeindereform vergrößerte Braunschweig am 1. März 1974 um insgesamt 22 Gemeinden. Aus dem Landkreis Braunschweig wurden die Gemeinden Bevenrode, Bienrode, Broitzem, Dibbesdorf, Hondelage, Lamme, Mascherode, Rautheim, Rüningen, Schapen, Klein Stöckheim, Thune, Timmerlah, Völkenrode, Volkmarode, Waggum, Watenbüttel und Wenden eingemeindet; die restlichen Gemeinden des Landkreises wurden in die Nachbarlandkreise eingegliedert. Aus dem Landkreis Gifhorn stießen Harxbüttel sowie aus dem Landkreis Wolfenbüttel die Gemeinden Geitelde, Leiferde und Stiddien hinzu.

Für die 22 Ortschaften wurden zu diesem Zeitpunkt 12 Ortschaften mit je einem Ortsrat gebildet. Diese Ortsräte blieben bis 1981 bestehen und gingen anschließend in den Stadtbezirken auf.

  Klimadiagramm von Braunschweig

  Klima

Braunschweig liegt innerhalb der gemäßigten Breiten im Übergangsbereich zwischen ozeanisch und kontinental geprägten Gebieten. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8,8 °C, die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit 79 %. Es gibt im Jahr wesentlich mehr Frosttage (Tiefsttemperatur unter 0 °C, 74 Tage) als Sommertage (Höchsttemperatur über 25 °C, 25 Tage). In durchschnittlich 189 Tagen im Jahr fallen insgesamt 618 mm Niederschlag.[21][22]

  Einwohnerentwicklung

1867 hatte Braunschweig mehr als 50.000 Einwohner. 1890 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000. Im Oktober 1944 lebten in der bereits stark zerstörten Stadt noch knapp 150.000 Menschen.[23] In der Nachkriegszeit erreichte sie 245.551 (1961) und fiel beispielsweise durch Abwanderungen in Umlandgemeinden bis auf 218.233 (1973). Die Bevölkerungszahl stieg durch die Gebietsreform 1974 mit 271.213 auf ihren bisherigen Höchststand. Danach sank die Einwohnerzahl durch weitere Abwanderungen und die allgemeine demografische Komponente bis Ende 2004 auf 240.000. Seit 2005 ist durch familienfreundliche Siedlungsangebote eine Umkehr eingetreten. Am 31. Dezember 2010 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Braunschweig nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 248.867 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Somit ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 1.295 Menschen pro Quadratkilometer.

  Sprache

Zum Teil wird von der Bevölkerung noch das Brunswieker Platt gesprochen, das eine regionale Variante des offiziell als Ostfälisch benannten Dialektes des Niedersächsischen ist. Das mundartlich gefärbte Hochdeutsch der Braunschweiger Region wird Braunschweigisch genannt und zeichnet sich besonders durch das „Klare A“ (langgezogene Aussprache des Buchstabens A, klingt aber etwas in Richtung offenes O ) aus. Allgemein gilt das in der Region Braunschweig-Celle-Hannover gesprochene Hochdeutsch als bundesweit am »reinsten«.

Die irreführende hochdeutsche Form Braunschweig des Stadtnamens Brunswiek (wahrscheinlich von Bruns Wik mit Wik für „Handelsort“; von auswärtigen Kanzlisten nicht im ursprünglichen Wortsinn dem oberdeutschen Lautstand angepasst) ist erstmals 1573 belegt[24] und hat sich im 19./20. Jahrhundert auch umgangssprachlich verbreitet. International hat sich weiterhin auch die historische Form Brunswick in Schreibung mit mittelniederdeutschen Dehnungs-c erhalten.

  Geschichte

  Der Kohlmarkt mit den Umrissen der St.-Ulrici-Kirche aus dem 9. Jahrhundert.[4]
  Die Burg Dankwarderode und Dom (rechts) im Mittelalter, Rekonstruktion des mutmaßlichen Zustands von 1200
  Siegel der Stadt von 1231 mit dem Standbild des Löwen
  Braunschweig und der Braunschweiger Löwe auf der Ebstorfer Weltkarte (um 1300).[25]

  Vorgeschichte und Sächsische Besiedlung

Die ältesten Funde im Braunschweiger Land, die sogenannten Schöninger Speere, haben ein Alter von bis zu 270.000 Jahren. Aber auch im Stadtgebiet selbst, insbesondere in der Umgebung des heutigen Stadtteils Wenden, wurden Funde aus der Jungsteinzeit, der Bronze- und der Eisenzeit gemacht, die auf eine sehr frühe erste Besiedlung hindeuten.

In germanischer Zeit war das heutige Braunschweiger Land wahrscheinlich Siedlungsgebiet der Cherusker und der Angrivarier, oder möglicherweise der Elbgermanen. Diese wurden jedoch alle nach und nach unterworfen, vertrieben oder schlossen sich dem Sachsenbund an. Die Sachsen waren ab etwa 500 n. Chr. die dominierende Macht in der Region. Seit dieser Zeit sind zudem sächsische Siedlungen nachweisbar. Unklar ist, ob damals bereits ein Dorf an der Stelle des heutigen Braunschweigs bestand, welches im Laufe der Sachsenkriege zerstört wurde.

  Stadtgründung und Mittelalter

Großen Einfluss auf die Stadtgründung und Entwicklung hatte die die Stadt durchfließende Oker. Diese stellte seit etwa 800 n. Chr. die Grenze zwischen den Bistümern Halberstadt und Hildesheim dar und begünstigte durch eine für den Handel wichtige Furt die Entwicklung der Stadt. Auf beiden Seiten der Oker entstanden wahrscheinlich schon im 9. Jahrhundert[4] die Siedlungen Brunswik und Dankwarderode. Der Legende der Braunschweigischen Reimchronik zufolge soll die erste Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Braunschweig im Jahre 861 gegründet worden sein. Die Seriosität dieser Quelle wird heute jedoch von Experten bezweifelt, weshalb das Jahr 1031 als erster urkundlicher Nachweis der Existenz einer Siedlung gilt. Die Grundlage dafür ist die Weiheurkunde der Magnikirche.

Herrscher Braunschweigs waren seit dem 10. Jahrhundert die Brunonen, Nachfahren des Brun(o) (der Sage nach der Stadtgründer). Über Richenza von Northeim, Nichte des Brunonen Ekbert II., und deren Tochter Gertrud von Süpplingenburg ging die Stadt Braunschweig und das gesamte Herzogtum Sachsen 1142 an Heinrich den Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern.

Unter dem Einfluss Heinrichs entwickelte sich Braunschweig zu einer mächtigen Stadt, die er zu seiner Residenz ausbaute.[26] So ließ er die Burg Dankwarderode erweitern und den Braunschweiger Dom errichten. Heinrich wählte den Löwen zu seinem Wappentier und ließ dessen bronzenes Abbild um 1166 vor dem Dom auf dem Burgplatz aufstellen. Seitdem ist der Braunschweiger Löwe das Wahrzeichen und Wappentier der Stadt.

Auch das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg geht auf Heinrich den Löwen zurück und war Teil des Landes der Welfen. Namensgebend waren die beiden größten Städte Braunschweig und Lüneburg. Bereits 1267/69 kam es zur Teilung des Herzogtums in die Fürstentümer Lüneburg und Braunschweig. Die Stadt Braunschweig blieb gemeinsames Herrschaftsgebiet, aber auch Residenz der Braunschweigischen Linie der Welfen. Die sich im frühen 14. Jahrhundert entwickelnde Jüdische Gemeinde umfasste 1350 etwa 150 Personen.[27]

1432 erhielt Braunschweig seine städtische Unabhängigkeit, nachdem die Landesherren ihre Residenz aufgrund zunehmender Spannungen mit der Braunschweiger Stadtbevölkerung in das nahe Wolfenbüttel verlegten. Braunschweig galt neben Paris und Gent als eine der unruhigsten Städte des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa, da immer wieder Verfassungskonflikte durch revolutionäre Bürgerunruhen, die Braunschweiger Schichten, ausbrachen.

Wirtschaftlich entwickelte sich Braunschweig durch seine günstige Lage an der Oker, die ab Braunschweig schiffbar war. Hierdurch entwickelte sich Braunschweig zu einer wichtigen Handelsstadt, was ab Mitte des 13. Jahrhunderts zur Mitgliedschaft in der Hanse führte. Nach dem Beschluss des Hansetages 1494 teilte sich die Hanse statt in drei (Dritteln) jetzt in vier (Quartiere) Machtblöcke. Braunschweig entwickelte sich neben Magdeburg zum Vorort des sächsischen Städtebundes und führte somit das sogenannte „Sächsische Quartier“ und damit die Hansestädte zwischen Weser und Elbe an. 1669 gehörte Braunschweig zu den letzten neun in der Hanse verbliebenen Städten.

An der Spitze der Stadt Braunschweig stand ursprünglich ein herzoglicher Vogt, das Amt wurde jedoch bereits im 12. Jahrhundert an Bürger verliehen. Einen Rat gab es in den drei Weichbilden Altstadt, Hagen und Neustadt in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die drei Räte schlossen sich 1269 zu einem einzigen Rat zusammen. Die Zusammensetzung des Rates variierte im Laufe der Geschichte mehrfach, 1386 hatte er 105 Mitglieder, ab 1614 nur noch 56. Die laufende Verwaltung oblag einem Ausschuss des Rates, dem „Engen Rat“, der ab 1386 25, ab 1614 15 Mitglieder hatte.

  Frühe Neuzeit

 
Brunopolis vulgo Brunsvicum, Braunschwich. Urbs maxima, universae Saxoniae metropolis. Ansicht von Westen am Ende des 16. Jhs.[28]

1671 eroberte eine Streitmacht der Welfen-Fürsten die Stadt und stellte sie wieder unter die Herrschaft des Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Damit war die Epoche der unabhängigen, nahezu reichsunmittelbaren Stadt Braunschweig beendet. 1753 wurde der Residenzsitz zurück nach Braunschweig in das neu gebaute Braunschweiger Schloss verlegt. Über 4000 Personen folgten der herzoglichen Familie und siedelten ebenfalls nach Braunschweig über, was gleichzeitig den Niedergang Wolfenbüttels zur Folge hatte.

Nachdem die Stadt 1671 ihre Unabhängigkeit verloren hatte, gab es nur noch einen aus 16 Senatoren bestehenden Rat, der vom Herzog zu bestätigen war. Dem Rat stand ein Bürgermeister vor.

  19. Jahrhundert

  Karte von Braunschweig mit näherer Umgebung im Jahre 1899.
  Das erste Braunschweiger Residenzschloss vor 1830.

Nach dem Frieden von Tilsit (1807) und der Schaffung des Königreiches Westphalen durch Napoleon Bonaparte wurden Stadt und Herzogtum Braunschweig von den Franzosen besetzt und Braunschweig Hauptstadt des neu gestalteten Departements der Oker. Es galt nunmehr die „Maire-Verfassung“, mit einem „Maire“ (Bürgermeister) an der Spitze der Stadt.

Während der Befreiungskriege zogen 1813 Braunschweigische Truppen unter Führung Johann Elias Olfermanns in der Stadt ein und stellten das alte Herzogtum Braunschweig für Herzog Friedrich Wilhelm wieder her. Durch den Wiener Kongress im folgenden Jahr wurde dies bestätigt und die Stadt zunächst der Kreisdirektion Wolfenbüttel zugeteilt.

Die alte Verfassung mit dem Rat, der sich nunmehr „Stadtgericht“ nannte, wurde wieder eingeführt. Nach Trennung von Justiz und Verwaltung im Jahre 1825 führte der Rat die Bezeichnung Magistrat. Bereits ab 1813 trug das Stadtoberhaupt den Titel „Stadtdirektor“, seit 1848 hat Braunschweig einen Oberbürgermeister.

1825 erhielt die Stadt den Status einer landesunmittelbaren Stadt. 1833 wurde sie Sitz einer eigenen Kreisdirektion (aus der später der Landkreis Braunschweig hervorging), bevor sie 1850 erneut landesunmittelbar wurde. Ab 1870 gehörte die Stadt endgültig zur Kreisdirektion Braunschweig. 1871 wurde das Herzogtum ein Bundesstaat des Deutschen Reiches.

Da Welfenherzog Wilhelm 1884 ohne legitimen Erben verstorben war, übernahm zunächst ein „Regentschaftsrat“ bis zur Aussöhnung zwischen den Hohenzollern und dem Haus Hannover im Jahre 1913 die Regierungsgeschäfte in Braunschweig.

Durch Braunschweig verlief im 18. und 19. Jahrhundert die Postroute Braunschweig–Calvörde.

  Weimarer Republik

Ebenso wie im Rest des Deutschen Kaiserreiches kam es gegen Ende des Ersten Weltkrieges in Braunschweig zu einer wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krise, die zur Novemberrevolution in Braunschweig führte. Nachdem der Arbeiter- und Soldatenrat unter August Merges am 8. November 1918 die Abdankung des letzten Herzogs, Ernst August von Braunschweig-Lüneburg erzwungen hatte, übernahm der Rat die politische Führung und rief die „Sozialistische Republik Braunschweig“ unter Führung des Präsidenten Merges aus.

Die Lage in der Stadt Braunschweig spitzte sich zu, als die Spartakisten am 9. April 1919 einen Generalstreik ausriefen. Der Streik führte dazu, dass die Züge nicht mehr abgefertigt wurden und damit der wichtige Ost-West-Verkehr blockiert wurde. Die Folge war ein Rückstau, der in ganz Deutschland ein Verkehrschaos auslöste. Ab dem 11. April kam das öffentliche Leben in der Stadt zum Erliegen. Um Recht und Ordnung wieder herzustellen, verhängte die Reichsregierung den Belagerungszustand über die Stadt und den Freistaat Braunschweig. Am 17. April rückten 10.000 Mann der Freikorps-Truppen in der Stadt ein und übernahmen sie friedlich. Nach der Bildung einer neuen Regierung unter Ministerpräsident Heinrich Jasper verließen die Truppen Braunschweig bereits im Mai wieder. In Folge der Hyperinflation von 1922 kam es europa- und weltweit zu Arbeitslosigkeit, Armut, Unruhen und politischen Krisen; sie waren ebenfalls in Braunschweig Unruhen zu verzeichnen.

  Zeit des Nationalsozialismus

  April 1932: Aufmarsch der SA in Braunschweig
  Die brennende Braunschweiger Innenstadt in den frühen Morgenstunden des 15. Oktober 1944

Seit 1923 gewann die NSDAP immer mehr an Einfluss und zog bereits 1924 mit einem Abgeordneten in den Braunschweigischen Landtag ein. 1931 kam es in Anwesenheit Adolf Hitlers zu einem Aufmarsch von etwa 100.000 SA-Leuten vor dem Braunschweiger Schloss. Obwohl die Bevölkerung der Stadt Braunschweig eher proletarisch geprägt war, gelang der NSDAP bereits 1930 eine Regierungsbeteiligung im Freistaat Braunschweig, die für die Einbürgerung Adolf Hitlers verantwortlich war. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Stadtoberhaupt von der NSDAP eingesetzt.

Unter dem Kabinett Klagges kam es bereits kurz nach der sogenannten „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 zu zahlreichen Gewaltaktionen im Zusammenhang mit Unterdrückung und Verfolgung von politischen Gegnern, Juden und anderen missliebigen Personengruppen. Als frühes Beispiel der organisierten Repression gegenüber Juden ist der „Warenhaussturm“ vom 11. März 1933 anzusehen. Als weiterhin besonders bedeutsam sind der sogenannte „Stahlhelm-Putsch“ vom 27. März und die Rieseberg-Morde vom 4. Juli 1933 zu nennen. Klagges’ Ziel war der Aufbau eines nationalsozialistischen Musterstaates und damit die Festigung seiner eigenen Position. Hierzu errichtete er Mustersiedlungen wie Lehndorf, holte wichtige nationalsozialistische Institutionen wie die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt oder eine SS-Junkerschule in die Stadt und baute Braunschweig zu einem Rüstungszentrum des Dritten Reiches aus.

Während des Zweiten Weltkrieges war Braunschweig Ziel zahlreicher alliierter Bombenangriffe, wobei etwa 90 % der Innenstadt zerstört wurden. Der Gesamtzerstörungsgrad der Stadt betrug 42 %.[29] Der verheerendste war der Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944, bei dem 233 Lancaster-Bomber der No. 5 Bomber Group Royal Air Force (RAF) durch den Abwurf von etwa 200.000 Phosphor-, Brand- und Sprengbomben einen 2½ Tage wütenden Feuersturm entfachten. Über 1.000 Menschen kamen bei diesem Angriff ums Leben. Während des gesamten Krieges fanden etwa 3.500 Menschen durch Bombenangriffe den Tod, wobei fast die Hälfte der Toten Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge waren.

Am 10. April 1945 verhandelte der Braunschweiger Kriegskommandant Generalleutnant Karl Veith mit Leland S. Hobbs, Generalmajor der 30. US-Infanteriedivision, über die Übergabe der Stadt. Veith sagte zu, die verbliebenen deutschen Truppen aus der Stadt abzuziehen, lehnte eine förmliche Kapitulation jedoch ab. Daraufhin setzten die US-Truppen den Artilleriebeschuss der Stadt, begleitet von Tieffliegerangriffen, bis in die Abendstunden des 11. April fort. An diesem Tage nahm sich der bis dahin amtierende NSDAP-Oberbürgermeister Hans-Joachim Mertens das Leben.[30] NSDAP-Ministerpräsident Dietrich Klagges ernannte Rechtsanwalt Erich Bockler zum Nachfolger Mertens’. NSDAP-Kreisleiter Berthold Heilig und andere Nazi-Größen flüchteten in den Abend- und Nachtstunden vor den heranrückenden Truppen.[31] Die Kapitulationserklärung der Stadt Braunschweig wurde am Donnerstag, dem 12. April 1945 um 2:59 Uhr unterzeichnet, woraufhin amerikanische Truppen kampflos die schwer zerstörte Stadt besetzten. Klagges wurde am 13. April verhaftet, die alliierte Militärregierung bezog das Veltheimsche Haus auf dem Burgplatz. Am 5. Juni 1945 wurde die amerikanische Besatzung durch britische Truppen abgelöst.

  Nachkriegsjahre und Wiederaufbau

  Das jüdische Gemeindehaus in der Steinstraße. In seinem Innenhof befindet sich seit Dezember 2006 die neue Braunschweiger Synagoge.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Braunschweig 202.284 Einwohner; bei Kriegsende hatte sich diese Zahl um 26,03 % auf 149.641 verringert. Die Stadt gehört zu den am schwersten zerstörten deutschen Städten. Der Zerstörungsgrad der Innenstadt (innerhalb des Okerringes) lag bei 90 %, der Gesamtzerstörungsgrad der Stadt bei 42 %. Die Gesamttrümmermenge belief sich auf 3.670.500 m³.[32] Die Trümmerräumung dauerte 17 Jahre, bis sie 1963 offiziell für beendet erklärt wurde. Tatsächlich wurde sie jedoch noch Jahrzehnte danach in geringem Umfang fortgesetzt.

1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen von der Bevölkerung gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. Eine jüdische Gemeinde existiert wieder seit 1945. Anfangs stand sie unter dem Schutz der Militärregierung.

Durch den akuten Bedarf an Wohnraum schritt der Wiederaufbau in den 1950/60er-Jahren schnell voran. Da die Innenstadt nahezu vollständig zerstört war, bauten Stadtplaner und Architekten eine neue, moderne und vor allem „autogerechte Stadt“, wobei sie unter anderem die Maxime der sogenannten Braunschweiger Schule umzusetzen versuchten. Hierzu wurde erheblich in den Restbestand der über Jahrhunderte gewachsenen Stadtlandschaft eingegriffen, was wiederum an vielen Stellen zu weiteren Zerstörungen führte (beispielsweise durch neu angelegte Straßenschneisen). So wurden intakte Gebäude abgerissen und ein neuer Hauptbahnhof weit ab vom Stadtzentrum angelegt. Allein für die Verlegung des Hauptbahnhofes wurden über 100 Gebäude abgerissen. Diese nachträgliche Zerstörung historischen Bau- und Kulturgutes in Friedenszeiten führte zu einem weiteren Identitätsverlust der örtlichen Bevölkerung und war jahrzehntelang Anlass für kontrovers geführte Diskussionen.

Seit 1968 gibt es Kontakte zwischen Braunschweig und der israelischen Stadt Kiryat Tivon, denen seit 1985/86 eine Städtepartnerschaft folgte.

  Rechtsnachfolge des ehemaligen Landkreises Braunschweig seit 1974

1974 wurde der Hauptteil des früheren Landkreises Braunschweig, der die kreisfreie Stadt umgab, eingemeindet. Die hierdurch vergrößerte Stadt Braunschweig wurde Rechtsnachfolgerin des bis dahin existierenden Landkreises. Einzelne Gemeinden des früheren Landkreises wurden den Nachbarkreisen Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel zugeschlagen. Bereits 1972 gelangten die ebenfalls zum Kreisgebiet gehörenden Gemeinden Thedinghausen und Emtinghausen an den Landkreis Verden.

  Politik

  Das Logo für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Braunschweig

  Stadtoberhaupt und Rat

2001 wurde in Braunschweig die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und oberster Repräsentant der Stadt. Er wird seit 2001 direkt von der Bevölkerung gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Bei der Direktwahl des Oberbürgermeisters bei den Kommunalwahlen am 10. September 2006 wurde folgendes Ergebnis erzielt (Wahlbeteiligung 49,3 %).[33]

Kandidat und Partei Wählerstimmen Stimmanteil
Gert Hoffmann (CDU) 55.301 58,0 %
Friedhelm Possemeyer (SPD) 25.126 26,3 %
Gisela Witte (Bündnis 90/Die Grünen) 6.555 6,9 %
Uwe Meier (Bürgerinitiative Braunschweig) 5.241 5,5 %
Udo Sommerfeld (DIE LINKE.) 3.146 3,3 %

Somit wurde Gert Hoffmann im Amt des Oberbürgermeisters bestätigt. Die FDP kandidierte bei der Oberbürgermeisterwahl nicht.

Die Wahlbeteiligung bei der Wahl des Rates am 11. September 2011 lag bei 49,5 %, dies waren 0,2 Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Wahl. Dem Rat der Stadt gehören mit Beginn der neuen Wahlperiode am 1. November 2011 neben dem Oberbürgermeister (CDU) 54 Ratsfrauen und Ratsherren an, die sich folgendermaßen auf die Fraktionen oder Einzelmitglieder verteilen.[34]

Fraktionen Wählerstimmen Stimmanteil Sitze im Rat ab 11/2011 Sitzverteilung 11/2006 bis 10/2011
CDU 108.529 38,2 % 21 23
SPD 83.965 29,5 % 16 15
Bündnis 90/Die Grünen 49.357 17,4 % 9 7
Bürgerinitiative Braunschweig 13.649 4,8 % 3 2
FDP 5.959 2,1 % 1 3
DIE LINKE. 10.044 3,5 % 2 2
PIRATEN 11.209 3,9 % 2

Liste der Stadtoberhäupter von Braunschweig, Ergebnisse der Kommunalwahlen in Braunschweig

  Wappen

  Offizielle Version des Wappens
  Der „Eidenbenzlöwe“ – Signet Braunschweigs
  Briefmarke von 1990

Gemäß der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig vom 11. Dezember 2001[35] gilt bzgl. des Wappens Folgendes:

„Die Stadt führt als Wappen im silbernen Schilde einen steigenden links (heraldisch rechts) gewendeten roten Löwen mit weißen Zähnen, roter Zunge und schwarzen Krallen. Die Schildbreite verhält sich zur Schildhöhe wie 6:7. Für die heraldische Gestaltung des Wappens ist der Wappenbrief vom 15. Oktober 1438 maßgebend.“

Dieses Stadtwappen ist seit mindestens 1366/67 bekannt und seither – lediglich mit einigen stilistischen Veränderungen – in Gebrauch. Es wurde von König Albrecht II. im Wappenbrief von 1438 bestätigt. Neben der Gesamtstadt führen die fünf Weichbilde Altewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack eigene Wappen, die sämtlich Variationen des Löwenmotivs zeigen.[36]

  Farben

Weiter führt die Hauptsatzung bzgl. der Farben der Stadt aus:

„Die Farben der Stadt sind Rot und Weiß. Die Stadtflagge zeigt in gleichbreiten Querstreifen oben die Farbe Rot und unten die Farbe Weiß.“

Neben dem im Wappenbrief enthaltenen Wappen zeigt dieser ebenfalls die Farben der Stadt. Die fünf Weichbilde, die Bürgergarde und die Stadtverwaltung führen neben dieser offiziellen Stadtflagge eine Vielzahl weiterer (eigener) Flaggen, die, gleich dem Wappen, wiederum Variationen des Löwenmotivs aufweisen.[36]

  Wahrzeichen

Der Braunschweiger Löwe ist das Wahrzeichen Heinrichs des Löwen, der die Stadt im Mittelalter zu einem bedeutenden Gemeinwesen ausbaute. Daher wurde der Löwe zum Wahrzeichen Braunschweigs. Auf der wahrscheinlich um 1300 entstandenen Ebstorfer Weltkarte ist Braunschweig mit dem Löwenstandbild eingezeichnet – so bekannt war der Braunschweiger Löwe bereits im ausgehenden Mittelalter. Die heutige offizielle Festlegung als Wahrzeichen der Stadt erfolgte erst 1953 in der Hauptsatzung der Stadt.

Als „inoffizielles“, ebenfalls sehr altes Wahrzeichen der Stadt, gelten die Türme der Andreaskirche, die von alters her schon von weitem den Weg nach Braunschweig wiesen.

  Interkommunale Zusammenarbeit

Die Stadt Braunschweig war von 1973 bis 1978 eines der zunächst acht (später sieben) Verbandsglieder des Großraumverbandes Braunschweig und ist seit 1991 neben zwei weiteren kreisfreien Städten und fünf Landkreisen Verbandsglied des Zweckverbandes Großraum Braunschweig (ZGB). Daneben bestehen interkommunale Kooperationen als öffentlich-rechtliche Zusammenarbeit mit benachbarten Landkreisen (z. B. bei der Integrierten Regionalleitstelle – IRLS) und in Formen privatrechtlicher Zusammenarbeit durch direkte oder indirekte Beteiligungen oder Mitgliedschaften der Stadt bei verschiedenen Gesellschaften und Vereinen (z. B. bei der Projekt Region Braunschweig, bei der Verbundgesellschaft Region Braunschweig, beim Landschaftsverband Braunschweigische Landschaft).

  Städtepartnerschaften und -freundschaften

  Nîmes-Straße

Mit folgenden Städten unterhält Braunschweig eine Städtepartnerschaft beziehungsweise -freundschaft:

IndonesienIndonesien Bandung in der Provinz Jawa Barat, Indonesien, seit 1960
FrankreichFrankreich Nîmes in der Region Languedoc-Roussillon, Frankreich, seit 1962
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bath im Landesteil England, Vereinigtes Königreich, seit 1971
TunesienTunesien Sousse in der Region Sahel, Tunesien, seit 1980
IsraelIsrael Kiryat Tivon in Galiläa, Israel, seit 1985/86
DeutschlandDeutschland Magdeburg im Land Sachsen-Anhalt, Deutschland, seit 1987
RusslandRussland Kasan in der autonomen Republik Tatarstan, Russland, seit 1988 (Städtefreundschaft)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Omaha im Bundesstaat Nebraska, USA, seit 1992 (Städtefreundschaft)
China VolksrepublikChina Zhuhai in der Provinz Guangdong, China, seit 2011

  Wirtschaft und Infrastruktur

Hauptartikel: Wirtschaftsgeschichte der Stadt Braunschweig

Stadt und Region Braunschweig haben in ihrer Geschichte mehrere Strukturwandel erlebt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Braunschweig ein Zentrum der Konservenindustrie mit vielen verarbeitenden Betrieben sowie einer spezialisierten Maschinenbau-Industrie, unter anderem Schmalbach-Lubeca.

Mit dem Niedergang der Konservenindustrie und der Abwanderung der Industrie in andere Länder verschob sich der Schwerpunkt in Richtung auf die Automobilindustrie, aber auch zu den Bereichen Verkehrstechnik und Biotechnologie. Ebenfalls Geschichte ist die Fotoindustrie mit den traditionsreichen Firmen Voigtländer und Rollei.

  Industrie und Handwerk

Braunschweig war Sitz der Büssing Automobilwerke, die 1972 in der Firma MAN aufgegangen sind. Die Fahrzeuge der MAN tragen noch heute das Logo der Firma Büssing, einen stilisierten Braunschweiger Löwen, auf dem Kühlergrill, werden heute jedoch in Salzgitter, 20 km südlich von Braunschweig, produziert.

In Braunschweig wurde 1938 das erste Volkswagen-Werk, das sogenannte „Vorwerk“[37] in Betrieb genommen. Die Automobilindustrie ist nach wie vor einer der wichtigsten Industriezweige der Stadt. Noch heute befinden sich ein großes VW-Werk sowie zahlreiche mittelständische Zulieferfirmen in der Stadt. Darüber hinaus hat die Volkswagen Financial Services AG (unter anderem Volkswagen Bank) ihren Unternehmenssitz in der Stadt. Aber auch kleinere Privatbanken z. B. Bank von Essen oder das Bankhaus Löbbecke sind vertreten.

Die Stadt ist Sitz eines traditionsreichen Werkes der Siemens AG, das gleichfalls auf Heinrich Büssing zurückgeht und weltweit führend in der Bahnautomation ist (siehe Siemens-Werk Braunschweig) und unter anderem die Bahnbetriebstechnik für den Transrapid in Shanghai entwickelt hat. Der Unternehmensbereich Siemens Transportation Systems schätzt Braunschweig unter anderem wegen der Technische Universität Braunschweig und der Niederlassung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das als Kompetenzzentrum für Verkehrstechnik auch aerodynamische Forschung für die Bahnindustrie durchführt. Ein weiteres Unternehmen aus der Mobilitätsbranche ist Bombardier Transportation, das genau wie die Bosch Engineering GmbH in Braunschweig einen seiner Standorte hat.

Nach einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos zählt Braunschweig im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie zu den erfolgreichsten Städten in Deutschland.[38] Insgesamt entwickelt sich die wirtschaftliche Situation überdurchschnittlich gut. So erlebte die Stadt im Zeitraum 2005 bis 2010 ein Beschäftigungswachstum von 8,6 Prozent; ihre Einkommensteuerkraft wuchs im selben Zeitraum um 31,1 Prozent.[39] Dies ist auf die zahlreichen Neugründungen zurückzuführen. Im bundesweiten Vergleich erreichte Braunschweig hier in einer Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft den ersten Platz. Dabei kamen auf 10.000 Erwerbsfähige 146 Jungunternehmer. Beispielhaft für den Erfolg junger Startup-Unternehmen kann das Braunschweiger E-Commerce-Unternehmen Pizza.de genannt werden.

Bis zu ihrem Niedergang Anfang der 1990er-Jahre unterhielt die in den 1980er-Jahren sehr erfolgreiche Computerfirma Commodore International in Braunschweig ein Werk. Unter anderem wurde hier der legendäre C64 gefertigt. Heute ist Braunschweig Sitz von Intels größtem Chip-Entwicklungszentrum in Europa mit rund 100 Mitarbeitern. Seit 2000 wurden hier bereits sechs Chips entwickelt, die gegenwärtig im Einsatz sind. An der TU Braunschweig finanziert Intel den Hauptstudiengang „Advanced VLSI-Design“ (Very Large Scale Integrated Circuits), der sich intensiv mit der Entwicklung hochkomplexer Mikrochips befasst, um die Ausbildung hoch qualifizierter Arbeitskräfte am Standort zu fördern.

Die „Kooperationsinitiative im Maschinenbau“ ist ein Zusammenschluss mittelständischer Maschinenbau-Unternehmen aus der Region Braunschweig, die gemeinsam einkaufen, die Qualifikation der Mitarbeiter erhöhen und auch auf anderen Gebieten zusammenarbeiten. Ein bekanntes Maschinenbauunternehmen mit Standort in Braunschweig ist Bühler. Traditionell ist Braunschweig eines der Zentren der deutschen Zuckerindustrie, schon aufgrund des intensiven Anbaus von Zuckerrüben im Braunschweiger Raum seit etwa 1850. Die durch einen Zusammenschluss aus mehreren Zuckerfabriken hervorgegangene Nordzucker AG hat nach der Fusion Braunschweig als Unternehmenssitz gewählt. Sie ist jetzt der zweitgrößte deutsche Produzent von Zuckererzeugnissen. Die Technische Universität Braunschweig verfügt bereits seit Jahrzehnten über ein eigenes Forschungsinstitut für Zuckerherstellung und -verarbeitung.

Darüber hinaus ist Braunschweig Sitz des international tätigen Textilunternehmens New Yorker. Weitere bekannte Unternehmen und Institutionen sind der 1880 gegründete Kaffeeröster Heimbs, die Öffentliche Versicherung Braunschweig, das Herrentextilunternehmen Dittmar (Signum-Hemden) und die Westermann Druck- und Verlagsgruppe. Auch die Richard Borek Unternehmensgruppe hat ihren Sitz in Braunschweig. „Borek“ ist eines der ältesten Versandhäuser Deutschlands (seit 1906). Die Braunschweiger Versorgungs AG & Co KG. gehört zu den 50 größten Unternehmen in Niedersachsen.

Gegenwärtig wird vermehrt versucht, Braunschweig als Messe- und Kongressstandort zu stärken. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem umfangreiche Modernisierungsarbeiten an der Stadthalle durchgeführt. Damit einher geht auch die komplette Neuorganisation und Aufwertung des Bahnhofquartiers durch Bau des BraWo Parks. Dabei ist der Bau eines modernen IC-Kongresshotels und Fachmarkzentrum geplant. Ebenso wie der Bau einer modernen Jugendherberge am Geiershagen, die Anfang 2013 eröffnen soll und voraussichtlich 180 Betten bereithält.[40] Mit über 13.000 Einzelhandelsgeschäften ist Braunschweig ein attraktiver zentraler Einkaufsstandort für die gesamte Region.

Darüber hinaus ist die Stadt einer der Verwaltungssitze der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, deren Kammerbezirk unter anderem die kreisfreien Städte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie die Landkreise Helmstedt, Goslar, Peine und Wolfenbüttel umfasst.

  Musikinstrumentenbau

Braunschweig war und ist eines der Zentren der deutschen Musikinstrumentenindustrie. Hier haben unter anderem die Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik GmbH als der größte deutsche Hersteller von Klavieren und Flügeln und mit der Grotrian-Steinweg GmbH ein weiterer namhafter Hersteller ihren Sitz. Streichinstrumente werden seit 1844 in Braunschweig von der Geigenbauer-Familie Rautmann, mittlerweile in der fünften Generation, hergestellt. Die Firma Sandberg Guitars fertigt hochwertige E-Gitarren und E-Bässe.

  Medien

Braunschweig ist Sitz eines Studios des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Auch zwei private Radiounternehmen, Hit-Radio Antenne und Radio ffn, besitzen hier jeweils Regionalstudios.

Regionale Tageszeitung ist die Braunschweiger Zeitung (BZ), die auch in der Region unter verschiedenen Titeln mit unterschiedlichen Lokalteilen vorherrscht. Im Jahr 2007 wurde die Braunschweiger Zeitung von der WAZ-Mediengruppe übernommen. Als kostenlose Wochenzeitungen werden die im BZ-Verlag erscheinenden Neue Braunschweiger und Neue Braunschweiger am Sonntag in die Haushalte verteilt. Zudem existiert ein selbstständiges Verlagsunternehmen, welches Wochenzeitungen für Braunschweig und den Braunschweiger Raum herausgibt. Produkte sind der Braunschweig Report, das Wochenblatt zu Sonntag sowie Ambiente. Eine weitere Wochenzeitung in Braunschweig ist die Anzeigenzeitung Extra am Sonntag für Braunschweig. Zum kostenlosen Mitnehmen liegen die monatlichen Stadtmagazine Da Capo und Subway, das monatliche Party- und Lifestyle-Magazin BackStage, das zehnmal jährlich erscheinende Familienmagazin Clicclac sowie die vierteljährlichen Stadtteil-Magazine Nordlicht, Tangente und Westblick an verschiedenen Verteilstellen im Stadtgebiet aus.

In Braunschweig und der näheren Umgebung sendet das nichtkommerzielle, lokale BürgerradioRadio Okerwelle“ auf der Frequenz 104,6 FM. Außerdem unterhält „TV38“, ein nichtkommerzielles Community-TV, ein Studio in der Stadt (neben weiteren Studiostandorten in Wolfsburg und Salzgitter). Radio Okerwelle und TV38 sind zwei von 15 niedersächsischen Veranstaltern von Bürgerrundfunk. Darüber hinaus betreibt die Braunschweiger Ideeal Werbeagentur auf der Frequenz 90,5 ein Veranstaltungsradio mit dem Schwerpunkt Eintracht Braunschweig.

In Cremlingen betreibt die Deutsche Telekom AG einen Mittelwellensender im Auftrag des Deutschlandfunks (DLF). Dieser Sender wird oft, obwohl er sich nicht im Stadtgebiet von Braunschweig befindet, als „Sender Braunschweig“ bezeichnet (siehe Rundfunksendestelle Cremlingen-Abbenrode).

  Wissenschaft

  TU Braunschweig, Altgebäude

Im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verfügt die Region Braunschweig über die höchste Intensität auf dem Gebiet der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E). So wurden 2010 in Braunschweig 5,83 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) dafür aufgewendet.[6]

Die Stadt beheimatet drei Hochschulen, eine Berufsakademie und eine Vielzahl von Bundesanstalten und Forschungseinrichtungen. Die Technische Universität Carolo-Wilhelmina wurde 1745 als „Collegium Carolinum“ gegründet. 1862 wurde dieses zur „Herzoglichen Polytechnischen Schule“ umgewandelt und 1877 zur „Technischen Hochschule“ erhoben. Seit der Erweiterung um eine Philosophische und eine staatswissenschaftliche Fakultät 1968 ist sie „Technische Universität“. Die Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften wurde 1971 durch Zusammenschluss der Staatlichen Ingenieurschule Wolfenbüttel mit der Höheren Fachschule für Sozialarbeit des Landes Niedersachsen gegründet. Weitere Fachbereiche kamen hinzu. Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) wurde 1963 aus der früheren Werkkunstschule Braunschweig gegründet. 1972 wurde sie eine wissenschaftliche Hochschule und seit 1978 hat sie den Status einer künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschule. Sie ist die einzige Kunsthochschule Niedersachsens. An der staatlich anerkannten Welfenakademie kann ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre absolviert werden. An der Deutschen Müllerschule Braunschweig kann der weltweit einzige staatlich geprüfte Abschluss als Verfahrenstechniker für Mühlenbau, Getreide- und Futtermittelwirtschaft erlangt werden.

In Braunschweig sind das Luftfahrt-Bundesamt und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ansässig. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt hat aufgrund des Zeitgesetzes seit 1978 den Auftrag, mit ihren Atomuhren die Zeit in Deutschland festzulegen. Der Impuls für die Steuerung von Funkuhren kommt von der PTB, ausgestrahlt wird der Takt jedoch über den Langwellensender DCF77 südöstlich von Frankfurt am Main.

Am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg befindet sich ein Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das 1969 (zunächst als „DFVLR“) aus der 1936 gegründeten Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) hervorging. Hauptarbeitsgebiete sind Flugmechanik, Flugführung und Flugsicherung, Aerodynamik und die Entwicklung leistungsfähiger Werkzeuge für Berechnungen, sowie Struktursysteme (Adaptronik und extremer Leichtbau). Der Standort arbeitet eng mit dem benachbarten Luftfahrtbundesamt, der Technischen Universität und anderen ansässigen Forschungseinrichtungen zusammen.

  Leonie, das autonome Fahrzeug des Projekts Stadtpilot.

Ergebnis der engen Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung ist eine hohe Anzahl an neuen Entwicklungen und Patenten. Im Patentatlas des Deutschen Patent- und Markenamtes liegt die Region Braunschweig mit 1200 Patentanmeldungen für das Jahr 2005 in Niedersachsen auf Platz eins und im bundesweiten Vergleich auf Platz sieben. Dies gilt insbesondere bei Patenten aus den technischen Gebieten „Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge“ und „Messen, Prüfen, Optik, Photographie“. Beispielhaft ist hierbei das Projekt Stadtpilot zu nennen. Das weltweit erste selbstfahrende Auto („Leonie“ genannt) bei hohem innerstädtischen Verkehrsaufkommen wurde 2011 auf dem Wilhelminischen Ring erfolgreich getestet. Die Erforschung und Erprobung moderner Ampelsystemen und Autossysteme auf Grundlage der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM), sowie die Auszeichnung als Schaufenster für Elektromobilität machen Braunschweig zum Zentrum deutscher Mobilitätsforschung. [41]

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), früher Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), ist ein Zentrum für Infektionsforschung und gehört der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren an, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf Erregern, die medizinisch relevant sind oder als Modell für die Untersuchung von Infektionsmechanismen genutzt werden. Träger des HZI sind die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen (90:10).

Weitere Bundesanstalten und Forschungseinrichtungen in Braunschweig sind oder waren:

Diese Dichte des in Braunschweig vorhandenen wissenschaftlichen Potenzials erfuhr spätestens 2006/2007 besondere Aufmerksamkeit: Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verlieh der Stadt den Titel „Stadt der Wissenschaft 2007“. Mit der Auszeichnung gewürdigt wurde auch das Engagement, mit dem sich verschiedene Akteure für Vernetzungen der Wissenschaft insbesondere mit Wirtschaft und Kultur sowie für eine Öffnung der Wissenschaft für die Bürger der Stadt einsetzen. Der Bewerbung Braunschweigs unter dem Motto „Ideenküche Braunschweig“ mit einem experimentell angelegten Konzept bescheinigte die Jury dabei „Originalität und Verständlichkeit“.[42]

  Verkehr

  Straßenbahn auf dem Bohlweg vor Katharinenkirche

Braunschweig befand sich seit dem Mittelalter am Kreuzungspunkt mehrerer Fernhandelsstraßen. Die die Stadt durch- und umfließende Oker war bis in die Neuzeit schiffbar.

Heute führen mehrere Bundesautobahnen (z. B. die A 2 und die A 39) sowie Bundesstraßen nach Braunschweig bzw. direkt durch die Stadt (z. B. die B 1 und die B 248). Braunschweig hat einen Hafen mit Anbindung an den Mittellandkanal und seit 1935 einen eigenen Flughafen in Waggum, den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg.

Der Braunschweiger Hauptbahnhof wurde 1960 eröffnet und ersetzte den innerstädtischen Braunschweiger Bahnhof, einen Kopfbahnhof von 1845, dessen denkmalgeschütztes Hauptgebäude heute als Hauptsitz der Braunschweigischen Landessparkasse dient. Bereits 1838 nahm hier die erste deutsche Staatseisenbahn von Braunschweig nach Wolfenbüttel ihren Betrieb auf. Heutzutage ist er Systemhalt für das IC- und ICE-Netz sowie den regionalen Nahverkehr. Darüber hinaus betreibt die Deutsche Bahn einen Bahnhof in Braunschweig-Gliesmarode.

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) der Stadt wird unter anderem mit Straßenbahnen und Omnibussen der Braunschweiger Verkehrs-AG innerhalb des Verbundtarifs Region Braunschweig (VRB) durchgeführt. Die Umgebung ist durch mehrere Regionalverkehrsgesellschaften vorwiegend mit Buslinien erschlossen. Geplant war zudem ein regionaler Schienenverkehrsverbund von Goslar über Braunschweig bis Uelzen, die auch innenstädtisch fahrende RegioStadtBahn Braunschweig. Die Planung dieser Stadtbahn wurde wegen fehlender Finanzierung 2010 gestoppt.

Bereits im April 1904 hatte Heinrich Büssing auf der Strecke Wendeburg–Braunschweig die Kraftomnibus-Linie der „Automobil-Omnibus-Betriebs-Gesellschaft Braunschweig“ (AOBG) eröffnet. Sie diente dem Praxistest für die Busse, die er in seinem Werk bauen ließ. Sie ist zugleich die älteste Omnibuslinie der Welt, die bis heute noch befahren wird.

Bereits 1909 wurde der „Braunschweigische Verein für Luftschiffahrt“ gegründet.[43] Am 13. Oktober 1912 landete das Luftschiff „Hansa“ in der Stadt. In der Folge wurde Braunschweig als „Stadt der Flieger“ bezeichnet.[44] Vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Braunschweig zwei Flugplätze: in Waggum und Völkenrode. Ein dritter, in Broitzem, folgte 1916. Braunschweig-Waggum war ein bedeutender Flugplatz in Deutschland.

  Sehenswürdigkeiten

Durch die weitgehende Zerstörung der Braunschweiger Innenstadt durch zahlreiche Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere den Luftangriff vom 15. Oktober 1944, sind in der ehemals größten Fachwerkstadt Deutschlands nur noch wenige alte Gebäude und Straßenzüge in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Vor allem seit den 1990er Jahren gibt es verstärkte Bestrebungen, stadtgeschichtlich wichtige Gebäude wieder aufzubauen. Geschehen ist dies beispielsweise mit der Alten Waage und – mit Einschränkungen – dem Braunschweiger Schloss, das zwischen 2005 und 2007 rekonstruiert wurde. Es enthält jedoch zu großen Teilen ein Einkaufszentrum, das sich in einem modernen Anbau fortsetzt. Auf dem Schloss ist die größte Quadriga Europas platziert.

  Liegende Skulptur vor dem Gewandhaus

  Traditionsinseln

Unzerstörtes, Restauriertes oder Wiederaufgebautes findet sich heute vor allem innerhalb der fünf „Traditionsinseln“ der Innenstadt: Rund um den Dom, die Aegidienkirche, Magnikirche (Magniviertel), Martinikirche und um die Michaeliskirche. Die „Traditionsinseln“ wurden schon kurz nach dem Krieg vom damaligen Landeskonservator Kurt Seeleke ins Leben gerufen und genießen seit 1963 gesetzlichen Schutz.

Die „Traditionsinsel“ um den Dom umfasst vor allem den Burgplatz mit Braunschweigs Wahrzeichen, dem Braunschweiger Löwen, dessen Original sich seit 1989 zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen in der Burg Dankwarderode befindet. Um das Standbild gruppieren sich nach Burg und Dom das Braunschweigische Landesmuseum (ursprünglich das Stammhaus des Vieweg Verlages), das Huneborstelsche Haus und das Veltheimsche Haus. Südwestlich hinter dem Dom liegen die Stiftsherrenhäuser aus dem 15. Jahrhundert. Ähnliche „Inseln“ bilden der Altstadtmarkt mit dem Altstadtrathaus, Altstadtmarktbrunnen, Gewandhaus und Stechinelli-Haus und der in seiner Nähe befindliche Kohlmarkt mit ebenfalls zahlreichen bedeutenden Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten.

  Sakralbauten

  2006/2007 wurden Kriegsschäden an den Türmen der Andreaskirche beseitigt

Zu den ältesten Kirchenbauten zählen unter anderem die Jakobskirche aus dem 9. Jahrhundert und die Magnikirche aus dem 11. Jahrhundert, in deren Weiheurkunde aus dem Jahre 1031 Braunschweig erstmals als brunesguik urkundlich erwähnt wird.[45] Weitere bedeutende Kirchen des Mittelalters sind der Dom St. Blasii, die Bartholomäuskirche, die Michaeliskirche, die Petrikirche und die Pfarrkirchen St. Martini, St. Katharinen und die 91 Meter hohe Andreaskirche, die über Jahrhunderte das höchste Bauwerk der Stadt war.

Beachtenswerte Kirchenbauten aus der neueren Zeit sind die zwischen 1899 und 1906 geschaffenen Kirchen St. Jakobi sowie die neugotischen St. Johannis und St. Pauli. Ebenfalls interessant sind die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichteten Kirchen: So die 1952 erbaute Heilig-Geist-Kirche mit Werken der Künstler Toni Zenz und Dominikus Böhm oder die 1958 erbaute Dominikanerkirche St. Albertus Magnus, deren künstlerische Ausstattung von Gerd Winner stammt.

Die Aegidienkirche, die Brüdernkirche und das Kloster Riddagshausen sind die bedeutendsten Klosterbauten der Stadt.

  Profanbauten

Aus den letzten fast 900 Jahren stammen die Burg Dankwarderode, das Gewandhaus, die Liberei, das Achtermannsche Haus, Schloss Richmond, die zwischen 1991 und 1994 rekonstruierte Alte Waage und der Ritter St. Georg. Weitere bemerkenswerte Gebäude sind das Neustadtrathaus, das „Haus Salve Hospes“, das Haus zum goldenen Stern, der Alte Bahnhof, das Haus Anker, der Wasserturm auf dem Giersberg u.v.m.

Akzente moderner Architektur wurden 1960 mit dem Empfangsgebäude des Braunschweiger Hauptbahnhofes sowie dem im Jahr 2000 davor errichteten Nahverkehrsterminal gesetzt. Das 1999 an Rande des Magniviertels gebaute Happy RIZZI House entfachte kontroverse Diskussionen. Ein weiteres Beispiel moderner Architektur ist das gläserne Bibliotheksgebäude der Hochschule für Bildende Künste aus dem Jahr 2002, ursprünglich auf dem Gelände der EXPO 2000 in Hannover als mexikanischer Pavillon errichtet.

Zwischen 2005 und 2007 errichtete die Firma ECE Projektmanagement am Ort des 1960 abgerissenen Braunschweiger Schlosses und des 2005 beseitigten Schlossparks die Schloss-Arkaden, ein Einkaufszentrum, dessen Fassaden hauptsächlich in einer modernen Stahl-Glas-Konstruktion gestaltet worden sind. Zum Schlossplatz hin kann es durch den Portikus des unter Einbeziehung erhaltener Originalteile rekonstruierten Residenzschlosses betreten werden.

Das höchste Wohngebäude der Stadt ist das 22-geschössige Hochhaus am Schwarzen Berge mit 66 m, der Fernmeldeturm im Stadtteil Broitzem erreicht die Höhe von 155 m. Überragt wird die Stadt seit 1983 vom höchsten Bauwerk, dem Schornstein des Heizkraftwerks Mitte mit einer Gesamthöhe von 198 m.

  Denkmäler

Hauptartikel: Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Braunschweig

Über die Stadt verstreut finden sich zahlreiche Denkmale, Standbilder, Reliefs, Gedenksteine, und -tafeln, die im Laufe der Jahrhunderte zu unterschiedlichen Anlässen geschaffen wurden. Einige dieser Werke sind allerdings mittlerweile aus verschiedenen Gründen (meist aufgrund von Kriegseinwirkung) nicht mehr vorhanden. Die zweifellos kunsthistorisch und stadtgeschichtlich wichtigsten Werke sind auch gleichzeitig die ältesten:

Das nach seinem Erschaffer benannte „Imervard-Kreuz“ im Braunschweiger Dom gilt als eine der bedeutendsten romanischen Skulpturen auf deutschem Boden. Bei der Holzskulptur handelt es sich um ein Viernagelkreuz aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Wenige Meter weiter in der Burg Dankwarderode befindet sich der Braunschweiger Löwe. Er ist die älteste erhaltene Großplastik des Mittelalters nördlich der Alpen und erster größerer figürlicher Hohlguss seit der Antike.

Das Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner zweiten Gemahlin Mathilde von England gehört zu den ersten Grabmälern, bei denen ein naturalistischer Stil Einzug hielt. Es wurde um 1230 errichtet und befindet sich im Braunschweiger Dom.

Das 2,60 m hohe Lessing-Denkmal des Braunschweiger Erzgießers Georg Howaldt aus dem Jahre 1853, ist das erste Standbild in der Stadt, das einen Menschen darstellt. An Till Eulenspiegel, der (wahrscheinlich) nicht weit von Braunschweig geboren wurde, erinnert der Eulenspiegel-Brunnen. Er steht an der Stelle, wo sich der Überlieferung nach jene Bäckerei befunden haben soll, in der Till den Bürgern Eulen und Meerkatzen buk, die sich heute als Figuren um den Brunnen herum befinden.

  Grünflächen und Naherholung

  Blick über das östliche Ringgebiet. Im Zentrum Stadtpark und Prinzenpark mit dem Nußberg. Im Hintergrund Riddagshausen mit Kreuzteich, Mittelteich und Schapenbruchteich.

Die Stadt hat – vor allem nach der Erweiterung der Gebietsreform von 1974 – einen besonders hohen Anteil an Grün- und naturnahen Flächen. Die größte Grünfläche Braunschweigs stellt das Naturschutzgebiet Riddagshausen dar. Das seit 1962 ausgewiesene Europareservat beheimatet viele seltene Vogelarten, zum Beispiel die Krickente und den Zwergtaucher. Die ausgedehnte Teichlandschaft des heutigen Riddagshausen ist auf die Tätigkeit der Zisterziensermönche zurückzuführen, die die damals sehr sumpfige Gegend entwässerten und Fischteiche anlegten.[46]

In der Weststadt wird seit 1980 in mehreren Bauabschnitten der Westpark gebaut. Das 240 Hektar große Gebiet vereint dabei an angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen Erholungsgebiete, Kleingartenanlagen sowie Sport- und Spielflächen.[46]

Der Prinz-Albrecht-Park im östlichen Ringgebiet entstand 1895 aus einem Exerzierplatz und ist als Landschaftsschutzgebiet mit wertvollem Baumbestand ausgewiesen. Der Park ist knapp 47 Hektar groß.[46]

Der Bürgerpark ist eine der ältesten und mit rund 42 Hektar viertgrößte Parkanlage der Stadt. Er befindet sich auf der ehemaligen südöstlichen Okeraue, südlich des Stadtzentrums. In nördlicher Richtung geht er fließend in den Kiryat-Tivon-Park (dem früheren Park des Braunschweiger Bahnhofs) über.

Der an der nordwestlichen Biegung und dem Zusammenfluss der Umflutgräben liegende Inselwallpark bildet zusammen mit dem Gaußberg eine rund zehn Hektar große Parkanlage.

Die südlichen Naherholungsgebiete Kennel und Südsee erstrecken sich auf rund 2,5 Kilometer Länge am westlichen Ufer der Oker. Hier kann unter anderem gesegelt und gesurft werden.

Die Stadt verfügt mit dem Arche Noah Zoo in Stöckheim über einen kleinen Zoo. In der 1964 eröffneten parkartigen Anlage werden 300 Tiere aus 50 Arten in naturnahen Gehegen und zum Teil frei umherlaufend gehalten. Der Zoo ist im Familienbesitz und hat einen etwa 15 Kilometer entfernten Schwesterzoo, den Tierpark Essehof in Lehre.

  Kultur

  Religionsgemeinschaften

  Evangelisch-lutherische Kirche

  Die Braunschweiger Kirchenordnung von 1528:
Der Erbarn Stadt Brunswig Christlike ordeninge / to denste dem hilgen Evangelio / … von Johannes Bugenhagen

Ab 1521 hielt die Reformation Einzug und fand zunächst durch den Reformator Gottschalk Kruse Verbreitung.[47] Die erste Messe in deutscher Sprache wurde an Ostern 1526 im Dom gefeiert.[48] Ab 1528 wurde die Reformation nach lutherischem Bekenntnis durch Luthers Mitstreiter Johann Bugenhagen weiter voran getrieben: Die Stadt bekam eine über die ihre Grenzen hinaus berühmte Kirchenordnung.[49] Am 6. September 1528 wurde die offiziell besiegelte Einführung der Reformation in Braunschweig von allen Kanzeln der Stadt verkündet; fortan war die Stadt über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch. Sie regelte ihre kirchlichen Angelegenheiten weitgehend autonom. Der Rat der Stadt unterzeichnete 1580 die lutherische Konkordienformel von 1577[50]. Hauptpredigtstätte des Landesbischofs ist seit 1923 der Braunschweiger Dom.

Erst 1671 wurde die Kirchenverwaltung in die Braunschweigische Evangelisch-lutherische Landeskirche des Herzogtums Braunschweig eingegliedert. Hier wurde die Stadt alsbald Sitz einer Superintendentur, heute bezeichnet man diese Verwaltungsebene als Propstei. Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Stadt gehören heute zur Propstei Braunschweig der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig. In deren 414 Gemeinden sind 2007 ca. 405.000 Mitglieder organisiert.

  Katholische Kirche

Im Mittelalter gehörte die Stadt Braunschweig zum Bistum Hildesheim und Bistum Halberstadt, wobei die Oker deren Grenze bildete. Das Hildesheimer Gebiet gehörte zum Archidiakonat Stöckheim, das Halberstädter zum Archidiakonat Atzum. 1391 wurde von beiden Bischöfen in Braunschweig ein Offizialat eingerichtet, das die kirchlichen Angelegenheiten der Stadt im Auftrag beider Bistümer erledigte. In der Reformation wurden die Kirchen evangelisch-lutherisch, katholische Gottesdienste fanden nicht mehr statt.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde den Katholiken in Braunschweig wieder erlaubt, Gottesdienste abzuhalten, so dass sich bald eine katholische Gemeinde gründen konnte. Diese gehörte ab 1824 zum neu festgelegten Bistum Hildesheim, welches bis 1930 zur Kirchenprovinz Köln (Erzbistum Köln), dann zur Kirchenprovinz Paderborn (Erzbistum Paderborn) und seit 1995 zur neu gegründeten Kirchenprovinz Hamburg (Erzbistum Hamburg) gehört. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Braunschweig, dessen Gebiet auch Gemeinden außerhalb der Stadt Braunschweig umfasst. Katholische Hauptkirche in Braunschweig ist das Liebfrauenmünster St. Aegidien, die Kirche eines ehemaligen Benediktinerklosters. Die katholische Kirche in Braunschweig besteht aus fünf Gemeinden mit 17 Kirchen und hat etwa 40.000 Mitglieder.

Seit 1958 gibt es in der Stadt wieder ein Dominikanerkloster. Die Dominikaner, die im Zuge der Reformation ihr 1310 am Bohlweg gegründetes Kloster im Jahr 1528 auf Weisung des Rates der Stadt aufgeben und die Stadt verlassen mussten, kehrten nach mehr als 400 Jahren zurück und errichteten eine moderne Klosteranlage, zu der auch die Kirche St. Albertus Magnus mit der gleichnamigen Pfarrei gehört.[51]

  Andere Kirchen und Glaubensgemeinschaften

Im 18. Jahrhundert gründeten sich in Braunschweig deutsch-reformierte und französisch-reformierte Gemeinden, die sich 1811 zu einer reformierten Gemeinde vereinigten. Bis heute ist die Kirchengemeinde selbstständig. Sie wurde 1928 Gründungsmitglied des Bundes Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands, der eine kleine Anzahl reformierter Gemeinden umfasst, die nicht Mitglied in einer Landeskirche sind und in Braunschweig seinen Sitz hat.

Zu den Freikirchen gehören u. a. die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelische Freikirche Querum, das Christuszentrum Braunschweig, die Ecclesia-Gemeinde Braunschweig e. V. und die Gemeinschaft Christi.

Die Stadt Braunschweig verfügt über zwei Neuapostolische Kirchen: Die Gemeinden Braunschweig-West und Ost. Die Gemeinde Braunschweig-West bildet die Hauptkirche des Ältestenbezirkes Braunschweig.

Darüber hinaus sind auch die Mormonen, die Apostolische Sendungskirche, die (anthroposophische) Christengemeinschaft, die Christian Science und die Zeugen Jehovas in der Stadt vertreten. Es gibt auch einige islamische Gemeinden.

  Jüdische Gemeinde

  Die Braunschweiger Neustadt um 1400 (gelb dargestellt). Die Jodenstrate befindet sich am unteren rechten Bildrand.

Hauptartikel: Geschichte der Juden in Braunschweig

Seit dem Mittelalter gab es in Braunschweig ein vielgestaltiges jüdisches Leben. Erstmals wird im Jahre 1282 eine jüdische Gemeinde mit Synagoge, Schule, Gericht und Vorsteher erwähnt. Hauptsächlich wurde im nördlichen Teil der Altstadt und in der Neustadt gesiedelt. Der erste jüdische Friedhof ist für 1584 belegt; noch heute besteht ein 1797 an der Hamburger Straße eingerichteter Friedhof, der während der Zeit des Nationalsozialismus geschändet worden war, aber später wieder instand gesetzt wurde. Die 1873–1875 von Constantin Uhde entworfene „Neue Synagoge“ wurde in der, von den Nationalsozialisten lancierten, sogenannten „Reichskristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 schwer beschädigt und 1940 wegen Baufälligkeit abgerissen. Aufgrund der Verfolgung während des Dritten Reiches reduzierte sich die jüdische Bevölkerung Braunschweigs von ehemals 682 im Jahre 1933 dramatisch (siehe Judenverfolgung). Nachweislich wurden 196 Braunschweiger Juden ermordet.[52] Es wird allerdings davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer erheblich höher liegt.

Nach dem Kriegsende bildete sich bereits ab 1945 wieder eine neue jüdische Gemeinde in der Stadt. Sie bestand aus überlebenden Braunschweiger Juden und Hinzugezogenen. 1995 wurde die erste in Deutschland nach dem Holocaust eingestellte Rabbinerin zur Leitung der jüdischen Gemeinde bestellt, die 2008 wieder etwa 600 Mitglieder umfasst.[53] Am 6. Dezember 2006 wurde die neue Braunschweiger Synagoge feierlich eingeweiht.

  Museen

Das wohl bedeutendste Museum Braunschweigs ist das Herzog Anton Ulrich-Museum, das auf das Jahr 1754 zurückgeht und kunsthistorisch internationale Bedeutung hat. Es ist nicht nur das älteste Museum Deutschlands, sondern auch das drittälteste öffentlich zugängliche Museum der Welt.

Im Vieweg-Haus am Burgplatz befindet sich das Braunschweigische Landesmuseum, kurz BLM. Es wurde 1891 als „Vaterländisches Museum für Braunschweigische Landesgeschichte“ in der Straße Hagenscharrn gegründet und ist das einzige Geschichtsmuseum in der Trägerschaft des Landes Niedersachsen. Auch die Ausstellung in der gegenüber liegenden Burg Dankwarderode gehört zu diesem Museum. Die Außenstelle des BLM im Chor des ehemaligen Paulinerklosters aus der Mitte des 14. Jahrhunderts beherbergt das älteste jüdische Museum der Welt.

Das 1865 eröffnete Städtische Museum am Löwenwall zeigt die Geschichte der Stadt Braunschweig; zu ihm gehören auch die Formsammlung, die 2005 nach Braunschweig gelangte Galerie Bönsch sowie das Museum Altstadtrathaus, das in seinen Kellergewölben und im Erdgeschoss eine Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt Braunschweig zeigt.

  Haus Salve Hospes des Kunstvereins Braunschweig

Das Naturhistorische Museum wurde 1754 als „Herzogliches Kunst- und Naturalienkabinett“ eröffnet. Als Museum der Geschichte der Zoologie umfasst es eine wissenschaftliche Sammlung von mehreren zehntausend Exemplaren. Neben Dauerausstellungen zu verschiedenen Themen gibt es einen Lichtsaal, in dem die bedeutendsten Stücke zu sehen sind.

In der „Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße“ erinnert ein „Offenes Archiv“ an die Opfer des KZ-Außenlagers. Die seit Mai 2000 von der Künstlerin Sigrid Sigurdsson konzipierte Gedenkstätte umfasst Dokumente, Erlebnisberichte, Erinnerungen und Forschungen zur Geschichte des Lagers. Texte aus dem offenen Archiv sind auf Tafeln an Mauern auf dem Gelände angebracht.

Das Raabe-Haus, Wilhelm Raabes letztes Wohnhaus, wurde 1948 als Gedenkstätte zu Ehren des Künstlers gegründet. Der Verein Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft betreibt seit 1982 im sogenannten „Cavaliershaus“ von Schloss Richmond eine Ausstellung über den Schriftsteller Friedrich Gerstäcker, der in Braunschweig seine Jugend und letzten Lebensjahre verbrachte. Die Ausstellung beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Sammlung mit Originalen und Repliken von „Feuerwaffen des Wilden Westens“.

Weitere Museen Braunschweigs sind das Grammophon-Museum „Harmonie“, das Landtechnik-Museum auf dem Gut Steinhof sowie das Museum für Photographie. Weiterhin gibt es im Haus Salve Hospes des Kunstvereins Braunschweig, im Mineralien-Kabinett der Technischen Universität Braunschweig sowie im Zisterziensermuseum Riddagshausen weitere Ausstellungen.

Im April 2008 eröffnete die Braunschweiger ZeitSchiene, ein 5,5 Kilometer langes Freilichtmuseum, in dem Braunschweigische und Deutsche Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte anhand eines Ringgleises dargestellt wird, das rund 100 Jahre lang über 50 Industrieunternehmen der Stadt mit dem öffentlichen Schienennetz verband. Seit 2008 wird im ehemaligen Ausbesserungswerk Braunschweig, das Bestandteil der ZeitSchiene ist, der sogenannte Weltmeisterzug von 1954 ausgestellt.[54]

Das jüngste Museum der Stadt ist das Schlossmuseum. Zu ihm gehören sieben dem Original nachgestaltete Räume, so das Musikzimmer, der Audienzraum und der Thronsaal. Aktuell (Frühjahr 2012) entsteht im Rahmen des Umbaus des Eintracht-Stadions auch ein Fußballmuseum.

  Bibliotheken

Die größte Bibliothek der Region Braunschweig ist die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Braunschweig. Sie wurde 1748 als Bibliothek des Collegium Carolinum gegründet und ist damit die älteste Bibliothek einer Technischen Hochschule in Deutschland. Der Bestand umfasst etwa 1,6 Mio. Medien. Neben ihrer eigentlichen Arbeit betreibt die Universitätsbibliothek Braunschweig auch das Datenbanksystem allegro und betreut die größte Sammlung pharmazeutischer Literatur in Deutschland bzw. Mitteleuropa.

Die Stadtbibliothek Braunschweig ist seit dem 23. Juni 2007 in einem Teil der neu erbauten Schloss-Arkaden untergebracht.[55] In ihnen sind jetzt die ehemalige Öffentliche Bücherei, die Musikbibliothek, sowie die Bestände der ehemaligen Stadtbibliothek aus dem Magniviertel, die ihren Schwerpunkt in Geistes- und Sozialwissenschaften hatte, zusammengefasst. Die Stadtbibliothek wurde 1861 gegründet und 1865 mit einer 3.584-bändigen Ministerialbibliothek im Neustadtrathaus eröffnet. Über Jahrzehnte hinweg wuchs der Bestand an Werken, sodass die Stadtbibliothek heute über 400.000 Bücher, 1.366 mittelalterliche Handschriften, 2.500 Karten und Pläne aus der Zeit vor 1850 sowie die Bibliothek des Geistlichen Ministeriums mit 8.675 Titeln verfügt. Der Freihandbestand umfasst rund 170.000 aktuelle Medien. Neben der Kinder- und Jugendbibliothek, einer Artothek, sowie einer Musikbibliothek existieren drei externe Zweigstellen.

Mit der Wilhelm-Raabe-Forschungsstelle der Stadtbibliothek soll der Nachlass des Schriftstellers Wilhelm Raabe erschlossen und erarbeitet werden. Werke Raabes befinden sich im Museum des Raabe-Hauses und im Stadtarchiv Braunschweig.

Weitere Bibliotheken befinden sich im Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung, im Herzog Anton Ulrich-Museum und in der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Die Stadt ist Mitglied der Braunschweigischen Landschaft, einem Verein zur Pflege kultureller Einrichtungen in der Region.

Braunschweig beherbergt eine Vielzahl von Stiftungen, die älteste, noch heute existierende, die Stiftung St. Thomaehof wurde 1290 gegründet, der Vereinigte Kloster- und Studienfonds 1569, Braunschweigs Stiftung, stammt aus dem Jahre 1794 und ist ebenfalls noch heute tätig. Stiftungsgründungen der jüngsten Vergangenheit sind die Bürgerstiftung Braunschweig aus dem Jahre 2003 und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz von 2005.

  Theater

  Staatstheater Braunschweig, Großes Haus

Das Staatstheater Braunschweig ist ein staatliches Vierspartentheater. Es zeigt jährlich etwa 30 Premieren in Schauspiel, Musiktheater (Oper, Operette, Musical) und Ballett sowie in der Kinder- und Jugendtheatersparte Junges Staatstheater. Die Ursprünge des Staatstheaters gehen auf ein Vorgängerhaus zurück, das 1690 von Herzog Anton Ulrich begründet wurde. Das Herzogliche Opernhaus stand bis 1864 am Hagenmarkt, hier fanden bedeutende Uraufführungen, wie Lessings Emilia Galotti im Jahr 1772 und Goethes Faust im Jahr 1829, statt.

Das zweitälteste Theater Braunschweigs ist das Niederdeutsche Theater. Der Braunschweiger Allgemeine Anzeiger berichtete am 18. Juni 1925 von der Gründung „einer niederdeutschen Liebhaberbühne“. Rechtlich ist die Bühne als eingetragener Verein organisiert und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. In drei Inszenierungen pro Spielzeit mit je acht Aufführungen werden Komödien, Lustspiele und auch Schauspiele im Roten Saal im Braunschweiger Schloss gezeigt.

Weitere Theater sind: Figurentheater fadenschein, Komödie am Altstadtmarkt, LOT Theater, Theater Fanferlüsch, Premiere Amateurtheater Braunschweig, Studio Bühne Braunschweig, das Brunsviga Kultur- und Kommunikationszentrum[56] und das Theater Zeitraum.

  Sport

  Wappen von Eintracht Braunschweig
  Logo der NewYorker Lions

Aus sportlicher Sicht kann Braunschweig auf eine lange Tradition zurückblicken, so war es z. B. der Gymnasiallehrer Konrad Koch, der den Fußball 1874 nach Deutschland brachte und Braunschweig zur Geburtsstadt des deutschen Fußballs machte.

Der bekannteste Sportverein ist Eintracht Braunschweig. Die Eintracht war 1967 Deutscher Fußballmeister, doch ist dies der einzige namhafte Titel der Fußballer, die im Jahr 2007 in die Regionalliga Nord abstiegen. Am Ende der Spielsaison 2007/2008 gelang der Eintracht die Qualifikation für die neugegründete 3. Liga. In der Saison 2010/2011 gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Trainer Torsten Lieberknecht. Andere Abteilungen des Vereins waren erfolgreicher: Im Damenhockey wurde man insgesamt neunmal deutscher Meister. In der Leichtathletik konnten ebenfalls einige Titel errungen werden.

Die NewYorker Lions sind ein bundesweit erfolgreicher American Football Verein. Von 1997 bis 2009 standen die Lions in jedem Finale des German Bowl und konnten diesen deutschen Meistertitel insgesamt siebenmal erringen, zuletzt 2005, 2006, 2007 und 2008 viermal in Folge. Mit sieben Titeln sind sie Rekordmeister. Darüber hinaus gewannen sie 1999 und 2003 den europäischen Titel des Eurobowls.

Weitere Vereine sind die in der 1. Basketball-Bundesliga spielenden New Yorker Phantoms Braunschweig, die in der 2. Baseball-Bundesliga Nord spielenden Braunschweig SUBWAY89ers, der Handball-Verbandsligist MTV Braunschweig, sowie die Herrenmannschaft des USC Braunschweig, die in der 2. Deutschen Volleyball-Bundesliga (Nord) spielt. National und international erfolgreichster Tanzsportverein im Standard-Formationstanzen ist der Braunschweiger Tanz-Sport-Club (BTSC). Mehrere deutsche Meistertitel – vor allem im Langstreckenlauf – errang die Leichtathletik-Startgemeinschaft LG Braunschweig.

Ebenfalls erfolgreich zeigt sich Braunschweig im Karate: Der ansässige Verein Shotokan Braunschweig stellt seit mehreren Jahren regelmäßig die landes- und auch die bundesweiten Meister in dieser Sportart. Der Braunschweiger Boxclub, BC72, stellt zusammen mit dem BAC Wolfenbüttel und den Salzgitter Heros das Löwenboxteam, das in der 2. Bundesliga antritt.

Seit 1994 finden im Juni auf dem Gelände des „Braunschweiger Tennis- und Hockey-Clubs“ (BTHC) im Bürgerpark die Nord/LB open statt, ein jährliches ATP-Challenger Tennisturnier für junge und aufstrebende Welttennis-Spieler.

Jedes Jahr im Frühling werden seit 2002 in der Volkswagen Halle die Löwen Classics, ein internationales Weltranglisten-Reitsportturnier, ausgetragen.

An einem Freitag im Juni findet seit 1987 der Braunschweiger Nachtlauf statt, der Schulklassen, Mannschaften und Einzelläufern auf einem Rundkurs durch die Innenstadt verschieden Streckendistanzen anbietet. Für dieses Sportereignis mit circa 8.500 aktiven Teilnehmern und 40.000 Zuschauern werden Teile der Innenstadt für den Verkehr gesperrt, und an der Strecke findet ein großes Sommerfest statt. Ein in den vergangenen Jahren stattfindender Elite-Lauf mit Profiläufern wurde 2006 zugunsten weiterer Startplätze für Laufbegeisterte gestrichen.

Der Braunschweig-Wolfenbüttel Marathon ist eine weitere Laufsportveranstaltung, die neben dem klassischen Marathonlauf auch weitere kürzere Strecken auf einer leicht hügeligen Strecke zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel anbietet. Die seit dem Jahr 2000 angebotene Veranstaltung findet im Oktober statt, beim Marathon 2006 kamen 189 Läufer (161 Männer, 28 Frauen) ins Ziel.

Im Juli 2012 findet zum 98. Mal in Braunschweigs Innenstadt und im nahe gelegenen Elm das älteste deutsche Straßenradrennen[57], der Radsportklassiker „Rund um den Elm“, „Rund um das Rathaus“ und „Rund um den Prinzenpark“ statt.[58] Ausrichter der Trilogie ist seit 1926 der Radsportverein Braunschweig 1923.

  Regelmäßige Veranstaltungen

  Stadthalle

Überregional bekannt ist der Braunschweiger Weihnachtsmarkt, der eine über 300-jährige Tradition hat. Aufgrund des baulichen Umfeldes, der sogenannten „Traditionsinsel“ rund um den Burgplatz, die Burg Dankwarderode und den Braunschweiger Dom, wurde der Markt bereits mehrfach zum schönsten Weihnachtsmarkt Norddeutschlands gekürt.

In der Stadthalle und in der Volkswagen Halle finden regelmäßig Konzerte, Messen oder sportliche Veranstaltungen statt.

Der am Sonntag vor Rosenmontag stattfindende Braunschweiger Karnevalsumzug – „Schoduvel“ – genannt, gilt mit mehr als 6 km Länge als der größte in Norddeutschland[59] und nach denen in Köln und Mainz der drittgrößte Umzug in Deutschland.[60] Jedes Jahr zieht der Braunschweiger Schoduvel um die 250.000 Besucher an. Das mittelniederdeutsche Wort „Schoduvel“ (aus duvel = Teufel und Scho- für scheuchen), bezeichnet einen alten Brauch, nämlich durch Lärm, Verkleidung und schreckhaftes Gebaren die bösen Geister der Kälte, des Todes und der Gefahr zu verscheuchen. Es handelt sich dabei um eine mittelalterliche Form des Karnevals, die erstmals 1293 im Braunschweiger Stadtbuch Erwähnung fand.

Seit 1987 findet das Internationale Filmfest Braunschweig statt. Außerdem wird das internationale Finale des Breakdance Turniers Battle of the Year in Braunschweig ausgerichtet.

  Musikalisches

  CityJazzNight 2006

Jedes Jahr im Mai/Juni fand in Braunschweig und der Region das Braunschweig Classix Festival statt. Hierbei traten international bekannte Künstler bei zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen auf. Das Programm reichte von Kammermusik, über Sinfoniekonzerte und Lesungen bekannter Autoren (z. B. Donna Leon), bis hin zu Jazz- und Percussion-Veranstaltungen. Die Nachfolge trat die Veranstaltung „Soli Deo Gloria“ an.[61] Weiterhin wird seit 2004 das Jazz-Festival CityJazzNight veranstaltet, das von Mitgliedern der Jazzkantine ins Leben gerufen wurde. Das über die Innenstadt verteilte Festival zeigt an mehreren Stellen Künstler aus verschiedenen Jazz-Genres. Während der Weihnachtszeit wird jährlich die Braunschweiger Weihnachtsgeschichte aufgeführt, bei der die Jazzkantine mit traditionellen und heutigen Weihnachtslieder die schauspielerische Aufführung untermalt.

  Veranstaltungen im Sommer

An Pfingsten findet traditionell der Mittelalterliche Markt auf dem Burgplatz statt, der vom Verein Kramer, Zunft & Kurtzweyl organisiert wird.

Im Juli findet mit dem Sommerlochfestival | CSD Braunschweig seit 1996 das mittlerweile größte Event lesbischer, schwuler, bi- und transsexueller Kultur und Politik in Niedersachsen statt. Ebenfalls im Juli wird das Wolters Hoffest ausgetragen, das sich über ein ganzes Wochenende erstreckt und Bier und Live-Bands bietet.

1999 fand erstmals das Internationale Sommerspektakel Braunschweig statt, zu dem Straßentheatergruppen aus Europa in Braunschweig gastieren. Die Braunschweiger Kulturnacht wurde 1994 ins Leben gerufen und bietet seitdem alle zwei Jahre kulturelle Veranstaltungen in der gesamten Innenstadt.

Regelmäßig zur Sommerferienzeit wird für Kinder und Jugendliche das Programm Ferien in Braunschweig (FiBS) mit etwa 150 Aktivitäten in und um Braunschweig angeboten.

Seit 1974 findet alljährlich am ersten Wochenende im September das Magnifest im Magniviertel statt.

Die Reihe Klassik im Park bietet Besuchern die Gelegenheit unentgeltlich klassische Musik im Parkambiente beim Picknick zu genießen.

  Kulinarisches

Wurst aus Braunschweig war schon im Mittelalter literarisch nachweisbar geschätzt. Insbesondere die nach der Stadt benannte „Braunschweiger“, die international bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine grobe Mettwurst weicher Konsistenz, die mit oder ohne Knoblauch angeboten wird. Selbst in den USA ist die „Braunschweiger“ zu bekommen – dort bezeichnet sie allerdings eine Art Teewurst, die deutlich feiner als das Original ist. Doch auch in Deutschland wird der Name hin und wieder fälschlich für Teewurst verwendet. Etwas fester und haltbarer ist die Schlackwurst, die traditionell in einem Fettdarm geräuchert wird. Jenseits der Region weniger bekannt sein dürfte die Knackwurst, eine hellgraue, oft mit Thymian gewürzte Streichwurst, die es geräuchert wie ungeräuchert gibt und die ebenso schmackhaft ist wie ihr Inhalt undokumentiert. Eine weitere Delikatesse ist die Heidewurst, die als Konserve mit gekochter Mettwurst vergleichbar ist.

  Mumme-Werbung aus den USA (um 1900)

Von den einst zahlreichen Brauereien produzieren heute nur noch drei in der Stadt. Es handelt sich dabei um die zwei großen: Das Hofbrauhaus Wolters und die Feldschlößchen-Brauerei sowie die kleine Privatbrauerei Schadt (auch ein Brauereigasthaus). Eine Besonderheit ist die Braunschweiger Mumme, die ihren Ursprung im Mittelalter hat (vor 1390) und noch heute erhältlich ist: zum einen in nicht-alkoholischer Form in Dosen abgefüllt und zum anderen seit Herbst 2008 wieder als dunkles Bier in Flaschen.

„Ulen un Apen“ wird ein typisch braunschweigisches Backwerk genannt. Sein Ursprung geht auf Till Eulenspiegel zurück, der aus dem Dorf Kneitlingen, wenige Kilometer östlich von Braunschweig, stammte und in der Stadt viele derbe, aber auch weise Scherze getrieben haben soll. Von seiner Zeit als Bäckergeselle zeugen die aus Teig hergestellten und auf Braunschweigisch „Ulen un Apen“ genannten Eulen und Meerkatzen, die auch heute noch in einigen Bäckereien der Stadt angeboten werden.

Weißer Spargel ist eine regionale Spezialität, der vor allem im Norden der Stadt auf den sandigen Böden der Südheide angebaut und von Mai bis Juni auf den Märkten und in vielen Gaststätten und Restaurants traditionell mit Schnitzel oder Schinken oder modern mit Räucherlachs angeboten wird.

  Braunschweiger Honigkuchen, Anzeige von 1884

Ein traditionelles Braunschweiger Wintergericht ist Grünkohl, der in Braunschweig allerdings „Braunkohl“ genannt[62] wird. Diese Bezeichnung erklärt sich „historisch“, denn beim Braunschweigischen Braunkohl handelt es sich um eine besondere Kohlsorte, die zu früheren Zeiten (Überlieferungen und Rezepte aus dem 19. Jahrhundert bestätigen das) rund um die Stadt angebaut wurde. Im Gegensatz zum heute weit überwiegend angebauten Grünkohl, ist beim Braunkohl „das stark geäderte Blatt … an sich glatt und nur am Rand kraus, seine Farbe … dunkel-violett bis braun, das Blatt fühlt sich dicker an als das vom Grünkohl“[63] und ist der Traditionskohl „eine Nuance kräftiger im Geschmack, vielleicht sogar fruchtiger“[63] als der moderne Kohl mit seiner „bekannt mild-herben“[63] Anmutung. Warum die alte Sorte heute so gut wie nicht mehr angebaut wird, ist unbekannt. Seit 1986 kann man im Freilichtmuseum Diesdorf in der Altmark bei Salzwedel allerdings wieder den alten „Braunkohl“ ernten; das gelang auch mit dem von einem Hobbygärtner in Eitzum im Landkreis Wolfenbüttel gezogenen, der im Januar 2008 einen Geschmacksvergleich von Slow-Food-Mitgliedern zwischen beiden Kohlsorten mit 1:0 klar für sich entschied.[63] Typischerweise wird Braunkohl nach dem ersten Frost (denn der zerstört die im Kohl enthaltenen Bitterstoffe) mit Bregenwurst und Salzkartoffeln gegessen. Dazu wird traditionellerweise Bier getrunken.

Für seine Honigkuchen war Braunschweig bis zum Ende des Zweiten Weltkrieg berühmt. Heute jedoch gibt es keine Unternehmen mehr in der Stadt, die dieses Backwerk herstellen.

Der Braunschweiger Pomologe, Medizinalrat und Professor Theodor Engelbrecht veröffentlichte 1889 im Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig, das Werk „Deutschlands Apfelsorten, in dem er insgesamt 688 Sorten beschrieb. Darunter sind mindestens zwei spezielle Braunschweiger Apfelsorten, der Braunschweiger Milchapfel[64] und der Braunschweiger Tafel-Rambour.[65]

  Personen und Persönlichkeiten

Liste bekannter in Braunschweig geborener Personen

In der Stadt Braunschweig geborene Personen sind neben anderen die Naturwissenschaftler Carl Friedrich Gauß, der Fürst der Mathematiker wie er bereits zu seinen Lebzeiten genannt wurde, und Richard Dedekind, ebenso der spätmittelalterliche Chronist Hermann Bote, Schriftsteller wie Ernst August Klingemann und Ricarda Huch, die Schauspieler Willy Maertens, Gustav Knuth und Edda Seippel, die Politiker Günter Gaus, Wilhelm Bracke (Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei) und der Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig sowie später des Landes Niedersachsen Alfred Kubel und der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 Axel von dem Bussche, darüber hinaus der Architekt des Braunschweiger Schlosses Carl Theodor Ottmer, die erste deutsche Ballonfahrerin Wilhelmine Reichard und die Musiker Louis Spohr und Norbert Schultze.

Liste der mit Braunschweig verbundenen Personen

Personen, die zwar nicht in der Stadt geboren, aber durch ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Wirken eng mit Braunschweig verbunden sind, sind Heinrich der Löwe, der Braunschweig im 12. Jahrhundert zu seiner Residenz erkor, der Schalksnarr Till Eulenspiegel, der Barock-Baumeister Hermann Korb, der Industrielle Heinrich Büssing, die Dichter Hoffmann von Fallersleben (Verfasser des Deutschlandliedes), Joachim Heinrich Campe und Wilhelm Raabe. Weiterhin zu nennen sind der Erfinder der ersten schreibenden Rechenmaschine Franz Trinks, der Fotopionier Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer, die Verleger Friedrich Vieweg und George Westermann sowie die Schriftstellerin Bianka Minte-König (Mitbegründerin des Eulenspiegel-Bilderbuchpreises).

Liste der Ehrenbürger von Braunschweig

Die Ehrenbürgerwürde der Stadt wurde erstmals im Jahr 1838 verliehen. Die Intention hinter der Auszeichnung war ursprünglich, Kaufleute und Fabrikanten (die für diesen Titel nicht unbedingt Bürger Braunschweigs sein mussten) für ihre Verdienste zu ehren. Hierfür mussten sie ihre Waren mindestens einhundert Mal auf einer der verschiedenen Braunschweiger Messen angeboten haben. Im Laufe der Jahrzehnte änderten sich diese Voraussetzungen mehr zu allgemeineren Verdiensten um die Stadt.

Seit 1988 werden mit der Bürgermedaille der Stadt Braunschweig Einzelpersonen und Personenvereinigungen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße um die Belange der Stadt Braunschweig verdient gemacht haben.

  Sonstiges

Ein Teil der Handlung der Kinderoper Wittkopp des Komponisten Hans-Joachim Marx nach einem Libretto von Margret Rettich spielt in den Gassen sowie im Rathaussaal Braunschweigs. 1983 wurde diese Oper auf dem Domplatz zu Braunschweig uraufgeführt.

  Literatur und andere Medien

Hauptartikel: Literaturliste Braunschweig

  • Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon. Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5.
  • Dorn, Reinhard: Mittelalterliche Kirchen in Braunschweig. Hameln 1978, ISBN 3-87585-043-2.
  • Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband. Braunschweig 1996, ISBN 3-926701-30-7.
  • Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. Braunschweig 2000, ISBN 3-930292-28-9.
  • Horst-Rüdiger Jarck (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7.
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8.
  • Jörg Leuschner, Karl Heinrich Kaufhold, Claudia Märtl (Hrsg.): Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Braunschweigischen Landes vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Band 1: Mittelalter, Band 2: Frühneuzeit, Band 3: Neuzeit. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-487-13599-1.
  • Richard Moderhack (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick. Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte. Band 23, 3. Aufl., Braunschweig 1979.
  • Rudolf Prescher: Der Rote Hahn über Braunschweig. Braunschweig 1955.
  • Ernst-August Roloff: Braunschweig und der Staat von Weimar. Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1964.
  • Ernst-August Roloff: Wie braun war Braunschweig? Hitler und der Freistaat Braunschweig. Braunschweiger Zeitung (Hrsg.), Braunschweig 2003.
  • Gerd Spies (Hrsg.): Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten. 2 Bände, Braunschweig 1985.
  • Gerd Spies (Hrsg.): Brunswiek 1031 – Braunschweig 1981. Die Stadt Heinrichs des Löwen von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2 Bände, Braunschweig 1982.
  • Werner Spieß: Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671. 2 Bände, Braunschweig 1966.
  • DVD: Braunschweig 1945 – Bombardierung, Befreiung, Leben in Trümmern. Erinnert und kommentiert von Eckhard Schimpf (Braunschweiger Zeitung und Archiv Verlag, Braunschweig 2005)
  • Video: Eike Besuden: Braunschweig in: Bilderbuch Deutschland (NDR 2004), Website mit Inhaltsbeschreibung

  Siehe auch

 Portal:Braunschweig – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Braunschweig

  Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Vorwahlverzeichnis von Braunschweig
  3. Hans-Ulrich Jung: Die Position der Region Braunschweig im wirtschaftlichen und demographischen Wandel
  4. a b c Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Band 1.1.: Stadt Braunschweig, Teil 1, S. 94.
  5. Eurostat Jahrbuch der Regionen 2010, ISBN 978-92-79-14564-3, S. 136
  6. a b Eurostat Science, technology and innovation in Europe. 2010 Edition, ISBN 978-92-79-14618-3, S. 55.
  7. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft: Braunschweig: Stadt der Wissenschaft 2007
  8. Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtentwicklung und Statistik Statistische Angaben über Braunschweig
  9. Grenzen der Stadtbezirke; gültig bis 31. Oktober 2006 (PDF)
  10. Grenzen der Stadtbezirke; gültig vom 1. November 2006 bis 31. Oktober 2011 (PDF)
  11. Grenzen der Stadtbezirke; gültig ab 1. November 2011 (PDF)
  12. vgl. die alte Liste der Landtagswahlkreise in Niedersachsen 1982–1998 mit der neuen Liste der Landtagswahlkreise in Niedersachsen
  13. Aktuelle Karte der Stadtbezirke
  14.  Stadt Braunschweig (Hrsg.): Hauptsatzung der Stadt Braunschweig. Vom 8. November 2011 (in der Fassung der Zweiten Änderungssatzung vom 28. Februar 2012). In: Amtsblatt für die Stadt Braunschweig. Nr. 7, 5. März 2012, S. 19 (Zu den Stadtbezirken und Stadtbezirksräten siehe §§ 14 bis 16 und Anlage 1 der Satzung, http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/politik/stadtrecht/1_00_Hauptsatzung.pdf, abgerufen am 3. Mai 2012).
  15. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) – Fünfter Abschnitt: Ortschaften, StadtbezirkeVorlage:§§/Wartung/alt-URL
  16. Wahlbezirkseinteilung in den Stadtbezirken; Stand vom Mai 2011
  17. Gemeindewahlbereiche; Stand vom Mai 2011
  18. Wahlgrenzen; Stand vom Mai 2011
  19. Braunschweig in der Statistik – 02_07 Die Einwohner der 74 Statistischen Bezirke
  20. Braunschweig in der Statistik – 01_06 Flächen der Statistischen Bezirke
  21. Lokales Klima, Stadtklima. (Nicht mehr online verfügbar.) In: braunschweig.de. Stadt Braunschweig, ehemals im Original, abgerufen am 10. September 2006. (Link nicht mehr abrufbar)
  22. Braunschweig in der Statistik – Langjährige Klimadaten Braunschweigs. In: braunschweig.de. Stadt Braunschweig, 20. Dezember 2011, abgerufen am 4. Mai 2012 (PDF, Quelle: Deutscher Wetterdienst/Zentrum für Agrarmeteorologische Forschung Braunschweig).
  23. Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren. Braunschweig 2004, S. 43.
  24. Richard Moderhack (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick. Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte. Band 23, 3 Aufl., Braunschweig 1979, S. 157.
  25. Gerd Spies (Hrsg.): Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten. Band 2: Braunschweigs Stadtbild. Braunschweig 1985, S. 17.
  26. Heinrich Gottfried Philipp Gerber: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 285–308.
  27. Arno Herzig: Jüdische Geschichte in Deutschland: von den Anfängen bis zur Gegenwart. C. H. Beck Verlag, München 2002, ISBN 3-406-39296-2, S. 35.
  28. Georg Braun und Frans Hogenberg: Civitates Orbis Terrarum. 1572
  29. Rudolf Prescher: Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945. Braunschweig 1955, S. 112ff.
  30. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. Braunschweig 2000, S. 1121.
  31. Stadtporträt Braunschweig: Zeit des Nationalsozialismus
  32. Rudolf Prescher: Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945. Braunschweig 1955, S. 112.
  33. Stadt Braunschweig, Referat Stadtentwicklung und Statistik – Kommunalwahl 2006 – Wahl des Oberbürgermeisters
  34. Stadt Braunschweig, Referat Stadtentwicklung und Statistik – Kommunalwahl 2011 – Wahl des Rates – Gesamtergebnis
  35. Auszug aus der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig
  36. a b Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon. Braunschweig 1992. S. 217 f.
  37. Ulrike Gutzmann, Markus Lupa: Vom „Vorwerk“ zum FahrWerk. Eine Standortgeschichte des Volkswagen Werks Braunschweig, In: Historische Notate, Nr. 13, Schriftenreihe der Historischen Kommunikation der Volkswagen Aktiengesellschaft, Wolfsburg (Digitalisat)
  38. Website der Stadt Braunschweig, abgerufen am 29. November 2011
  39. newsclick.de: Spitzenplatz für Braunschweigs Wirtschaft, abgerufen am 9. Dezember 2011
  40. DJH aktuell zu neuer Braunschweiger JH
  41. http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/braunschweig-wird-modellstadt-fuer-verkehrsforschung-id723808.html
  42. Siegerstadt 2007 im Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft“ auf stadt-der-wissenschaft.de
  43. Richard Moderhack (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick, in Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte, Band 23, Waisenhaus-Buchdruckerei, Braunschweig 1976
  44. Günter Karl Paul Starke: Braunschweig: 60 Jahre Stadt der Flieger, Aero-Club Braunschweig 1969
  45. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. Braunschweig 2000, S. 50.
  46. a b c Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtgrün: Übersicht Braunschweiger Park- und Grünanlagen
  47. Werner Spieß: Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671. Braunschweig 1966, Band 1, S. 48.
  48. Werner Spieß: Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671. Braunschweig 1966, Band 1, S. 52.
  49. Werner Spieß: Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671. Braunschweig 1966, Band 1, S. 59.
  50. Vgl. BSLK, S. 766; vgl. S. 17.
  51. Dominikanerkloster in Braunschweig
  52. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. Braunschweig 2000, S. 1004–1007.
  53. Irina Leytus: Klein, aber fein: die jüdische Gemeinde Braunschweig setzt auf Kontinuität
  54. Weltmeisterzug bleibt in Braunschweig, In: Braunschweiger Zeitung
  55. Stadtbibliothek Braunschweig
  56. Brunsviga
  57. Kurt Hoffmeister: Zeitreise durch die Braunschweiger Sportgeschichte. Eigenverlag Kurt Hoffmeister, BoD, Norderstedt, 2010, ISBN 9-783-83910712-6, S. 43
  58. Radsport-Trilogie ist wieder komplett, In: Braunschweiger Zeitung
  59. „… Der Braunschweiger Umzug ist mit mehr als sechs Kilometern Länge der größte Karnevalsumzug Norddeutschlands. …“
  60. Braunschweiger Zeitung: Braunschweiger Zeitung: 100.000 Narren trotzen der Kälte
  61. Offizielle Website von „Soli Deo Gloria“
  62. Artikel Braunkohl – Braunschweigische Sprach-Insel im Grünkohl-Meer von Thomas Parr am 20. Oktober 2007 auf newsclick.de
  63. a b c d Thomas Parr: Welcher Kohl schmeckt besser?; Artikel auf newsclick.de vom 14. Januar 2008.
  64. Engelbrecht (1889), Nr. 140, S. 160.
  65. Engelbrecht (1889), Nr. 162, S. 183.

  Weblinks

 Commons: Braunschweig – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Braunschweig – Quellen und Volltexte
Wiktionary Wiktionary: Braunschweig – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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Braun

                   
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Braun (Begriffsklärung) aufgeführt.

Die Farbe Braun bezeichnet ein stark abgedunkeltes Gelb, Orange oder Rot.[1]

Farbmuster
Schwarzbraun
#553A26

(Farbcode: #553A26)
Gelbbraun
#645D25

(Farbcode: #645D25)
Orangebraun
#965220

(Farbcode: #965220)
Rotbraun
#963F20

(Farbcode: #963F20)
Ockerbraun
#957101

(Farbcode: #957101)

Inhaltsverzeichnis

  Farblehre

Farbmetrisch wird eine Farbe dann als Braun angesehen, wenn sie durch Abmischen einer warmen Farbe (Gelb, Orange, Rot) mit Schwarz entstanden ist. Braun ist eine gebrochene Farbe. Die als Braun bezeichneten Töne nehmen einen vergleichsweise großen Bereich in Farbräumen ein.

Besonders helle Brauntöne nennt man naturfarben.

Die Farbgruppe der Brauntöne umfasst also Farbtöne zwischen Neutralgelb und Weinrot bei einer Helligkeit unter 50 %. Die Sättigung für die roten Brauntöne liegt bei etwa 30 %, aber etwa bei 70 % für Gelbtöne.[2] Gelbtöne schlagen also schneller in eine als eigenständig empfundene Farbnuance um, während gebrochene Rottöne bei gleichem Schwarzanteil noch als Dunkelrot empfunden werden. Braun lässt sich mit einer breiten Palette von Farbmitteln ermischen. Solange der Anteil der warmen Farbmittel überwiegt, werden es braune Töne sein; Tertiärfarben mit überwiegendem Grün und kalten Farbtönen gehören zum Oliv.

  Pigmente, Farbmittel

Bekannte braune Farbmittel sind Vandyckbraun, Sepia, Umbra, Ocker und Venezianischbraun.

  Psyche

Die natürliche Farbe Braun assoziiert Sonnenbraun (Bräunung der Haut) und gilt in westlichen Kulturen als positiv. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts aber galt gebräunte Haut als bäuerlich und das Schönheitsideal forderte „vornehme Blässe“. In einem seltsamen Widerspruch zum zeitgenössischen Schönheitsideal steht aber der mit der braunen Hautfarbe vieler nichteuropäischer Völker in Zusammenhang stehende Rassismus.

In der Umgangssprache spricht man beispielsweise von Hellbraun, Dunkelbraun, Tiefbraun – oder nutzt andere Wörter, um die Farbnuance genauer zu beschreiben: teerbraun, erdbraun, kastanienbraun (maronenbraun), schokoladebraun, kaffeebraun und viele mehr.

In der Mode bezeichnet man braune Nuancen als Erdtöne. Sinngemäß trifft dies die Methoden der Farbtypenlehre, die eine Verbindung zwischen dem Charakter einer Person und deren Lieblingsfarben herstellen. So wird die Farbe braun auf die Erdmenschen bezogen.[3]

  Assoziationen

  Politik

Die politische Symbolfarbe Braun war Kennfarbe der Nationalsozialisten. Braun ist Farbe der Erde und wurde als Sinnbild der Verbundenheit mit Scholle und Boden ausgelegt (siehe auch Blut-und-Boden-Ideologie). Die Uniformhemden der SA waren braun (Braunhemden). Das Braune Haus war von 1930 bis 1945 in München die Parteizentrale der NSDAP. Heute wird die Farbe eher abwertend für die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland genutzt. In dieser Tradition steht die Farbe heute für verwandtes Gedankengut wie Neonazismus, Rechtsradikalismus, Rechtsextremismus, Rechtspopulismus.

Arnold Rabbow stellt die Frage,[4] ob sich die NSDAP bei dieser Farbwahl unbewusst selbst charakterisierte und ob die SA sich nicht bewusst war, zu welchen Assoziationen ihr Sturmlied Wir sind des Führers braune Haufen herausforderte.

„Es ist stark, kraftvoll, derb, schwer, gesund. Braun wird deshalb auch als Farbe des Männlichen angesehen. Es wird auch mit dem Inferioren in der Natur verbunden, mit allem, das nicht durch Kultur ‚angehoben‘ wurde, sondern auf seinem ursprünglichen niederen Niveau verblieb […] es symbolisiert die niedrigen Aspekte des Lebens selbst.“

Farbpsychologe Benjamin Jan Kouwer: Colors and their Character. Dissertation von 1949

  Bedeutungswandel

Historisch wurde mit „braun“ bis ins 18. Jh. hinein (auch) die blau- bis violettschwarze Farbe der tiefsten Dämmerung bezeichnet – vgl. das Kirchenlied Hernieder ist der Sonnen Schein, | Die braune Nacht bricht stark herein bzw. die Redensart, jemanden braun und blau zu schlagen.

  Heraldik

In der Heraldik zählt Braun nicht zu den eigentlichen heraldischen Farben, es wurde erst später den heraldischen Tinkturen zugeordnet.

  Kampfsport

  Budo-Gürtel (jap. Obi) in den Farben der fünf Schülergrade (jap. Gokyū).

In vielen Kampfkünsten − wie Jiu Jitsu, Judo und Karate − wird ein Gürtel (jap. Obi) als Teil der Kampfsportkleidung (jap. Keikogi) getragen. Der braune Gurt repräsentiert den Kenntnisstand des Budoka und ist den oberen bzw. höchsten Schülergraden (jap. Kyu-Grad) vorbehalten.

  Siehe auch

  Weblinks

  Einzelnachweise

  1. Farbmuster nach Handprint (14. September 2006).
  2. Grafik „unsaturated color zones in a generic color wheel“. In: Handprint (26. September 2006).
  3. Erdtyp.
  4. Arnold Rabbow: Dtv-Lexikon politischer Symbole. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970.
Farb-Check-RGB.png

Die in diesem Artikel verwendeten Farben werden auf jedem Monitor anders dargestellt und sind nicht farbverbindlich. Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild: Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt – den gebräuchlichen Wert für IBM-kompatible Computer. Apple-Macintosh-Rechner hingegen verwenden bis einschließlich System 10.5 („Leopard“) standardmäßig einen Gammawert von 1,8, seit dem System 10.6 („Snow Leopard“) kommt Gamma 2,2 zum Einsatz.

   
               

 

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Conteùdo de sensagent

  • definição
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  • enciclopédia

 

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