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Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Düren | |
Höhe: | 83 m ü. NN | |
Fläche: | 90,4 km² | |
Einwohner: |
33.059 (31. Dez. 2011)[1] |
|
Bevölkerungsdichte: | 366 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 52428 | |
Vorwahlen: | 02461, 02463 (Güsten, Welldorf) | |
Kfz-Kennzeichen: | DN (alt JÜL) | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 58 024 | |
LOCODE: | DE JUE | |
NUTS: | DEA26 | |
Stadtgliederung: | 16 Stadtteile/Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Große Rurstraße 17 52428 Jülich |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Heinrich Stommel (parteilos) | |
Lage der Stadt Jülich im Kreis Düren | ||
Jülich ist eine mittlere, kreisangehörige Stadt im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
Jülich liegt an der Rur. Das zugehörige Umland liegt im Norden der Jülich-Zülpicher Börde. Begrenzt wird das Stadtgebiet im Norden von der Stadt Linnich, im Nordosten von der Gemeinde Titz, im Südosten von der Gemeinde Niederzier, im Süden von der Gemeinde Inden und im Westen von der Gemeinde Aldenhoven. Die größte Ausdehnung von Ost nach West beträgt 13,3 km und von Nord nach Süd 10,9 km. Der höchste Punkt von Jülich liegt in Bourheim bei 110 m (außer Sophienhöhe), der tiefste bei 70 m in Barmen. Jülich besteht neben der Kernstadt aus 15 weiteren Stadtteilen.
Die Stadt Jülich gliedert sich in 16 Stadtbezirke:
Die folgenden Daten wurden erhoben von der meteorologischen Station des Forschungszentrums Jülich.
Jahresmittelwerte von 1961 bis 2004 | |||
Jahresmittel | Minimum | Maximum | |
Temperatur in °C | 9,8 | -21,1 (1979) | 37,6 (2003) |
Sonnenscheindauer in h | 1528 | 1224 (1981) | 2168 (2003) |
Niederschlag in mm | 693 | 441 (1976) | 1042 (1966) |
Windgeschwindigkeit in m/s | 3,1 | 2,6 (89/92) | 3,8 (1970) |
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Jülich
Jülich entstand in römischer Zeit als Straßenstation entlang der Römerstraße von Boulogne-sur-Mer nach Köln (Via Belgica). Der vicus (Iuliacum) erlangte eine gewisse Bedeutung wegen seiner strategischen Position an einer Furt der Rur und wurde im 4. Jahrhundert mit einem Kastell befestigt. Im 5. Jahrhundert fiel der Ort in fränkische Hand und entwickelte sich zum Zentrum eines Gaues, des sogenannten Jülichgaus, aus dem später die Grafschaft und dann ab 1328 das Herzogtum Jülich hervorgingen.
1234 wird Jülich angeblich zur Stadt erhoben, im Rahmen eines Krieges gegen den Erzbischof von Köln wird die Stadt 1239 zerstört. Am 14. Oktober 1279 schließen die Grafen von Jülich mit dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg den Pingsheimer Frieden. Im 14. Jahrhundert erhält die Stadt eine neue Befestigung, von der mit dem Hexenturm und einem Mauerrest in der Stiftsherrenstraße noch Relikte erhalten sind. 1416 erhält die Stadt von Herzog Rainald von Jülich-Geldern das finanzielle Selbstbestimmungsrecht. Die Macht der Jülicher Herzöge wächst mit dem Zusammenschluss der Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg zu den Vereinigten Herzogtümern. Die Herrschaft Herzog Wilhelm V., genannt der Reiche, bedeutet einen Höhepunkt – zwar wird Jülich 1543 kampflos an kaiserliche Truppen übergeben, und 1547 fällt fast die ganze Stadt einer Feuersbrunst zum Opfer, aber sie wird durch den Herzog mit Hilfe des italienischen Architekten Alessandro Pasqualini zur glanzvollen Residenzstadt und Idealstadtanlage der Renaissance ausgebaut. Im Zuge dieser Arbeiten entstehen die Zitadelle und die Stadtbefestigung sowie die Grundzüge des Stadtplanes, der bis heute erhalten ist. Damit entsteht die damals modernste Befestigung Europas. Nachdem die Herzogliche Linie 1609 ausstirbt, werden die Vereinigten Herzogtümer aufgeteilt. Die Stadt gehört danach mit dem Herzogtum zu Pfalz-Neuburg, dann Kurpfalz (1685) und Bayern (1777). 1610 wird Jülich im Zuge des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits zum ersten Mal belagert, 1621/1622 ein zweites Mal.
1794 bis 1814 gehört Jülich als Juliers im Département de la Roer zum französischen Staatsgebiet. Die Franzosen erweitern die Festungsanlagen um den napoleonischen Brückenkopf an der Rur und zahlreiche Außenwerke. 1815 wird Jülich preußische Festungs- und Kreisstadt. Die Festungswerke werden 1860 nach einer großen Belagerungsübung der preußischen Armee geschleift, aber die Stadt bleibt Garnison und Sitz einer Unteroffiziersschule. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts ist Jülich von französischen und belgischen Truppen besetzt (Alliierte Rheinlandbesetzung); ein Reichsbahnausbesserungswerk (heute Heeresinstandsetzungswerk 800 / SysInstZentr 800) sorgt für einen Zustrom an Neubürgern, die im Südviertel angesiedelt werden, das planmäßig ausgebaut wird.
Am 16. November 1944 (Zweiter Weltkrieg) wird Jülich bei einem heftigen Luftangriff britischer Bomber zu 97 % zerstört, da es – obwohl die Stadtanlage, der Brückenkopf und die Zitadelle längst nicht mehr als Festung genutzt werden – als ein Haupthindernis bei der Einnahme des Rheinlandes gilt. Am 8. Dezember 1944 erreichen amerikanische Truppen das Westufer der Rur gegenüber von Jülich (Näheres siehe Rurfront). Nach dem Ende der Kämpfe Anfang 1945 ist die Stadt praktisch unbewohnt und total zerstört, ihr Wiederaufbau scheint unsicher. In den Jahren 1949 bis 1956 erfolgt unter Bürgermeister Heinrich Röttgen dann doch der Wiederaufbau des Stadtkerns, bei dem es gelingt, den überlieferten Renaissance-Grundriss zu erhalten. In den 50er und 60er Jahren bringt der Aufbau der Kernforschungsanlage (heute Forschungszentrum Jülich) wiederum zahlreiche Neubürger, vor allem Akademiker, die sich hauptsächlich im Nordviertel ansiedeln. Durch Eingemeindungen steigt die Einwohnerzahl am 1. Januar 1972 noch weiter auf über 30.000 an, allerdings wird der Kreis Jülich im Zuge der Kommunalreform aufgelöst.[2] Die nach dem Krieg lange verwaiste Zitadelle wird instand gesetzt und Sitz des Städtischen Gymnasiums, in den 90er Jahren entwickelt sie sich immer mehr zum kulturellen und touristischen Mittelpunkt der Stadt. Vom 25. April bis 4. Oktober 1998 fand die Landesgartenschau in Jülich statt. Dadurch wurde die umfangreiche Restaurierung der Festungsanlagen des Brückenkopfes und die Anlage eines großen Naherholungsgebietes – des Brückenkopfparks – ermöglicht.
In der heutigen Zeit erhält Jülich vor allem durch das weltweit bekannte Forschungszentrum (seit 1956), den Kurzwellensender sowie den zur FH Aachen gehörenden Campus Jülich (seit 1970) Bedeutung. Der Campus wurde für 87 Mio. Euro erweitert und am 3. November 2010 eingeweiht. Wahrzeichen von Jülich ist der Hexenturm.
Hauptartikel: Bevölkerungsentwicklung von Jülich
Bevölkerungsentwicklung | |||||||
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||
300 | 1.500 | 1900 | 4.964 | 31.12.1960 | 14.339 | ||
1533 | 1.300 | 1920 | 7.688 | 31.12.1970 | 20.778 | ||
1647 | 1.300 | 1931 | 10.051 | 31.12.1980 | 30.433 | ||
1735 | 1.520 | 1939 | 12.000 | 31.12.1990 | 31.285 | ||
1795 | 2.025 | 30.04.1945 | 100 | 31.12.2000 | 33.434 | ||
1802 | 2.429 | 31.12.1948 | 8.120 | 31.12.2005 | 33.811 | ||
1860 | 3.119 | 31.12.1951 | 10.182 | 31.12.2010 | 33.133 |
Zur Erläuterung:
Jülich ist Sitz des Kirchenkreises Jülich, zu dem sich 20 evangelische Gemeinden zusammengeschlossen haben und dem über 86.000 Gläubige angehören. Die 13 katholischen Pfarrgemeinden in der Stadt Jülich haben sich in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Heilig Geist Jülich zusammengeschlossen. An Freikirchen sind in Jülich eine Baptisten-Gemeinde, die Freie evangelische Gemeinde [3], sowie die Neuapostolische Kirche vertreten.
Am 11. September 2011 wurde ein ökumenischer Pilgerweg in der Jülicher Region eröffnet. Er startet in Jülich und führt dann über 100 Kilometer durch Jülich und die umliegenden Ortschaften. Verweilorte sind die örtlichen Kirchen. Diese können mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß besucht werden. Die Errichtung eines Pilgerwegs geht auf eine Idee der Selgersdorferin Anke Keppel zurück.[4]
Bürgermeister ist seit 1999 der parteilose ehemalige Stadtdirektor Heinrich Stommel.
Dem Stadtrat der Stadt Jülich gehören 42 Stadtverordnete an, die sich seit der Kommunalwahl vom 30. August 2009 auf die einzelnen Parteien und Listen wie folgt verteilen:[5]
Partei | CDU | UWG JÜL | SPD | GRÜNE | FDP | Die Linke | Gesamt |
Sitze | 16 | 10 | 8 | 4 | 3 | 1 | 42 |
(Stand: 29. Oktober 2009)
Jülich unterhält seit 1964 eine Partnerschaft mit dem nordfranzösischen Haubourdin.
Jülich ist wegen der relativ großen Entfernung zur Kreisstadt Sitz mehrerer Außenstellen der Kreisbehörden. Mit dem SystInstZentr 800 im ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk nahe dem Forschungszentrum ist die Stadt auch Standort der Bundeswehr, hier werden hauptsächlich Lastwagen und leichtgepanzerte Fahrzeuge repariert und instandgesetzt.
Jülich ist außerdem Sitz eines Amtsgerichts und eines Finanzamtes.
Das Forschungszentrum Jülich ist eine der größten Forschungseinrichtungen Europas. Im Februar 2008 wurde im Forschungszentrum der IBM BlueGene/P Supercomputer namens JUGENE in Betrieb genommen. Bei Messungen für die TOP500 kam er 2009 mit einer maximalen Rechenleistung von 825,5 Teraflop/sec auf den dritten Platz weltweit.[6] Aktuell liegt er auf dem 13. Platz.[6]
Ferner brachte das Forschungszentrum den Nobelpreisträger Prof. Peter Grünberg hervor, der 2007 für den GMR-Effekt im Bereich Physik zusammen mit Albert Fert ausgezeichnet wurde.[7]
Das heutige Forschungszentrum wurde ursprünglich als Standort für die inzwischen stillgelegten und rückgebauten Kernreaktoren MERLIN (FRJ-1) und DIDO (FRJ-2) errichtet. Neben dem Forschungszentrum befindet sich der ebenfalls stillgelegte Versuchsreaktor AVR.
Es wurden in Jülich Straßen benannt nach Leo Brandt, dem Gründer des Forschungszentrums, nach Karl Heinz Beckurts, dem langjährigen Vorsitzenden des Vorstandes des Forschungszentrums, und nach Rudolf Schulten, dem langjährigen Vorsitzenden des Wissenschaftlich-Technischen Rates des Forschungszentrums.
Der Campus Jülich mit den Fachbereichen Chemie und Biotechnologie, Medizintechnik und Technomathematik und Energietechnik ist Teil der FH Aachen.[8]
Das Solar-Institut Jülich der FH Aachen, das bereits seit 1991 existiert, hat entscheidend an der Entwicklung des solarthermischen Demonstrations- und Versuchskraftwerks Solarturmkraftwerk Jülich mitgewirkt.[9]
Hauptartikel: Stadtbücherei Jülich
Die Stadtbücherei Jülich befindet sich im Kulturhaus am Hexenturm und umfasst über 43.000 Medieneinheiten. Jährlich wird sie von rund 70.000 Bürgern genutzt. Neben der Möglichkeit der Vor-Ort-Nutzung und der Ausleihe von Sachbüchern, Romanen, Zeitschriften, Sprachkursen, Audio-CDs, CD-ROMs, Spielen, Videos und DVDs, stehen auch Recherche- und (Internet-)Arbeitsplätze zur Verfügung.
Schulbibliotheken gibt es in der Gemeinschaftshauptschule Jülich, im Gymnasium Zitadelle, im Gymnasium Haus Overbach in Jülich-Barmen, in der Realschule und in der Gemeinschaftsgrundschule Ost. Die Schulbibliothek in der Gemeinschaftshauptschule war bis 2002 eine Zweigstelle der Stadtbücherei und ist die einzige fachlich geleitete Schulbibliothek mit einem Bestand von rund 12.000 Medien.
Die Zentralbibliothek im Forschungszentrum Jülich gehört mit rund 700.000 Medieneinheiten zu den wichtigsten Spezialbibliotheken in Deutschland.
Die Bibliothek der Fachhochschule in Jülich umfasst rund 50.000 Medien und wird überwiegend von Studenten und Mitarbeitern der Fachhochschule genutzt. Auf Wunsch steht sie auch Schülern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zur Verfügung.
Die Kunst- und Geschichtsbibliothek des Museums Zitadelle Jülich und des Jülicher Geschichtsvereins 1923 e. V. befindet sich im Kulturhaus am Hexenturm. Sie sammelt Literatur zu den thematischen Schwerpunkten: Kunst- und Kulturgeschichte der Renaissance sowie allgemein Militärgeschichte, insbesondere die Geschichte des Festungsbaus. Einen Sondersammelbereich bildet zeitgenössische Traktatliteratur zu Kriegswesen und Festungsbau vom 16. bis 19. Jahrhundert.
Das Stadtarchiv Jülich ist ebenfalls im Kulturhaus am Hexenturm untergebracht. Es dokumentiert anhand einer Vielzahl historischer Urkunden, Akten, Zeitungen, Fotos sowie Karten und Plänen 450 Jahre Jülicher Geschichte.
In Jülich gibt es fünf Grundschulen (GGS Nord, GGS Ost, GGS Süd, GGS West und Katholische Grundschule), zwei Sonderschulen (Schirmerschule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen und Stephanus-Schule in Selgersdorf, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), sowie fünf weiterführende Schulen (Gemeinschaftshauptschule-Ruraue, Realschule, Mädchengymnasium, Gymnasium Zitadelle in der Stadt und Gymnasium Haus Overbach im Ortsteil Barmen). Eine der 50 durch das nordrhein-westfälische Schulministerium genehmigten Sekundarschulen wird in Jülich eingerichtet.[10] Daher werden sowohl die Hauptschule als auch die Realschule in Zukunft keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr annehmen und bis 2017 den Schulbetrieb vollständig einstellen.[11] Zudem ist Jülich Sitz einer Berufsschule, sowie einer Fachoberschule.
Im ganzen Stadt- und Umlandbereich finden sich vielfältige Möglichkeiten für Freizeit- und Sportaktivitäten. So existiert ein gut ausgebautes Netz von Rad- und Wanderwegen entlang der Rur mit einer Vielzahl Routen durch Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Besonders hervorzuheben ist die nahe Sophienhöhe – ein durch den Tagebau Hambach entstandener künstlicher Berg: Neben Wander-, Reit- und Radwegen bieten sich hier günstige Verhältnisse für Drachenflieger und Wintersportler. Durch die Stadt führen die Radwanderwege:
Der Brückenkopf-Park - entstanden auf dem Gelände der Landesgartenschau 1998 - hat sich inzwischen zu einer Attraktion für Familien und Schulen entwickelt, der Besucher auch aus den Niederlanden und Belgien anzieht. Er bietet zahlreiche Attraktionen, unter anderem einen großen Abenteuerspielplatz und eine Skater-Bahn. Für Kultur-Veranstaltungen aller Art steht ein Freiluft-Pavillon bereit. Der Jülicher Zoo ist heute ein Teil des Brückenkopf-Parkes. Weiterhin finden sich verschiedene Gastronomiebetriebe auf dem weiträumigen Gelände. Der Park ist für das Publikum von Frühjahr bis Herbst geöffnet.
Jülich beheimatet mehr als 60 Sportvereine mit mehreren Fußball- und Tennisplätzen, sowie Reit- und Turnhallen. Bekannt ist vor allem der mehrfache Europapokalsieger und Tischtennis-Bundesligist TTC Jülich.
Der SC Jülich 1910 war von 1969 bis 1971 dreimal in Folge deutscher Fußball-Amateurmeister und scheiterte 1972 erst im Halbfinale. Damit ist er Deutschlands erfolgreichster Amateurverein. Der Verein wurde 1997 nach Neugründung in SC Jülich 1910/97 umbenannt.
Am 19. November 1891 wurde das St. Elisabeth-Krankenhaus eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde es völlig zerstört, doch bereits 1946 wiederaufgebaut und in den folgenden Jahren erweitert: 1950 wurden eine Augen- und eine HNO-Belegabteilung sowie 1959 die Fachabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe eingerichtet. Seit 1964 gibt es eine Krankenpflegeschule. 2003 wurden ein ambulantes Operationszentrum und 2006 ein neues Bettenhaus gebaut. Es ist ein Krankenhaus der Grundversorgung mit 173 Betten und 300 Mitarbeitern (Stand 2005).
Träger waren von 1891 bis 1963 die Stadt Jülich, von 1963 bis 1987 der Caritasverband für das Bistum Aachen, von 1987 bis 2010 die Malteser St. Elisabeth gGmbH und seit 2010 ist es die Caritas Trägergesellschaft West gGmbH (ctw). [12]
Das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst betreiben in Jülich den Rettungsdienst. Die Stadt Jülich hat sie mit der Durchführung des Rettungsdienstes beauftragt.
In Jülich ist die Zuckerfabrik Jülich AG ansässig. Sie war bis 2006 ein selbstständiges Unternehmen mit der Marke Westzucker. Im Jahr 1995 wurde die Zuckerfabrik Bedburg übernommen, die 1997 geschlossen wurde. Seit 2006 ist die Zuckerfabrik Jülich im Besitz der Firma Pfeifer & Langen. Die Papier- und Wellpappenfabrik Gissler & Pass hat ihren Hauptsitz in Jülich und mehrere Werke verteilt in einigen Jülicher Ortsteilen. Die Spedition Martin Bünten mit ihrem großen Fuhrpark ist ebenfalls ein namhafter Arbeitgeber im Ort.
Jülich ist durch Busverkehr mit dem Umland verbunden, der zum Aachener Verkehrsverbund gehört. Mehrere Linien fahren vom Jülicher Bahnhof und vom Walramplatz in verschiedene Richtungen ab:
Die Linie 295, die früher von Düren nach Linnich fuhr, wurde mit der Reaktivierung der Bahnstrecke von Jülich nach Linnich im Jahr 2002 entsprechend auf die Route Linnich – Baal – Hückelhoven gekürzt.
Des Weiteren existierte ab dem 2. Juni 2008 zweimal täglich eine direkte Busverbindung zwischen dem Forschungszentrum Jülich und dem Audimax der RWTH Aachen über den Aachener Westbahnhof, das Physikzentrum und das Universitätsklinikum Aachen. Die Linie wurde im Rahmen der Jülich-Aachen Research Alliance eingerichtet, innerhalb der die beiden Hochschulen miteinander kooperieren, und trug daher auf den Fahrzeugen des Betreibers Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein und den Haltestellenschildern den Namen JARA. Sie wurde auch als JARA-Express bezeichnet.[13] Die JARA-Linie wurde am 10. Juni 2009 wieder eingestellt.
Bis zur Stilllegung der meisten Strecken in den 1980er Jahren war Jülich ein Bahnknotenpunkt, wenn auch die meisten Strecken als Nebenstrecken klassifiziert waren: In sieben verschiedene Richtungen verkehrten von Jülich aus Züge. Heute verkehrt auf zwei dieser Strecken die Rurtalbahn GmbH. Sie fährt auf der Bahnstrecke Jülich–Düren Richtung Süden und auf der ehemaligen Bahnstrecke Jülich–Dalheim Richtung Norden bis Linnich. Die Strecke der ehemaligen Jülicher Kreisbahn existiert zwar noch, wird aber nicht mehr befahren. Alle weiteren Bahnstrecken sind mittlerweile in der Jülicher Region abgebaut:
Als Ersatz gibt es mehrere Buslinien, die Jülich mit den umliegenden Dörfern und Städten verbinden. Mit der Buslinie SB11 existiert zudem eine Verbindung nach Aachen als Langzeitersatz für die o. g. Bahnstrecke. Das Bahnhofsgebäude wird heute als Kulturbahnhof (Kuba) für Kino-, Musik- und Kleinkunstveranstaltungen genutzt.
Der Bahnhof hat noch Anschlussgleise zum ehemaligen Ausbesserungswerk Jülich, heute Eigentum der Bundeswehr, und zur Zuckerfabrik Jülich. Dieser Anschluss wurde in den 1980er Jahren während des großen Abrisses entfernt, da die Rübenlieferungen billiger per Traktor und Lastwagen erfolgen konnten. Erst 2005 wurde die Verbindung wiederhergestellt, und zwar zur Belieferung des hauseigenen Kohlekraftwerks der Zuckerfabrik.
Besonders hervorzuheben sind:
Siehe auch: Festung Jülich
Alle Baudenkmäler der Stadt sind in der Liste der Baudenkmäler aufgeführt.
In Jülich Geborene nennt man Muttkrat (Mehrzahl: Muttkrate). Auch wenn die Herkunft des Wortes wenig schmeichelhaft ist: Die Bezeichnung leitet sich aus den Worten Mutt (Schlamm) und Krat (Kröte) ab. Die Kröten verkrochen sich bei Gefahr im Schlamm der Festungsgräben.
In Erinnerung an diese Jülicher „Originale“ wurde während der Landesgartenschau an der neuen Hauptorgel der katholischen Propsteikirche eine „Muttkrat“ als Orgel„pfeife“ installiert. Sie gibt ein für Kirchenorgeln einmaliges Quaken von sich.
Der Freundeskreis «Ellritzen» stiftete außerdem den Muttkrat-Brunnen, der am 7. Juli 2011 enthüllt und in Betrieb genommen wurde.[14] Vier Bronzefiguren, die auf verschiedene Weise mit Jülich verknüpft sind, stehen bei diesem vom Bonifatius Stirnberg gestalteten Brunnen im Mittelpunkt: Der Architekt Alessandro Pasqualini, der die Jülicher Idealstadtanlage entwarf, der Jülicher Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer, ein Forscher mit Rundkolben und Elementarzelle und ein Bauer mit Getreideähren und Zuckerrüben, den typischen Erzeugnissen der Jülicher Region. Minerva, die Göttin der Weisheit, hält ihre Hände über den Brunnen. Alle Figuren werden durch teilweise bewegliche Muttkrate begleitet.
Zum Jülicher Karneval gehört seit mehr als dreihundert Jahren der Brauch des Lazarus Strohmanus. Lazarus, eine blau-weiß bekleidete Strohpuppe, wird am Veilchendienstag durch die Stadt getragen und an zentralen Orten mit einem Sprungtuch in die Luft geworfen („gepreckt“). Nach Einbruch der Dunkelheit wird der Lazarus bei einem großen Hochfeuerwerk von der Stadionbrücke aus in der Rur versenkt.
Siehe auch: die verwandte Nubbelverbrennung
Aldenhoven | Düren | Heimbach | Hürtgenwald | Inden | Jülich | Kreuzau | Langerwehe | Linnich | Merzenich | Nideggen | Niederzier | Nörvenich | Titz | Vettweiß
Altenburg | Barmen | Bourheim | Broich | Daubenrath | Güsten | Jülich | Kirchberg | Koslar | Lich-Steinstraß | Mersch | Merzenhausen | Pattern | Selgersdorf | Stetternich | Welldorf (mit Serrest)
Conteùdo de sensagent
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