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Palstek | |
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Typ | Schlaufe |
Anwendung | Herstellung eines Auges, das sich nicht zuzieht |
Ashley-Nr | 1010, 1034 |
Festigkeit | 64 % |
Synonyme | Bulin, Pfahlstich, Schertauknoten, Rettungsknoten/-schlinge, einfacher Ankerstich |
Englisch | Bowline, Cowboy Bowline, Dutch Marine Bowline, Left-Hand Bowline, Bowling, Bolin Knot |
Der Palstek dient zum Knüpfen einer festen Schlaufe. Er ist der in der Seefahrt am häufigsten verwendete Knoten und wurde als König der Knoten bezeichnet.[1]
Inhaltsverzeichnis |
Der Palstek (in der Seefahrt), auch Bulin (von engl.: bowline, bei den Bergsteigern), ist einer der bekanntesten Knoten.
Bei den Pfadfindern heißt er Schertauknoten oder Rettungsschlinge. Bei der deutschen Feuerwehr ist er unter dem Namen Feuerwehrrettungsknoten, Brustbund und Pfahlstich bekannt.[2] Beim deutschen THW heißt er einfacher Ankerstich.
Der Name Palstek ist plattdeutsch für Pfahlstich. Gemeint ist damit eine Festmacherleine, welche ein Schiff zu einem Pfahl oder Dalben hin befestigt.
Bei Berliner Seglern und am Dümmersee hält sich dagegen hartnäckig die Geschichte, dass der Pa(h)lstek von Hans-Hermann Pahl, einem preußischen Seeoffizier in englischen Diensten, während der Seeschlacht von Trafalgar 1805 spontan erfunden wurde und somit entscheidend zum Sieg der Engländer gegen die Flotte Napoleons beitrug. Diese Variante der Namensgebung gilt jedoch unter Fachleuten als umstritten.
Der Palstek ist einfach zu knüpfen, hält gut und ist auch nach langer und wechselnder Belastung meist gut zu lösen. Die Knotenfestigkeit beträgt 64 %.[3] Er darf nicht bei Ringbelastung (quer zur Schlaufe) verwendet werden.[4]
Die Bruchlast eines Seils kann durch den Palstek auf bis zu 50 % herabgesetzt sein. Für ein ständiges Auge empfiehlt sich deswegen der Augspleiß, welcher eine Bruchlast von 66 % besitzt.[5]
In der Seefahrt wird der Palstek als Festmacher verwendet. Dazu wird die Festmacherleine als feste Schlaufe um den Poller gelegt oder an einem festen Punkt an Land festgebunden.
Bei dicken Trossen wird bereits auf dem Schiff eine große Schlaufe gesteckt und diese mit einer Wurfleine verbunden, an deren Ende eine Affenfaust oder ein kleiner mit Sand gefüllter Lederball als Wurfgewicht dient. Die Leine wird dann einem an der Pier stehenden Seemann zugeworfen, der damit die dicke Trosse zu sich herüberzieht und das vorbereitete Auge über den Poller stülpt.
Beim Segeln wird die Schot mit einem Palstek an das Schothorn des Segels gebunden, oder das Fall an den Schäkel am Segelkopf. Ob der innen- oder außenliegende Palstek besser geeignet sei, wird widersprüchlich diskutiert. Beide Formen haben Nachteile.
Der Palstek kann fast überall eingesetzt werden, wo ein Seil mit einem Gegenstand verbunden werden muss. Damit kann eine Leine schnell befestigt, Gegenstände gesichert werden oder man wirft eine vorbereitete Schlaufe beim Festmachen schnell über einen Poller oder Dalben. Zwei ineinander greifende Palsteke können als schnelle Verbindungsknoten von zwei Leinen verwendet werden.
Mit dem Palstek können auch zwei Leinen miteinander verbunden werden. Die Festigkeit der Leinen wird dadurch aber deutlich reduziert. Besser geeignet dafür ist der Schotstek, oder bei dicken Leinen ein Doppelter Schotstek oder ein Trossenstek.
Der einfache Palstek öffnet sich bei Ringbelastung. Beispielsweise, wenn er:
Dadurch eignet er sich nicht für diese Verwendungen.
Alternativen sind beispielsweise:
Zuerst legt man ein Auge, fährt mit dem losen Ende um den zu befestigenden Gegenstand, oder bildet damit eine Schlaufe in der gewünschten Länge. Nun fährt man mit dem losen Ende durch das Auge, um das feste (ziehende) Ende herum, und wieder zurück durch das Auge.
Entscheidend ist, dass man das lose Ende von der richtigen Seite in das Auge führt, und umgekehrt wieder durch das Auge zurück, so dass die beiden Seilenden parallel liegen. Wenn man von der falschen Seite in das Auge eintaucht, entsteht kein Knoten. Zum Festziehen fasst man mit der einen Hand das ziehende Ende, mit der anderen die zwei parallel liegenden (das lose Ende und den parallel liegenden Teil der Schleife).
Eselsbrücke: „Eine Schlange taucht aus dem Teich – kriecht um den Baum – und taucht dann wieder in den Teich zurück.“
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