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⇨ Geringgradige Hypothermie beim Neugeborenen • Hypothermie o.n.A. (akzidentell) • Hypothermie beim Neugeborenen • Hypothermie beim Neugeborenen, nicht näher bezeichnet • Hypothermie durch Anästhesie • Hypothermie durch Unfall • Hypothermie durch niedrige Umgebungstemperatur • Hypothermie nach Anästhesie • Hypothermie nicht in Verbindung mit niedriger Umgebungstemperatur • Hypothermie und sonstige Schäden durch niedrige Umgebungstemperatur • Hypothermie, nicht in Verbindung mit niedriger Umgebungstemperatur • Sonstige Hypothermie beim Neugeborenen
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Wikipedia
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
T68 | Hypothermie (Hypothermie durch Unfall) | |
T69 | Sonstige Schäden durch niedrige Temperatur | |
ICD-10 online (WHO-Version 2011) |
Die Hypothermie, Unterkühlung oder Verklammung ist ein Zustand nach Kälteeinwirkung auf den Körper eines Lebewesens, das heißt die Wärmeproduktion war über längere Zeit geringer als die Wärmeabgabe. Die Unterkühlung kann Gesundheitsschäden oder den Tod herbeiführen. Bei nur lokalen Kälteeinwirkungen kommt es zu Erfrierungen. Bei Unfällen am Wasser oder im Gebirge haben die Helfer in der Wasserrettung und dem Bergrettungsdienst immer auch von einer Unterkühlung des Patienten auszugehen.
In der Medizin wird im Operationssaal, auf Intensivstationen und in der Neonatologie[1] in speziellen Fällen eine (beabsichtigte) therapeutische milde oder tiefe Hypothermie durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis |
Der menschliche Körper hat die Fähigkeit, seine Körpertemperatur auch bei Schwankungen der Umgebungstemperatur konstant bei rund 37 °C zu halten, was man als Thermoregulation bezeichnet. Dieser Normalwert unterliegt geringen Schwankungen je nach Tätigkeit und Tageszeit. Hierzu zählen die verstärkte Wärmeabgabe bei körperlicher Anstrengung und die Wärmeproduktion durch Kältezittern, beispielsweise in Form von Schüttelfrost bei beginnendem Fieber.
Folgende Stadien der Hypothermie werden unterschieden:[2]
Stadium | Körpertemperatur | Symptome |
---|---|---|
Milde Hypothermie | 32–35 °C | Muskelzittern, Trennung von Schale/Kern, Tachykardie, Tachypnoe, Vasokonstriktion, nach einiger Zeit: Apathie, Ataxie, Beeinträchtigung des Urteilsvermögens |
Mittelgradige Hypothermie | 28–32 °C | Bewusstseinseintrübung, Bradykardie, erweiterte Pupillen, verminderter Würgereflex, Aufhören von Muskelzittern, Hyporeflexie, Hypotonie, Kälteidiotie |
Schwere Hypothermie | unter 28 °C | Bewusstlosigkeit, Kreislaufstillstand, verminderte Hirnaktivität im EEG, Lungenödem, starre Pupillen, Herzrhythmusstörungen, Atemstillstand |
Der Körper versucht bei einer Körpertemperatur von 32 bis 35 °C die Körperkerntemperatur konstant zu halten und produziert Wärme durch automatisiertes Muskelzittern. Zusätzlich ziehen sich die Blutgefäße in den Extremitäten zusammen und verringern die Durchblutung der äußeren Körperregionen (Zentralisation). Es entsteht eine Schale, in der das kalte Blut bleibt. Ein Wärmeaustausch zwischen Schale und Körperkern findet dann kaum noch statt.
Das Bewusstsein des Patienten trübt immer mehr ein. Diese Bewusstseinsstörung kann soweit gehen, dass man von Kälteidiotie spricht. Es kommt auch zu einer Abschwächung der Reflexe (Hyporeflexie) und das Muskelzittern hört auf.
Sinkt die Temperatur auf weniger als 28 °C ab, kommt es zum Verlust des Bewusstseins, einem unregelmäßigen und abgeschwächten Puls, später zu einem Atem- und Kreislaufstillstand infolge von Herzrhythmusstörungen. Lichtstarre Pupillen und Lähmung der Muskulatur kommen hinzu. Bei Körpertemperaturen unter 28 °C ist es nur noch schwer möglich, eindeutig zu bestimmen, ob die unterkühlte Person noch lebt oder bereits tot ist. Die Atmung in diesem Status kann zu abgeflacht, der Puls zu langsam und zu schwach sein, vor allem in den wenig durchbluteten Extremitäten. Einfache Methoden wie Erfühlen des Pulses oder der Atmung sind dann nicht zuverlässig. Gelegentlich wird der Begriff Scheintod in diesem Zustand verwendet.
Grundsätzlich gibt es fünf Ursachen für den Wärmeverlust des menschlichen Körpers:
Neben einer niedrigen Lufttemperatur können vor allem kaltes Wasser und Wind (siehe Windchill) den Wärmeverlust des menschlichen Körpers erhöhen und zu einer Hypothermie führen. Typische Situationen, bei denen es zu einer Unterkühlung kommt, finden sich:
Die Rettung aus dem Gefahrenbereich hat schnell zu erfolgen, da der Patient weiter auskühlt.
Grundsätzlich sollte der Patient dabei möglichst nicht bewegt werden. Beispielsweise kann der Patient mit einer Korbtrage oder einem so genannten Spine Board (Wirbelsäulenbrett) waagerecht aus dem Wasser an Bord eines Rettungsbootes gehoben werden.
Ist der Temperaturunterschied zwischen Schale und Körperkern zu groß, kommt es bei der Wiedererwärmung oder bei Bewegung des Patienten zum Temperaturausgleich und die Kerntemperatur kann weiter absinken (Afterdrop). Dies kann zum so genannten Bergungstod führen.
Rettungskette befolgen:
Befindet sich der Patient noch im Abwehrstadium
Befindet sich der Patient im Erschöpfungs- oder Lähmungsstadium
Die Wiederbelebungsmaßnahmen werden beim Transport ins Krankenhaus sowie in der Klinik fortgesetzt. Medikamente, wie beispielsweise Adrenalin, sowie die Defibrillation funktionieren nur ab einer bestimmten Körpertemperatur. Durch die verminderte Temperatur verlangsamt sich auch das Absterben der Hirnzellen.
Daher gilt der Grundsatz: Niemand ist tot, so lange er nicht warm und tot ist.
Bei Tod durch Unterkühlung treten in der Schleimhaut des Magens Wischnewsky-Flecken auf.
In der Medizin wird bei Großoperationen am Gehirn und am Herzen eine beabsichtigte tiefe Hypothermie (deep hypothermia, auch Hypothermischer Herzstillstand) eingeleitet. Dies geschieht durch Ableitung des venösen Blutes in eine Apparatur, in der das Blut auf einen bestimmten unterhalb der Normaltemperatur liegenden Wert heruntergekühlt und wieder dem Blutkreislauf zugeführt wird.[4]
Eine mildere therapeutische Hypothermie wird nach erfolgreicher Wiederbelebung durchgeführt, da dies den Hirnstoffwechsel vermindert und Hirnschäden verringert.[5][6]
In der Futurologie wird über die Nutzung des Kälteschlafs auch zur Überbrückung von Epochen diskutiert; Personen werden in den Kälteschlaf versetzt und altern daher wesentlich langsamer. Nach einigen Jahrzehnten wird der Organismus wieder auf volle Leistung aktiviert. Dies ist jedoch bisher nur eine Theorie, in der Praxis scheiterten alle derartigen Versuche.
Als extremste, wissenschaftlich belegte Unterkühlung gilt eine Körpertemperatur von 13,7 Grad, die 1999 bei einem Unfallopfer gemessen wurde. Dennoch konnte das Opfer Anna Bågenholm auf Grund besonderer Umstände ohne bleibende Schäden reanimiert werden.[7]
Manche Fische und Säugetiere verharren in Kälteperioden in Winterstarre. Dieser naturgegebene Kälteschlaf wird Hibernation genannt.
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