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Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
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||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Fulda | |
Höhe: | 261 m ü. NN | |
Fläche: | 104,1 km² | |
Einwohner: |
64.249 (31. Dez. 2011)[1] |
|
Bevölkerungsdichte: | 617 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 36037, 36039, 36041, 36043 | |
Vorwahl: | 0661 | |
Kfz-Kennzeichen: | FD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 31 009 | |
LOCODE: | DE FUL | |
NUTS: | DE732 | |
Stadtgliederung: | 24 Stadtteile, 11 Stadtbezirke |
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Adresse der Stadtverwaltung: |
Schlossstraße 1 36037 Fulda |
|
Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Gerhard Möller (CDU) | |
Lage der Stadt Fulda im Landkreis Fulda | ||
Die Stadt Fulda am gleichnamigen Fluss ist Oberzentrum der Region Osthessen und neuntgrößte Stadt Hessens. Sie ist die Kreisstadt des Landkreises Fulda und gleichzeitig eine von sieben Sonderstatusstädten Hessens. Weiterhin war Fulda Sitz des Klosters Fulda und ist eine Hochschul-, Barock- und Bischofsstadt mit Bischofssitz des gleichnamigen Bistums. Wahrzeichen der Stadt ist der Fuldaer Dom St. Salvator.
Inhaltsverzeichnis |
Die Stadt Fulda befindet sich in der Mitte Deutschlands, im Bundesland Hessen am Oberlauf des gleichnamigen Flusses Fulda, unweit der Landesgrenzen zu den Freistaaten Thüringen und Bayern. Sie liegt eingebettet zwischen den Mittelgebirgen Rhön im Osten und Vogelsberg im Westen. Fulda ist die größte Stadt in der Region Osthessen und deren politisches und kulturelles Zentrum.
Die nächsten Großstädte sind jeweils über 100 km von Fulda entfernt: im Südwesten Frankfurt am Main (104 km), im Südosten Würzburg (110 km), im Nordosten Erfurt (168 km) sowie im Norden Kassel (106 km).
Fulda ist umgeben von den Umlandgemeinden Petersberg, Künzell und Eichenzell und bildet mit diesen drei Gemeinden eine Agglomeration von ca. 106.000 Bewohnern (Stand 2009). Weitere Nachbargemeinden sind: Großenlüder, Hünfeld, Neuhof und Schlitz.
Fulda umfasst neben der Kernstadt 24 Stadtteile:
Stadtteil | Einwohnerzahl |
---|---|
Bernhards | 523 |
Besges | 115 |
Bronnzell (mit Ziegel) | 1412 |
Dietershan | 717 |
Edelzell | 2313 |
Gläserzell | 1144 |
Haimbach | 2246 |
Harmerz | 1094 |
Istergiesel | 408 |
Johannesberg | 814 |
Kämmerzell | 841 |
Kohlhaus | 1139 |
Stadtteil | Einwohnerzahl |
---|---|
Lehnerz | 1611 |
Lüdermünd | 221 |
Maberzell (mit Trätzhof) | 1727 |
Malkes | 183 |
Mittelrode | 350 |
Niederrode | 266 |
Niesig | 1653 |
Oberrode | 525 |
Rodges | 157 |
Sickels | 1074 |
Zell | 270 |
Zirkenbach | 475 |
Die Kernstadt von Fulda ist zusätzlich in elf statistische Bezirke oder innerstädtische Viertel unterteilt, die jedoch keine eigenen Stadtteile bilden:
Bezirk | Einwohnerzahl |
---|---|
Aschenberg | 8664 |
Frauenberg | 2580 |
Fulda-Galerie | 1311 |
Horas | 1277 |
Innenstadt | 6529 |
Neuenberg | 1075 |
Nordend | 4247 |
Münsterfeld | 1000 |
Ostend | 4352 |
Südend | 4685 |
Westend | 3947 |
Ziehers Nord | 2059 |
Ziehers Süd | 3703 |
Die Stadt Fulda wurde durch die hessische Gebietsreform 1972 um die oben genannten 24 Umlandgemeinden vergrößert, verlor aber 1974 ihre Kreisfreiheit. Dafür wurde sie, wie sechs weitere hessische Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern, Sonderstatusstadt. Das bedeutet, dass die Stadt mehr Aufgaben und Rechte hat als sonstige kreisangehörige Städte, aber weniger als kreisfreie Städte.
Anfang der 1970er Jahre entstand auf dem Aschenberg ein neuer Stadtteil, dessen Bebauung durch Wohnblocks und Hochhäuser, aber auch Einfamilienhäuser geprägt ist. Die heutige Stadtentwicklung wird am westlichen Rand der Innenstadt fortgeführt. Außerdem entsteht im Westen der neue Stadtteil Fulda-Galerie. Im Jahre 2005 wurde das neue Kultur- und Kongresszentrum Esperanto fertiggestellt und eingeweiht. Darin befindet sich ein neues Schwimmbad, das das alte Zentralbad ersetzt. Weitere größere Bauprojekte in der Innenstadt waren die Neugestaltung des Gemüsemarkts und sind gegenwärtig die Umgestaltung des Universitätsplatzes und in Zukunft die Umgestaltung und Neubebauung von innerstädtischen Industriebrachen, wie dem ehemaligen Emaillierwerk sowie der stillgelegten Milchwerke.
Durch seine Lage in Mitteleuropa befindet sich Fulda in der warmgemäßigten Klimazone. Die Winter sind kalt mit einem Durchschnitt von 0,6 Grad im Januar, die Sommer sind kühl mit einem Durchschnitt von 17,7 Grad im Juli. Dennoch kann es im Sommer über 30 Grad warm werden.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Fulda
|
Die Herkunft des Namens Fulda ist ungeklärt. Urkundlich sind folgende Namen überliefert: aus dem Jahr 750 Uulta und Uulthaha, von 751 Fulda, von 752 Uuldaha, vor dem Jahr 769 Fulde, und im 16. Jahrhundert Fuld, Fult und Fuldt.
Die wahrscheinlichste Herkunft ist eine sogenannte Hydronymie (Gewässernamengebung) aus altsächsisch folda (‛Erde, Boden’) und dem Grundwort -aha, das mit dem lat. aqua (‛Wasser’) verwandt ist und in vielen deutschen Flussnamen auftritt (vgl. Ache, -a).
Aufgrund der Tatsache, dass es im Indogermanischen eine große Zahl von Wörtern mit der Wurzel *pel-/pol- gibt, besteht auch die Möglichkeit, dass Fulda eine Variante des indogermanischen polota wäre. Für den Namen Fulda lassen sich demzufolge auch gewisse Verwandtschaftsbeziehungen im östlichen Mitteleuropa finden: Im Lettischen gibt es palts, palte (Pfütze, Lache), aber auch den Fluss Pelta oder Peltew.
Nach der wechselvollen Erdgeschichte des Fuldaer Raumes sind auch hier steinzeitliche Zeugnisse zu finden. Erste Besiedlungen sind in der Zeit um 5000 v. Chr. nachweisbar (siehe Zeitleiste). Kulturen entwickelten sich, die Völkerwanderung brachte neue Siedler in die Region. Eine keltische Stadt entstand an der Milseburg. Das Fränkische Reich entwickelte sich nach dem Zerfall des Römischen Reichs zum Machtzentrum in Mitteleuropa. Der Frankenkönig Chlodwig I. sicherte sich mit seiner Taufe die Unterstützung Roms, eine breitangelegte Christianisierung setzte ein. Bonifatius wurde vom Papst beauftragt, die germanischen Stämme in diesem Raum zu missionieren und der römisch-katholischen Kirche zu unterstellen.
Durch Sturmius begann 744 die Entwicklung des Ortes. Im Jahre 754 wurde Bonifatius in diesem Kloster beigesetzt. Durch Karl den Großen erhielt das Kloster 774 die Immunität und wurde somit zu einem Reichskloster. Zwischen 791 und 819 wurde die Ratgar-Basilika (benannt nach dem Abt Ratgar) erbaut, zu dieser Zeit der größte Kirchenbau nördlich der Alpen. Gleichzeitig siedelten sich erste Bauern und Handwerker um das Kloster an.
Die Abtei und die Siedlung erhielt 1019 durch Heinrich II. das Münz-, Markt- und Zollrecht, und 1114 wurde Fulda das erste Mal als Stadt (civitas) erwähnt. Unter Abt Markward I. (1150–1165) erlebte die Stadt einen Aufschwung, viele entfremdete Güter wurden restituiert. Dabei half dem Abt einer der bekanntesten Urkundenfälscher des Mittelalters, der Fuldaer Mönch Eberhard. Abt Markward musste Raubritter vertreiben, er legte Burgen an und befestigte die Stadt 1162 mit einer Stadtmauer, etwa zwölf Türmen und fünf Stadttoren (Heertor, Peterstor, Florentor, Kohlhäusertor und Frauentörlein).
Von König Friedrich II. wurden die Äbte des Klosters in den Reichsfürstenstand erhoben. Fürstabt Heinrich von Weilnau ließ zwischen 1294 und 1312 eine Abtsburg bauen, in der er außerhalb des Klosters residierte. Diese Burg wurde im 17. Jahrhundert durch Fürstabt Johann Friedrich von Schwalbach in ein Renaissanceschloss umgebaut.
1208 wurde Fulda zur Stadt erhoben und wachte über ihre Rechte gegen die Ansprüche der Äbte, die schon eine Burg neben dem Kloster besaßen. Als Fürstabt Heinrich VI. von Hohenberg 1319/20 eine zweite Burg innerhalb der Stadt errichtete, erstürmten die Bürger mit Hilfe des Klostervogts, Graf Johann von Ziegenhain, beide Burgen des Abtes und zerstörten die neue Burg samt Turm und Ringmauern. Auf Klage des geflüchteten Abtes beim Kaiser wurden über die Stadt und den Grafen die Reichsacht verhängt.
1326 nutzte Heinrich von Hohenberg seine gestärkte Macht als Stadtherr dazu, die jährliche Steuer der Stadt für sieben Jahre von 100 auf 800 Pfund Heller zu erhöhen. Als er 1330 die Steuern ein weiteres Mal erhöhen wollte, formierte sich in der Stadt erneuter Widerstand. Als er daraufhin einige reiche Bürger einkerkern ließ und zur Freilassung eine Kaution von 9500 Pfund Heller forderte, erhoben sich die Bürger 1331 gegen ihn. Sie verbündeten sich wiederum mit Graf Johann von Ziegenhain, stürmten die Abtsburg, das Kloster, den Frauenberg und den Petersberg. Wieder wurde die Stadt mit Reichsacht bestraft. Die Ministerialen des Abts schlugen den Aufstand nieder. Erzbischof Balduin von Trier vermittelte eine Sühne, gemäß der die Bürger den Turm und die Ringmauern der neuen Burg wiederherzustellen hatten und bedeutende Entschädigungen zahlen mussten. Die Stadt Fulda erhielt einen Rat und Bürgermeister unter Aufsicht eines fürstlichen Schultheißen.
Die Situation der Städtebürger und der Bauern im Umland war durch die hohen Abgaben und Frondienste sehr kläglich. Das Stift plünderte das Landvolk aus und errichtete immer prunkvollere Bauten. So erhoben sich auch die Bauern im Fuldaer Land gemeinsam mit den Bürgern der Stadt gegen die Obrigkeit und beteiligten sich im Frühjahr 1525 am Deutschen Bauernkrieg.
In den Bauernkriegen in Fulda und Fuldaer Land war der Pfaff von Dipperz Hans Dahlhopf bedeutsam, der 10.000 Bauern um sich scharte. Landgraf Philipp von Hessen kam dem Stift mit einem starken Heer zur Hilfe und schlug den Aufstand in der Schlacht am Frauenberg nieder.
1603 wurde in der Zeit der Hexenverfolgungen Balthasar Nuss als Zentgraf nach Fulda berufen. Balthasar von Dernbach übertrug ihm darüber hinaus die Durchführung der Hexenprozesse im gesamten Hochstift. In drei Jahren ließ Balthasar Nuss etwa 300 angebliche Hexen und Hexenmeister foltern und anschließend hinrichten. Das Vermögen der Opfer zog er für sich ein. Besonders bekanntes Opfer der Hexenverfolgungen war Frau Merga Bien 1603. (Näheres zu den Hexenprozessen siehe bei Balthasar von Dernbach).
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt am 20. Juni 1640 durch schwedische Streifkorps hart bedrängt.
Fürstabt Placidus von Droste hat in seiner Amtszeit (1678 bis 1700) als Abt die Finanzen der Abtei Fulda grundlegend saniert. Sein Nachfolger Fürstabt Adalbert von Schleifras konnte somit im Jahr 1700 Johann Dientzenhofer zum Stiftsbaumeister in Fulda ernennen und ihn beauftragen, an der Stelle der romanischen Ratgar-Basilika den heutigen Fuldaer Dom und ein Stadtschloss im Stile des Barock zu errichten.[2]
1752 wurden die Fürstäbte in den Stand von Fürstbischöfen erhoben. Im Siebenjährigen Krieg wurde Fulda 1762 von einem hannöverschen Korps unter Luckner genommen.
Die Straße zwischen Frankfurt und Fulda wurde 1764 auf Anweisung des Fuldaer Fürstbischofs Heinrich von Bibra als eine der ersten Straßen in Hessen zu einer Chaussee ausgebaut.
Während der Amtszeit von Fürstabt Adolf von Dalberg wurde Fulda Universitätsstadt.[3] Von 1734 bis 1805 existierte die katholische Universität Fulda. Die Einrichtung besaß vier Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jura. Das barocke Gebäude des fuldisch-fürstäbtlichen Hofarchitekten Andreas Gallasini entstand von 1731 bis 1734.[4] Heute beherbergt es die Adolf-von-Dalberg-Grundschule.
Die Säkularisierung 1802 entmachtete die Fürstbischöfe. Die fuldischen Besitzungen gingen an Friedrich Wilhelm von Oranien-Nassau, bis 1806 Napoleon die Provinz Fulda annektierte. 1810 wurde sie Teil des Großherzogtums Frankfurt. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde die Provinz aufgelöst und nach einjähriger preußischer Verwaltung an Kurhessen abgegeben. Nach dem Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 wurden Fulda und Kurhessen Teil des Königreichs Preußen.
Am 2. November 1850 wurde Fulda von preußischen Truppen besetzt, aber nach dem Zusammenstoß ihrer Vorposten mit Österreichern bei Bronnzell am 9. November geräumt und dann auf kurze Zeit von den Bayern besetzt. Im Krieg von 1866 besetzten es die Preußen 6. Juli abermals.
Die Stadt Fulda war im Kulturkampf ein Hauptbollwerk des Ultramontanismus im Deutschen Reich. Die Zahl der Einwohner betrug 1885 mit der Garnison (eine reitende Abteilung Feldartillerie Nr. 11) 12.226 (darunter 1880: 3347 Evangelische und 602 Juden). Fulda ist der Sitz eines Bischofs, eines Domkapitels, eines Amtsgerichts, eines Steueramtes etc.
1927 wurde Fulda kreisfreie Stadt.
In Fulda konnte die NSDAP bei der Reichstagswahl März 1933 nicht mehr als ein Viertel der Stimmen erringen, auch im Stadtrat spielte sie eine untergeordnete Rolle. Im Zuge der Gleichschaltung wurde 1933 die Fuldaer Actiendruckerei zerstört, in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 der historische Judenfriedhof und die Synagoge in der ehemaligen Judengasse. Der frühere Bürgermeister von Fulda, Karl Ehser, sagte später, dass die Gaupropagandaleitung in Kassel ihn aufgefordert habe, dafür zu sorgen, dass es auch in Fulda zu Übergriffen komme. Er hatte den Befehl erhalten, die Synagoge zerstören zu lassen. Am 9. November wurde der Brand der Synagoge tagsüber vorbereitet, nachdem das Mobiliar bereits zertrümmert wurde. Gegen 2 Uhr, 4 Uhr und 6 Uhr wurde Feuer gelegt; die 80 Jahre alte Synagoge brannte nieder. Am Folgetag wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört. Der Historiker Walter Mühlhausen sagte „Die Initiative zu der Gewalt in Hessen ging in der überwiegenden Mehrzahl von den örtlichen NS-Organisationen aus, doch die Bevölkerung, gleich ob sie das braune Parteibuch besaß oder nicht, machte in der Reichskristallnacht mit“. 1940 wurde der jüdische Friedhof zerstört, die Grabsteine entfernt und an anderen Gebäuden verbaut. Ab 1941 folgte die Deportation von insgesamt 243 Fuldaer Juden.[5] 1940 wurden die Franziskaner aus dem Kloster Frauenberg vertrieben.
Im Zweiten Weltkrieg war Fulda mehrfach Ziel von Luftangriffen. Am 11. und 12. September 1944 und am 27. Dezember 1944 gab es die meisten Opfer; die Stadt wurde zu etwa einem Drittel zerstört. Insgesamt wurden 1595 Kriegstote in Fulda gezählt; hinzu kamen noch eine ganze Anzahl von Verletzten und Vermissten. Verkehrswesen und Industrie waren schwer getroffen. Auch die historischen Bauten in der Altstadt, insbesondere rund um den Gemüsemarkt sowie im Barockviertel trugen Schäden davon.
Fulda gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zur amerikanischen Besatzungszone und war somit Teil des späteren Bundeslandes Hessen auf westdeutschem Gebiet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs rückte Fulda jedoch von der Mitte Deutschlands in eine wirtschaftliche Randlage und befand sich geografisch nur noch am östlichen Ende der Bundesrepublik wieder. Die Innerdeutsche Grenze zur DDR verlief nur ca. 35 km außerhalb des Stadtzentrums. Dadurch wurde Fulda bis 1989 von seinem östlichen Hinterland abgeschnitten, da insbesondere die traditionellen Verkehrs- und Wirtschaftsbeziehungen zu Thüringen unterbrochen wurden. Fulda zählte während der deutschen Teilung daher zum sogenannten Zonenrandgebiet.
In der Zeit des Kalten Krieges hatte Fulda eine besondere strategische Bedeutung, die im Begriff Fulda Gap verdeutlicht wird. Der von der NATO entwickelte Begriff rührte von der Vorstellung her, dass im Falle eines Angriffs vom Warschauer Pakt dieser versuchen würde, durch das Tal der Fulda über das nur ca. 100 km entfernte Frankfurt a. M. nach Südwestdeutschland einzudringen. Bei diesem Szenario wäre Fulda vermutlich einer der ersten Kriegsschauplätze in einem möglichen Dritten Weltkrieg geworden. In Fulda gab es daher auch eine große US-Garnison in den Downs Barracks mit dem 11. Panzeraufklärungsregiment Blackhorse (11th Armored Cavalry Regiment). 1994 wurde die Stationierung von US-Streitkräften in Fulda beendet. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne siedelten sich verschiedene Behörden und Firmen an. Auf dem zur Kaserne gehörenden Flugplatz entwickelte sich ein neuer Stadtteil Galerie mit Wohnhäusern und einem Messegelände.
Fulda entwickelte sich nach 1945 trotz ihrer Randlage zu einem modernen Industriestandort. 1972 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Eingemeindung von 24 Stadtumlandgemeinden. 1974 verlor die Stadt die Kreisfreiheit, jedoch gilt seit 1980 ein Funktionaler Sonderstatus, womit verschiedene Aufgaben der Kreisstufe verbunden sind.
Am 17. und 18. November 1980 wurde Papst Johannes Paul II. bei einem Besuch von mehr als 100.000 Gläubigen[6] begeistert in der Innenstadt und bei einem Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Domplatz empfangen.
Am 29. September 1984 kommt es zu einer friedlichen Großdemonstration in Fulda. Etwa 30.000 Anhänger der Friedensbewegung demonstrieren gegen die Militärpolitik in Ost und West. Mit dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der Innerdeutschen Grenze am 9. November 1989 besuchen täglich mehrere tausend Mitbürger aus der DDR die Barockstadt.
1990 wurde Fulda Austragungsort des 30. Hessentages und 1994 feierte die Stadt ihr 1250-jähriges Bestehen und wurde Veranstaltungsort der ersten hessischen Landesgartenschau. Im Jahre 2002 wurde das Jubiläum „250 Jahre Bistum Fulda“ gefeiert.
2004 wurde des 1.250. Todestages des Heiligen Bischofs Bonifatius gedacht. Dabei kam es zur Welturaufführung des Bonifatius-Musical im Schlosstheater Fulda.
Im katholisch geprägten Fulda war im zweiten Kaiserreich und der Weimarer Republik traditionell das Zentrum die stärkste Partei. Nach dem Krieg etablierte sich die Stadt als Hochburg der CDU im Land Hessen. Bekanntester Fuldaer Politiker der Nachkriegszeit war Alfred Dregger, der 14 Jahre lang Oberbürgermeister von Fulda und 26 Jahre lang Bundestagsabgeordneter (zeitweise CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender) des Wahlkreises Fulda war.
Der Magistrat besteht aus elf Stadträten. Davon entfallen sieben Sitze auf die CDU, drei Sitze auf die SPD und ein Sitz auf Bündnis 90/Die Grünen.
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Fulda besteht aus 59 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 27. März 2011 ergab folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung bei 41,2 Prozent Wahlbeteiligung (Zahlen im Vergleich zur Kommunalwahl vom 26. März 2006):
Parteien und Wählergemeinschaften | 2011 | 2006 | ||
---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | |
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) | 51,0 | 30 | 58,6 | 35 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 18,4 | 11 | 20,2 | 12 |
Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE) | 17,8 | 10 | 8,4 | 5 |
Christliche Wähler-Einheit e. V. (CWE) | 4,6 | 3 | 3,3 | 2 |
Freie Demokratische Partei (FDP) | 3,4 | 2 | 4,9 | 3 |
Die LINKE.Offene Liste (LINKE) | 3,0 | 2 | 2,6 | 1 |
Die Republikaner (REP) | 1,8 | 1 | 2,0 | 1 |
gesamt | 100,0 | 59 | 100,0 | 59 |
Wahlbeteiligung | 41,2 % | 36,2 % |
Name | von | bis |
---|---|---|
Anton Thomas | 1805 | 1835 |
Daniel Mackenrodt | 1835 | 1859 |
Ignaz Weißmüller | 1859 | 1862 |
Franz Rang | 1862 | 1893 |
Dr. Georg Antoni | 1894 | 1930 |
Dr. Franz Danzebrink (Zentrum) (ab 1937 NSDAP)[7] | 1930 | 1945 |
Erich Schmidt (nach dem Krieg von den Amerikanern eingesetzt) | 1945 | 1946 |
Dr. Cuno Raabe (CDU) | 1946 | 1956 |
Dr. Alfred Dregger (CDU) | 1956 | 1970 |
Dr. Wolfgang Hamberger (CDU) | 1970 | 1998 |
Dr. Alois Rhiel (CDU) | 1998 | 2003 |
Gerhard Möller (CDU) | 2003 | heute |
Seit 2003 ist Gerhard Möller (CDU) Oberbürgermeister der Stadt Fulda. Seine Wiederwahl erfolgte am 22. März 2009 mit einem Stimmenanteil von 81,2 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 25,6 Prozent. Seit 2004 ist Dr. Wolfgang Dippel Bürgermeister der Stadt Fulda.
„Ein gespaltener Schild; vorne in Silber ein schwarzes, durchgehendes Kreuz, hinten in Rot ein grüner Dreiberg, aus dem eine grüne Lilienstaude mit drei silbernen Blüten herauswächst. Über dem Schild befindet sich eine fünfzinnige Mauerkrone.“
Das Kreuz stammt aus dem Wappen der Abtei Fulda, durch die die Stadt entstanden ist. Die Lilien stehen für die drei Schutzpatrone der Stadt (Simplicius, Faustinus und Beatrix). Die drei Hügel unter der Lilie sollen die Gräber der drei darstellen, weil Beatrix die beiden Soldaten begrub und deshalb getötet wurde. Bonifatius brachte Reliquien dieser Heiligen in die Klosterkirche nach Fulda. Der rote Hintergrund steht für den Märtyrertod, den die drei gestorben sind. Die Mauerkrone steht für die Stadtmauer.
Nach Auflösung des Orden des heiligen Simplicius, kamen die drei Gartenlilien aus dem Abtwappen, das als ein Teil des Ordenszeichen und Gesellschafts- und Ordenswappen war, ins Wappen der Stadt. Zuvor hatte Fulda auf Silber einen natürlichen Falken im Schild und im linken Obereck einen zweimal geasteten Buchenstamm. Schildhalter war der Schutzheilige Simplicius als geharnischter Ritter.[8]
Die Stadt Fulda hat Patenschaften übernommen für
Als katholischer Bischofssitz und regelmäßiger Tagungsort der Deutschen Bischofskonferenz ist Fulda traditionell katholisch geprägt. Die Klostergründung im Jahr 744 gilt auch als Gründungsjahr der Stadt Fulda. Aus dem Kloster und seinem Herrschaftsbereich entwickelte sich bis 1752 das Bistum. Einer der bekanntesten Bischöfe war Erzbischof Johannes Dyba (1929–2000), der aufgrund seiner konservativen Positionen gleichsam populär und umstritten war.
Nach der Reformation fand katholischer Gottesdienst nur noch in der Kirche am Severiberg statt. Die Gegenreformation mit intensivem Einsatz der Jesuiten in Schule, Predigt und Katechese eroberte Fulda wieder für den Katholizismus zurück.
Seit 1896 haben die Fuldaer Evangelischen eine repräsentative Kirche in der Innenstadt, die Christuskirche. Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau (1772–1843), ab 1814 als Wilhelm I. König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg, gründete als neuer Landesherr 1802 in Fulda eine evangelisch-reformierte Gemeinde. Am 3. April, dem Palmsonntag des Jahres 1803, fand im Collegium Marianum der Universität in Fulda der erste Gottesdienst der neu gegründeten evangelisch-reformierten Gemeinde statt. Dieser Raum stand der evangelischen Gemeinde bis zur Einweihung der Christuskirche am 1. Juli 1896 für Gottesdienste zur Verfügung. Nachdem die Christuskirche im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, fanden von Ostern 1946 bis zur Wiedereinweihung am 25. September 1949 erneut evangelische Gottesdienste im Collegium Marianum statt. Aus anfangs 343 Evangelischen und einem Pfarrer wurden im Laufe von 200 Jahren in Fulda und näherer Umgebung acht evangelische Gemeinden mit zwölf Pfarrerinnen und Pfarrern und fast 20.000 Gemeindegliedern, die den reformatorischen Glauben in dieser Region repräsentieren[9]. Fulda ist seit 1949 Sitz des Büros des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Die Ehefrau des Gründers Dr. Reinold von Thadden-Trieglaff (1891–1976), Freiin Elisabeth von Thüngen (1893–1988), stammte aus der nahen Rhön.
Eine Evangelische Gemeinschaft (früher Landeskirchliche Gemeinschaft) – zum Evangelischen Gemeinschaftsverband Hessen-Nassau e. V. gehörend – gibt es seit 1899 in Fulda. Im gleichen Haus ist auch die örtliche EC-Jugendarbeit beheimatet.
Seit 1948 gibt es eine aktive christliche Pfadfinderarbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Christuskirchengemeinde. Der ansässige Fuldaer VCP-Stamm zählt heute über 100 Mitglieder.
In Fulda gibt es mehrere freikirchliche Gemeinden, wie die Baptisten (Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde), die Jesus-Haus-Gemeinde (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), die Freie evangelische Gemeinde, die Bibelgemeinde Oase und eine große Christliche Brüdergemeinde mit russlanddeutscher Prägung. Seit 2002 gibt es zudem eine Gruppe der Jesus Freaks.
Seit Februar 2006 gibt es in Fulda eine Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats. Sie wurde zu „Ehren des Festes Begegnung des Herrn“ benannt. Die Gottesdienste werden regelmäßig gehalten.[10]
In Fulda gibt es heute eine jüdische Gemeinde. Sie setzt damit die jahrhundertelange Tradition jüdischen Lebens in Fulda fort.
In Fulda bestehen einige islamische Moscheegemeinden, die hauptsächlich für Familien türkischer, bosnisch-herzegowinischer, arabischer, nordafrikanischer, iranischer und pakistanischer Herkunft von großer Bedeutung sind.
Zu den größeren Gemeinden gehört der Türkisch-Islamische Verein und die Ahmadiyya Muslim Jamaat, die seit über zehn Jahren eine Sendung zur Aufklärung über den Islam („Stunde des Islam“) im Offenen Kanal von Fulda produziert.
Seit Juni 2007 gibt es in Fulda auch einen muslimischen Friedhof[11].
In Fulda erscheint seit dem 1. Januar 1874 im alteingesessenen Parzeller Verlag die Fuldaer Zeitung. Der gleiche Verlag gibt zahlreiche heimatgeschichtliche Publikationen heraus. Eine konkurrierende Tageszeitung, die Fuldaer Volkszeitung, musste 1974 das Erscheinen einstellen. Bereits seit 2. Januar 1869 war in Fulda das Kreisblatt, seit 1. Januar 1885 als Fuldaer Kreisblatt und seit 30. April 1920 als Fuldaer Tageblatt erschienen, das aber am 1. September 1922 sein Erscheinen einstellte. Weitere Konkurrenzblätter zur Fuldaer Zeitung konnten sich später nicht etablieren.
In der Fuldaer Bahnhofstraße betreibt der Hessische Rundfunk ein Regionalstudio, aus dem Berichte aus Osthessen gesendet werden. In der Frankfurter Straße unterhält der Privatsender Hit Radio FFH im Parzeller-Haus ebenfalls ein Regionalstudio.
Über Kabelfernsehen ist der Offene Kanal Fulda zu empfangen, der von Laien produzierte Sendungen publiziert.
Die Anzeigenzeitung Fulda Aktuell erscheint seit 25 Jahren für die Stadt Fulda, den Landkreis Fulda sowie Teile des Vogelsbergkreises und des Wartburgkreises. Die wöchentliche Auflage liegt bei knapp 114.000 Exemplaren, die haushaltsdeckend verteilt werden. Die Zeitung gehört zum Verlagskonzern von Dirk Ippen.
Fulda im Film
Die historische Altstadt sowie das nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch gut erhaltene Barockviertel der Stadt diente gelegentlich als Kulisse für bekannte deutsche Spiel-und Fernsehfilme. Die bekanntesten Produktionen sind:
Päpstliches Seminar Fulda (Heute: Vonderau Museum)
Fuldaer Stadtschloss vom Schlossgarten gesehen
Blick auf das Kloster Frauenberg
Fuldaer Dom, Innenansicht
In früheren Jahrhunderten war Fulda Oberzentrum der umgebenden ländlichen Gebiete mit der Verwaltung der fürstbischöflichen Liegenschaften; die Stadt war geprägt durch das Handwerk, wie zum Beispiel Gerber in der Löherstraße, Kammgarnspinnerei, Baumwollweberei, Damast- und Sackleinwandfabrikation (Fuldaer Leinwand), Plüsch-, Filztuch-, Wachslichtfabrikation, Wollfärberei, Wachsbleicherei, Salpetersiederei, Verfertigung von Blasinstrumenten etc. Um 1880 waren auch der Getreide- und der Viehhandel von Bedeutung; jährlich fanden damals neun Rindviehmärkte und wöchentlich ein Schweinemarkt statt. Die Nähe zum Rhein-Main-Gebiet begünstigt heute Fulda. Der Anschluss durch die ICE-Züge sowie Regionalzüge zeigt die Bedeutung des Rhein-Main-Gebietes für Fulda. Fuldaer Pendler arbeiten in nennenswerter Zahl im Rhein-Main-Gebiet, aber auch im fränkischen Würzburg, weniger in Richtung Kassel orientiert.
Mit Beginn der Industrialisierung gewannen die Kerzenfabrikation (Wachsindustrie Fulda Adam Gies), Metallverarbeitung (Emaillierwerk) und Stoffverarbeitung (Fa. Mehler) an Bedeutung.
In Fulda sind auch heute noch zahlreiche Hersteller der Textilindustrie ansässig, darunter die Firmen Mehler AG und die Wirth Gruppe, zu der unter anderem die FilzFabrik Fulda als Filzhersteller und die Dura Tufting als Teppichbodenhersteller gehören.
Als weiterer wichtiger Arbeitgeber der Region und überregional bekanntes produzierendes Unternehmen ist Fulda Reifen (vormals Gummiwerke Fulda) zu nennen. Weiterhin ist Fulda der Hauptsitz des Lebensmittelhandelsunternehmens tegut…, in der Mess- und Regelungstechnik ist die Firma JUMO GmbH & Co. KG tätig, die Firma EDAG GmbH & Co. KGaA entwickelt Automobilkarosserien und Produktionsstraßen (z. B. Entwicklung des smart), und die Firma Eika produziert Kerzen.
In der Gesundheitsbranche war die zur Fresenius SE & Co. KGaA gehörende Helios Kliniken GmbH vertreten. Sie hatte ihren Konzernsitz in Fulda, verlegte diesen allerdings Anfang 2007 nach Berlin. Auch die Deutschlandzentrale des Personaldienstleisters Adecco wurde im Dezember 2006 verlegt, von Fulda nach Düsseldorf.
Größter Energieversorger und regionaler Verkehrsbetrieb ist die Überlandwerk Fulda AG (ÜWAG).
Das Klinikum Fulda wurde in seiner gegenwärtigen Form am 23. Februar 1976 in Betrieb genommen, wenngleich 1805 der erste weltliche Herrscher von Fulda, Friedrich Wilhelm von Oranien-Nassau, mit Unterzeichnung der Stiftungsurkunde den Startschuss für den Bau eines modernen Krankenhauses gab. Es ist eines der Akademischen Lehrkrankenhäuser der Philipps-Universität Marburg und der Hochschule Fulda. Das Klinikum umfasst heute 28 Institute und Kliniken bei einem Einzugsgebiet mit etwa 500.000 Menschen und 2.500 Mitarbeitern. Seit Januar 2004 wird das Klinikum Fulda als gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) der Stadt Fulda geführt. Darüber hinaus nahm im Jahr 1984 der Hubschrauber „Christoph 28“ der ADAC-Luftrettung in Fulda seinen Dienst auf.
Durch seine zentrale Lage in Deutschland ist Fulda sowohl im Straßen- als auch im Bahnverkehr günstig an mehreren großen, deutschlandweiten Verbindungsstrecken gelegen. Die Stadt hat einen unmittelbaren Anschluss an die Nord-Süd-Autobahn A 7 (Würzburg–Kassel) mit insgesamt drei Ausfahrten Richtung Innenstadt. Zudem verfügt sie südlich von Fulda über einen Autobahnanschluss an die A 66 nach Frankfurt a. M. und dem Rhein-Main-Gebiet. Im Bahnverkehr gehört der Bahnhof Fulda als zentraler deutscher Bahnknotenpunkt und ICE-Bahnhof in die zweithöchste deutsche Bahnhofskategorie.
Die Stadt ist Ausgangspunkt von Omnibuslinien zur Rhön und zum Vogelsberg. Der ZOB (zentraler Omnibus-Bahnhof) am Bahnhof Fulda ist zentraler Umsteigebusbahnhof für lokale und regionale Buslinien. Der öffentliche Nahverkehr innerhalb der Stadt wird vom Busbahnhof "Stadtschloss" im Zentrum von Fulda durch Linienbusse der ÜWAG abgedeckt.
Der Bahnhof Fulda ist ein ICE-Bahnhof und wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, der Kinzigtalbahn und der Bahnstrecke Fulda–Bebra zwischen Frankfurt am Main, Kassel, Erfurt und Würzburg. Die Nebenstrecken Vogelsbergbahn und Rhönbahn führen über den Vogelsberg nach Gießen und nach Gersfeld in der Rhön.
Die Länge des Straßennetzes in der Stadt Fulda umfasst: 330,700 Km
Fulda liegt an der Wegkreuzung folgender historischer Straßen:
In Fulda befindet sich heute die drittgrößte Fußgängerzone Hessens. 2008 entstand die 23 Millionen Euro teure Westumfahrung, die die Innenstadt und vor allem die Frankfurter Straße entlasten soll und direkt in diese einmündet.
Durch die Stadt führen eine Reihe von Radwanderwegen:
Auf dem Hummelskopf, einer 413 Meter hohen Erhebung im Norden der Stadt befindet sich bei 50° 36′ 14″ N, 9° 40′ 36″ O50.6038888888899.6766666666667 ein 133 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG.
# | Schulform | Schüler / Studenten |
---|---|---|
15 | Grund- und Hauptschulen | 2790 |
3 | Sonderschulen | 379 |
1 | Grund-, Haupt- und Realschule | 894 |
3 | Realschulen | 1933 |
4 | Gymnasien | 4728 |
Gymnasiale Oberstufe | 343 | |
Berufliche Schulen | 7666 | |
1 | Hochschule | 5427 |
1 | Theologische Fakultät | 39 |
1 | Bischöfliches Priesterseminar | 22 |
Fulda hat seit der Klostergründung eine lange Tradition als Schul- und Universitätsstadt. Zu erwähnen sind hier insbesondere Rabanus Maurus (Aufbau der Klosterbibliothek, Klosterschule, Enzyklopädie „De universo“) und Heinrich von Bibra mit der Schulreform im Hochstift Fulda. 1734 wurde von Adolph von Dalberg die Universität Fulda gegründet, die bis 1805 bestand.
An Unterrichtsanstalten bestanden 1880: ein Gymnasium, ein Realprogymnasium, eine katholische und eine evangelische höhere Töchterschule, ein katholisches Schullehrerseminar und die hessische Landesbibliothek mit etwa 50.000 Bänden (1778 gegründet).
Heute gibt es in Fulda, dem Schuloberzentrum der Region, mehrere Gymnasien: die Freiherr-vom-Stein-Schule, die Winfriedschule, das Domgymnasium und die Marienschule. Dazu sind vier weitere Realschulen, zahlreiche Grund- und Hauptschulen, Hoch- und Fachoberschulen und Sonderschulen angesiedelt. Eine Gesamtschule gibt es im Stadtgebiet nicht. An der Hochschule Fulda sind mehr als 5.400 Studierende eingeschrieben. Außerdem gibt es die Theologische Fakultät Fulda und das daran angeschlossene Priesterseminar Fulda.
Seit 2001 ist die Hochschul- und Landesbibliothek Fulda an zwei Standorten vertreten: am Heinrich-von-Bibra-Platz und an der Hochschule in der Marquardstraße. Zusammen verfügen sie über einen Bestand von über 520.000 Bänden.
Das Stadtarchiv Fulda hat am Bonifatiusplatz seinen Standort. Ein kirchliches Archiv befindet sich im Bischöflichen Priesterseminar am Eduard-Schick-Platz.
Das Bonifatiushaus[15] (Haus der Weiterbildung der Diözese Fulda) ist als katholische Akademie ein Träger der außerschulischen Bildung. Das Diözesanbildungswerk mit Sitz im Bonifatiushaus ist Mitglied der Katholischen Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen.
Der Fußballverein SC Borussia Fulda spielt in der Saison 2012/13 in der siebten deutschen Fußballliga, der Gruppenliga Fulda. Der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte war die Meisterschaft von Nordhessen und Niedersachsen 1934. Im Meisterschaftsspiel gegen Göttingen 05 siegte der Sport-Club damals mit 4:1. In der Saison 1997/98 gelang beinahe der Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Platz 3 in der Regionalliga-Süd.
Das Stadion der Stadt Fulda, der Sportpark Johannisau verfügt über 20.000 Zuschauerplätze; 742 der insgesamt 1978 Sitzplätze sind überdacht. Das Stadion wurde im Jahre 1957 noch ohne die heutige Sitztribüne eingeweiht. Zuschauerrekord war 1963 in der Regionalliga Süd das Spiel zwischen Fulda und Hessen Kassel vor 26.000 Besuchern. Die Besucherzahl wurde aus Sicherheitsgründen Anfang der 1970er Jahre auf 25.000, Anfang der 1980er Jahre auf 22.000 reduziert. Bei einem Freundschaftsspiel zwischen Fulda und dem FC Bayern München waren 1997 20.000 Besucher zugegen. Der Fußball-Alltag des Borussia Fulda findet vor deutlich weniger Zuschauern statt.
Die bekanntesten ehemaligen Spieler von Borussia Fulda sind der deutsche Fußballnationalspieler Sebastian Kehl, derzeit in Diensten von Borussia Dortmund, Altin Lala, derzeit Kapitän von Hannover 96, César Thier, aktueller Torwarttrainer von TSG 1899 Hoffenheim und Olivier Djappa.
Fulda ist Heimat des größten Hessischen Kastenlauf (fand 2006 zum fünften Mal statt mit circa 300 Teilnehmern).
Der Pool-Billard-Club Fulda (PBC) ist 2006 Championsleague Sieger geworden. Im Team ist der mehrfache Weltmeister Thorsten Hohmann.
Der TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell spielt in der 1. Tischtennis-Bundesliga. In der Saison 1954/55 und 1955/56 trat FT 48 Fulda in der Herrenoberliga, der damals höchsten deutschen Klasse im Tischtennis, an.
Bekannt ist auch der Kanu-Club-Fulda, welcher bei vielen nationalen und internationalen Wettkämpfen vertreten ist.
→ Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Fulda
Berühmte Persönlichkeiten aus Fulda sind unter anderem der evangelische Theologe Justus Menius, der Physiker und Nobelpreisträger Ferdinand Braun, der Offizier Wilhelm Heye, der Bundesminister für Arbeit Anton Storch, der Fußballspieler Sebastian Kehl, der Radrennfahrer Patrik Sinkewitz und der Sänger und Songwriter Tobias Sammet.
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