definição e significado de Rhein | sensagent.com


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Definição e significado de Rhein

Definição

definição - Wikipedia

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Dicionario analógico

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Wikipedia

Rhein

                   
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Rhein (Begriffsklärung) aufgeführt.
Rhein
Rhein-Karte.png

Vorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl CH: 1, DE: 2, FRA---0000
Lage Europa
Flusssystem Rhein
Quelle Alpen
(siehe Rheinquelle)
46° 37′ 57″ N, 8° 40′ 20″ O46.63258.67222222222222345
Quellhöhe 2'345 m ü. M.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Nordsee
(siehe Rhein-Maas-Delta)51.9811111111114.08166666666670Koordinaten: 51° 58′ 52″ N, 4° 4′ 54″ O
51° 58′ 52″ N, 4° 4′ 54″ O51.9811111111114.08166666666670
Mündungshöhe m NAPVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 2.345 m
Länge 1.233 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 185.000 km²[1]dep1Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
AbflussVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MQ
2.330 m³/s
Rechte Nebenflüsse siehe Kapitel Nebenflüsse
Linke Nebenflüsse siehe Kapitel Nebenflüsse
Durchflossene Seen Bodensee
Großstädte siehe Kapitel Siedlungen
Einwohner im Einzugsgebiet rund 50 Millionen
Schiffbar 883 km (Großes Rheinschiff)

Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_aus

Der Rhein (französisch Rhin, italienisch Reno, rätoromanisch Rain, niederländisch Rijn, lateinisch Rhenus, englisch Rhine, spanisch Rin) ist ein Strom in Europa und entspringt im Kanton Graubünden in den Schweizer Alpen. Sein Einzugsgebiet umfasst den größten Teil der Schweiz, ganz Liechtenstein sowie weite Teile Deutschlands und der Niederlande, dazu Gebiete im Osten Frankreichs und im Westen Österreichs sowie Gebiete in Belgien und Italien. Die größten zum rheinischen Fluss-System gehörenden Flüsse sind die Aare, die Mosel, der Neckar, der Main und, je nach Definition des Stromsystems, auch die Maas. Der Rhein ist der längste Nordseezufluss und eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt.

Inhaltsverzeichnis

  Allgemeines

  Grunddaten

Der Rhein hat eine Gesamtlänge von ungefähr 1.233 km,[2][3] davon sind 883 km für die Großschifffahrt nutzbar. Die mittlere Abflussmenge kurz vor der Verzweigung der Mündungsarme beträgt 2.330 m³/s. Die höchste dort je gemessene Abflussmenge betrug 12.000 m³/s (1926), die niedrigste 600 m³/s (1947). Das Einzugsgebiet des Rheins umfasst ohne die Maas 198.735 km². Seine Gewässerkennzahl in Deutschland ist 2. Der Rhein ist – nach der Newa – der zweitgrößte Fluss nordwestlich der europäischen Hauptwasserscheide und der wasserreichste Nordseezufluss.

  Einzugsgebiet

  Karte europäischer Einzugsgebiete

Das Einzugsgebiet des Rheins grenzt (von Westen im Uhrzeigersinn) an jene der Ströme Maas, Ems, Weser und Elbe (alle Nordsee), Donau (Schwarzes Meer) sowie Po und Rhone (beide Mittelmeer). Der Rhein durchfließt in generell nordnordwestlicher Richtung sehr unterschiedliche Naturräume wie die Alpen, das nördliche Alpenvorland, den Oberrheingraben, die Mittelgebirgsschwelle und das niederrheinische Tiefland. Sein Lauf wird nach diesen Landschaften in Teilabschnitte gegliedert. Das Einzugsgebiet ist im oberen, südlichen Drittel durch die Nachbargebiete von Rhône und Donau markant eingeschnürt. Südlich davon erhält der Rhein bereits rund die Hälfte seiner Wasserführung durch die hohen Abflüsse aus den Alpen. Aber auch Schwarzwald und Vogesen steuern große Teile bei. Das Quellgebiet des Rheins liegt im Übergangsbereich von den West- zu den Ostalpen. Etwas westlich davon liegt die höchste Erhebung des Einzugsgebietes, das Finsteraarhorn (4.274 m).

Das Einzugsgebiet im Übergangsbereich von Mitteleuropa zu Westeuropa hat Anteil an neun Staaten. Der Rhein durchfließt die Staaten Schweiz, Österreich, Deutschland und Niederlande. Für Liechtenstein und Frankreich ist er Grenzfluss. Sein Einzugsgebiet umfasst dazu fast ganz Luxemburg und kleine Teile Belgiens und Italiens.

  Etymologie

Der Name „Rhein“ geht möglicherweise auf die indogermanische Wortwurzel H1reiH- für „fließen“ zurück. Aus dieser Wurzel entstanden u. a. auch das deutsche Verb rinnen, das altgriechische Verb "rhein" (ρἐιη) =fließen, das altindische ritih (Strom) und rinah (fließend), das lateinische rivus (Fluss) – daraus dann spanisch rio und englisch river. Die Kelten nannten den Fluss Rhenos, die Römer Rhenus; in der Antike wurde der Fluss zudem als Rhenus Pater verehrt. Möglicherweise wurde der Name zuerst von der vorrömischen Bevölkerung im Quellgebiet des Rheines benutzt und dann von Kelten und Römern übernommen. Der Name könnte aber auch von den Kelten selbst eingeführt worden sein.

Der Name des Rheins in den romanischen und germanischen Sprachformen seines Einzugsgebiets lautet: rätoromanisch Rein, alemannisch Rhy, französisch Rhin, vorderpfälzisch Rhoi, südpfälzisch Rhei, lëtzebuergesch (luxemburgisch) Rhäin, ripuarisch Rhing, niederländisch, niederdeutsch Rijn, friesisch Ryn.

In anderen Fremdsprachen: englisch Rhine, dänisch und norwegisch Rhinen, schwedisch Rhen, keltisch Rhenos, griechisch Ρήνος Rinos, lateinisch Rhenus, italienisch Reno (gleichzeitig Name eines anderen Flusses), spanisch Río Rin, portugiesisch Rio Reno, rumänisch Rin, russisch Рейн (река), tschechisch Rýn, polnisch und slowenisch Ren, ungarisch und kroatisch Rajna, türkisch Ren Nehri, arabisch نهر الراين, japanisch Rain-gawa (ライン川), koreanisch 라인 강, chinesisch 莱茵河.

  Abschnitte

Man untergliedert den Lauf des Rheins in den Bereich der Quellflüsse, den Alpenrhein, den aus Obersee, Seerhein und Untersee bestehenden Bodensee, den Hochrhein, den Oberrhein, den Mittelrhein, den Niederrhein und das Rhein-Maas-Delta.

  Quellflüsse

  Zwischen dem Gebiet der Quellflüsse und dem Hochrhein
  Der Abfluss aus dem Tomasee gilt traditionell als die Rheinquelle
  Der Tomasee, von der dem Abfluss gegenüber liegenden Seite aus gesehen

Der Rhein führt seinen Namen ohne unterscheidende Zusätze erst ab dem Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein bei Tamins-Reichenau. Oberhalb dieses Punktes liegt das weitverzweigte Einzugsgebiet der Quellflüsse des Rheins. Es gehört fast ausschließlich zum schweizerischen Kanton Graubünden und reicht vom Gotthardmassiv im Westen über je ein im Tessin und in Italien liegendes Tal im Süden bis zum Flüelapass im Osten.

  Die Quellen des Rheins

Traditionell gilt der Tomasee nahe dem Oberalppass im Gotthardgebiet als Quelle des Vorderrheins und des Rheins insgesamt. Der Hinterrhein entspringt im Hochtal des Rheinwalds unter dem Rheinwaldhorn.[4]

Hauptartikel: Rheinquelle

Die Quelle des Hauptfließwegs, welcher sich bei jeder Mündung über die jeweilige größere Wassermenge ergibt, liegt jedoch woanders, nämlich im Osten des Hinterrhein-Gebietes im Dischmatal.[5] Der absolut längste Quellast, der Rein da Medel, entspringt im Süden des Vorderrhein-Gebietes gar auf Tessiner Kantonsgebiet.

  Hinterrhein

Hauptartikel: Hinterrhein

Der Hinterrhein fließt zunächst ostnordöstlich, dann nach Norden. Er durchfließt die drei Talkammern Rheinwald, Val Schons und Domleschg-Heinzenberg. Dazwischen liegen die Schluchtlandschaften Roffla und Viamala. Seine Quellbäche liegen in den Adula-Alpen (Rheinwaldhorn, Rheinquellhorn, Güferhorn).

Von Süden mündet der Averser Rhein ein, dessen Quellgebiet mit dem Reno di Lei (gestaut im Lago di Lei) teilweise auf italienischem Gebiet liegt. Bei Sils mündet aus Osten die dem Hinterrhein mindestens ebenbürtige Albula aus der Region des gleichnamigen Passes. Die Albula bezieht ihr Wasser vor allem vom Landwasser mit dem Dischmabach als größtem Quellbach, aber auch vom ebenfalls bedeutenden, vom Julierpass herabkommenden Nebenfluss Julia (Gelgia).

  Vorderrhein

Hauptartikel: Vorderrhein
  Rein da Tuma wird in der Bildmitte gefasst und zum Curnera Stausee geleitet.

Der Vorderrhein entsteht aus zahlreichen Quellbächen in der obersten Surselva und fließt in ostnordöstlicher Richtung. Eine Quelle ist der Lai da Tuma (Tomasee) (2345 m[6]) mit dem ihn durchfließenden Rein da Tuma, welcher üblicherweise als Rheinquelle angegeben wird.

Ihm fließen von Süden teils längere, teils ebenbürtige Nebenflüsse zu wie der Reno di Medel, der Rein da Maighels und der Rein da Curnera. Das vom Reno di Medel entwässerte tessinische Val Cadlimo quert von Süden her den geomorphologischen Alpenhauptkamm.[7] Alle Zuflüsse im Quellgebiet werden teilweise, mitunter restlos, gefasst und über Speicherseen den örtlichen Wasserkraftwerken zugeleitet. In seinem Unterlauf durchströmt der Vorderrhein die Ruinaulta genannte Schlucht durch die Flimser Bergsturzmassen.

  Rhein als verbreiteter Flussname

Zahlreiche größere und kleinere Quellflüsse enthalten den Namensteil Rhein oder Entsprechungen in verschiedenen bündnerromanischen Idiomen wie Rein oder Ragn. Beispiele:

  Alpenrhein

  Der Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein zum nach links hinten abfließenden Alpenrhein bei Reichenau GR
  Rhein bei Fläsch, kurz bevor er zum Grenzfluss zu Liechtenstein wird
  „Junger Rhein“ von Triesenberg in Liechtenstein betrachtet
  Der „Alte Rhein“ bei Höchst
  Alpenrheindelta am Bodensee

Bei Tamins-Reichenau vereinigen sich Vorder- und Hinterrhein zum Alpenrhein. Auf kaum 86 Kilometern Länge sinkt er von 599 auf 396 Meter Höhe. Der Rhein knickt zunächst bei Chur, der Hauptstadt Graubündens, markant nach Norden ab. Bei Sargans verhindert nur eine wenige Meter hohe Landstufe, dass er durch das offene Seeztal durch Walensee und Zürichsee in Richtung Aare fließt. Das Rheintal ist ein glazial geprägtes, breit ausgeräumtes, alpines Kastental. In den unteren Talabschnitten bildet der Fluss die Grenze zwischen der Schweiz im Westen und Liechtenstein sowie weiter unterhalb Österreich im Osten.

Der Rhein mit seinem von hohem Schwebfrachtgehalt hellen Wasser hat den anfangs weit in die Alpen reichenden Bodensee bereits großenteils mit Sedimenten aufgefüllt. Mit einer Rheinregulierung mit Durchstichen bei Diepoldsau und Fußach steuerte man den Überschwemmungen und der starken Sedimentation im westlichen Rheindelta entgegen. Hierdurch musste auch die Dornbirner Ach parallel zum kanalartig ausgebauten Rhein in den Bodensee geleitet werden. Der abgeschnittene Alten Rhein hinterließ zunächst eine Sumpflandschaft. Er wurde später vom Bodensee her flussaufwärts auf rund zwei Kilometer, etwa bis Höhe des Schweizer Ortes Rheineck, kanalisiert und so schiffbar gemacht.

Der Rhein transportiert pro Jahr bis zu 3 Mio. m³ Feststoffe in den Bodensee.[8] Das in den Bodensee hineinwachsende Rheindelta (Binnendelta) ist zwischen dem Alten Rhein im Westen und dem unteren Rheindurchstich im Osten großenteils Natur- und Vogelschutzgebiet und umfasst die österreichischen Ortschaften Gaißau, Höchst und Fußach. Der natürliche Rhein verzweigte sich einst in mindestens zwei Hauptarme. Durch sich ablagerndes Geschiebe entstanden viele kleine Inseln (in bodenseealemannischer Mundart «Isel», vgl. Flurname Esel). Im Mündungsbereich ist ein permanenter Kiesabbau mit Schwimmbaggern nötig, um die Sedimentation zu steuern. Die großen Sedimentfrachten gelten auch als Folge der umfangreichen Meliorationen flussaufwärts. Kurz nach der Mündung in den Bodensee besteht mit dem Rheinbrech ein unterirdischer Wasserfall, da das fließende Wasser schwerer ist als das stehende.

  Bodensee

Hauptartikel: Bodensee

  Obersee

Hauptartikel: Obersee (Bodensee)

Die Strömung des kalten, grauen Gebirgswassers setzt sich noch ein Stück an der Oberfläche des Sees fort und mischt sich zunächst nur wenig mit dem eher warmen, grünlichen Wasser des Obersees. Erst am so genannten Rheinbrech fällt die Strömung auf Grund der größeren Dichte von kaltem Wasser abrupt in die Tiefe ab. Die Strömung drängt erst wieder auf der anderen Seite am nördlichen deutschen Ufer vor der Insel Lindau an die Oberfläche und folgt diesem bis etwa Hagnau am Bodensee. Ein kleiner Teil der Strömung zweigt vor der Insel Mainau in den Überlinger See ab. Die Hauptströmung wird im Konstanzer Trichter von der Rheinrinne aufgenommen und zum Abfluss geleitet. Je nach Wasserstand ist diese Strömung auf der ganzen Länge deutlich wahrzunehmen.

Über den Obersee haben drei Staaten direkten Zugang zum Rheinweg, nämlich die Schweiz im Süden, Österreich im Südosten sowie Deutschland mit Bayern im Nordosten und Baden-Württemberg im Norden und im Nordwesten.

  Seerhein und Untersee

Hauptartikel: Seerhein
Hauptartikel: Untersee (Bodensee)

Der nur vier Kilometer lange Fluss Seerhein verbindet den Obersee mit dem etwa 30 cm tiefer gelegenen Untersee. Am Beginn des Seerheins, in der Mitte der alten Konstanzer Rheinbrücke, beginnt die Kilometrierung des Rheins (vgl. Kapitel Kilometrierung). Der Seerhein entstand in den letzten Jahrtausenden durch eine erosionsbedingte Absenkung des Seespiegels um etwa 10 Meter. Zuvor bildeten Obersee und Untersee, wie es die Bezeichnung „Bodensee“ heute nur suggeriert, in der Tat einen See.

Wie im Obersee lässt sich im Untersee die Rheinströmung verfolgen, auch hier vermischt sie sich nur wenig mit dem ruhenden Wasser. Die nördlichen Teile des Untersees (Zeller See und Gnadensee) bleiben von der Durchströmung nahezu unberührt. Der südliche von der Rheinströmung durchzogene Teil wird vereinzelt auch „Rheinsee“ genannt. In den Untersee fließen über die Radolfzeller Aach größere Wassermengen aus dem Donausystem. Bei der Absenkung des Bodensees hat sich die Insel Reichenau gebildet.

Seerhein und Untersee bilden bis auf kurze Abschnitte die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland; nur das Stadtzentrum von Konstanz liegt südlich des Seerheins, und am Übergang vom Untersee zum Hochrhein liegt das Stadtzentrum der Schweizer Stadt Stein am Rhein am Nordufer.

  Hochrhein

Hauptartikel: Hochrhein
  Der Hochrhein
  Der Rheinfall bei Schaffhausen (Schweiz)

Bei Stein am Rhein am Westende des Untersees beginnt der Hochrhein. Er fließt im Gegensatz zu Alpenrhein und Oberrhein vor allem nach Westen und fällt dabei von 395 m auf 252 m.

Der Hochrhein bildet nun bis Eglisau zwischen den Schweizerischen Gebieten von Stein am Rhein, Schaffhausen und dem Zürcher Rafzerfeld zu einem Teil und ab Eglisau bis zum Kanton Basel Stadt auf der ganzen Länge die Grenze zwischen der Schweiz im Süden und Deutschland im Norden.

Unterhalb von Schaffhausen liegt der Rheinfall, er ist bei einer mittleren Wasserführung von 373 m³/s (mittlerer Sommerabfluss ca. 700 m³/s) hinter dem Dettifoss in Island der zweitgrößte Wasserfall Europas nach dem Kriterium der Fallenergie. Das Bild des Hochrheins wird durch zahlreiche Staustufen geprägt. Auf den wenigen verbliebenen natürlichen Abschnitten gibt es jedoch noch mehrere Laufen genannte Stromschnellen. Beim aargauischen Koblenz mündet von Süden die Aare, welche zwar kürzer als der Rhein ist, aber mit einem durchschnittlichen Abfluss von 560 m³/s[9] deutlich wasserreicher als der Rhein mit 439 m³/s, und damit der hydrologische Hauptstrang des gesamten Flusssystems. Bei Rheinfelden erreicht der Rhein im St. Anna-Loch eine Tiefe von 32 m.

  Oberrhein

Hauptartikel: Oberrhein
  Rhein (vorne) und Rheinseitenkanal (hinten) bei Breisach
  Blick stromab von Mainz über das Mainzer Becken bei Eltville und Erbach bis Bingen

Im Zentrum von Basel, der ersten Großstadt am Laufe des Stroms, liegt das „Rheinknie“; hier endet der Hochrhein. Gesetzlich gilt die Mittlere Brücke als Grenze zwischen Hoch- und Oberrhein. Der Fluss fließt nun als Oberrhein nach Norden durch die etwa 300 km lange und bis zu 40 km breite Oberrheinische Tiefebene, seine Höhe fällt dabei von 252 m auf 76 m. Die wichtigsten Zuflüsse in diesem Bereich sind von links die Ill unterhalb von Straßburg, von rechts der Neckar in Mannheim und der Main gegenüber von Mainz. Bei Mainz verlässt der Rhein den Oberrheingraben und durchfließt das Mainzer Becken. Der Abschnitt des Oberrheins von Mainz abwärts durch den Rheingau ist auch als Inselrhein bekannt. In diesem mit bis zu 900 Metern breitesten Flussabschnitt liegen die als Rheinauen bekannten Flussinseln.

Die Südhälfte des Oberrheins bildet die Staatsgrenze zwischen Frankreich (Elsass) und Deutschland (Baden-Württemberg). Die Nordhälfte bildet die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz im Westen einerseits und Baden-Württemberg und Hessen andererseits im Osten und Norden. Eine Kuriosität dieses Grenzverlaufs sind die seit 1945 zu Hessen gehörenden, sogenannten rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz.

Das Oberrheintal war bereits in Antike und Mittelalter eine bedeutende Kulturlandschaft Europas. Heute ist der Oberrhein Standort zahlreicher wichtiger Industrie- und Dienstleistungsbetriebe mit den Zentren Basel, Straßburg und Mannheim-Ludwigshafen. Mit Straßburg, dem Sitz des Europäischen Parlaments, liegt eine der drei europäischen Hauptstädte am Oberrhein.

Die Oberrheinlandschaft hat sich durch die Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert stark verändert. Wegen der Erhöhung der Fließgeschwindigkeit fiel der Grundwasserspiegel beträchtlich, wodurch Seitenarme trockenfielen und der Flussauen-Urwald stark zurückging. In Frankreich wurde der für die Rheinschifffahrt wichtige Rheinseitenkanal angelegt, der einen beträchtlichen Teil des Flusswassers mit sich führt. Mancherorts finden sich größere Ausgleichsbecken, so das riesige Bassin de compensation de Plobsheim im Elsass.

  Mittelrhein

  Das Mittelrheintal bei Kaub
  Rheinschleife bei Boppard
RheinBeiRüdesheim2008Video.ogg
 
  Rheinfahrt von Assmannshausen nach Rüdesheim (Video 2008)
Hauptartikel: Mittelrhein

Bei Bingen endet das Mainzer Becken, am Binger Loch tritt der Fluss bei Mittelwasser auf 77,4 m Meereshöhe als Mittelrhein ins Rheinische Schiefergebirge ein und wird es auf 50 m wieder verlassen. Linksrheinisch grenzen hier die Gebirgszüge von Hunsrück und Eifel an, rechtsrheinisch Taunus und Westerwald. Die charakteristische, enge Talform entstand erdgeschichtlich durch Tiefenerosion des Flusses in eine sich hebende Scholle (antezedentes Durchbruchstal). Wichtige Nebenflüsse des Mittelrheins sind Lahn und Mosel, die bei Koblenz von rechts und links münden. Fast über die ganze Länge des Mittelrheins verläuft der Fluss im Bundesland Rheinland-Pfalz.

Am Mittelrhein dominieren wirtschaftlich Weinbau und Tourismus. Der Talbereich zwischen Rüdesheim und Koblenz zählt zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Bei Sankt Goarshausen umfließt der Rhein den berühmten Loreleyfelsen, wo er eine Tiefe von 25 Metern erreicht. Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Siedlungen und den auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen gilt das Mittelrheintal als Inbegriff der Rheinromantik.

  Niedrigwasser in Düsseldorf, Rheinkilometer 745
  Der Niederrhein bei Emmerich

  Niederrhein

In Bonn geht der Mittelrhein mit der Mündung der Sieg und dem Eintritt in das Norddeutsche Tiefland in den Niederrhein über. Der Niederrhein liegt in einer Höhe zwischen 50 m und 12 m. Wichtigste Nebenflüsse sind Ruhr und Lippe. Wie schon dem Oberrhein, so wurde auch dem mäandrierenden Niederrhein wasserbaulich ein festes Flussbett geschaffen. Weil die Deiche hier weiter zurückliegen, hat der Niederrhein aber bei Hochwasser mehr Ausdehnungsfläche als der Oberrhein.

Der Niederrhein liegt vollständig in Nordrhein-Westfalen. Seine Ufer sind meist stark besiedelt und industrialisiert, besonders in den Agglomerationen Köln, Düsseldorf und Ruhrgebiet. Hier durchfließt der Niederrhein den größten Ballungsraum Deutschlands, die Metropolregion Rhein-Ruhr. Wichtigste Hafenstadt ist Duisburg mit dem größten Binnenhafen Europas (Duisburg-Ruhrorter Häfen). Stromabwärts von Duisburg ist die Region eher agrarisch geprägt. 30 Kilometer flussabwärts zweigt bei Wesel die zweite West-Ost-Schifffahrtsverbindung, der parallel zur Lippe verlaufende Wesel-Datteln-Kanal ab. Zwischen Emmerich und Kleve spannt sich die längste Hängebrücke Deutschlands über den an dieser Stelle mehr als 400 Meter breiten Strom. Bei Krefeld-Uerdingen quert die Uerdinger Linie den Rhein, eine Sprachgrenze, die die niederfränkischen Dialekte von den mittelfränkischen trennt.

  Delta

Hauptartikel: Rhein-Maas-Delta

An der niederländisch-deutschen Staatsgrenze beginnt mit der Rheinteilung das Rhein-Maas-Delta, die bedeutendste naturräumliche Einheit der Niederlande. Weil der rheinische Zufluss überwiegt, ist auch die kürzere Bezeichnung Rheindelta (Rijndelta) gebräuchlich, das dann aber vom Binnendelta des Rheins am Bodensee zu unterscheiden ist, aber auch die längere Rhein-Maas-Schelde-Delta, weil die Scheldemündung mit dem Delta eng verknüpft ist.

  Die zentralen und nördlichen Teile des Rhein-Maas-Deltas

Bestimmend für die Gestalt des Rheindeltas sind die Rheinteilung bei Millingen in Waal (zwei Drittel des mittleren Abflusses) und Nederrijn, und als zweite und echte Bifurkation der Abzweig der (Gelderschen) Issel (niederländisch: IJssel) vom Nederrijn bei Arnheim. So entstehen drei Hauptstromverläufe, die jedoch auf Grund der vielen Laufänderungen in historischer Zeit keine durchgehenden Benennungen tragen:

  • Der größte und südliche Hauptarm wird vom Stromverlauf Waal – Boven (Obere) MerwedeNieuwe MerwedeHaringvliet gebildet. Von ihm zweigt als wichtigster Schiffahrtsweg die Gewässerfolge Beneden (Untere) Merwede – NoordNeue MaasNeuer Wasserweg ab. Ihr folgt auch die Stromkilometrierung. Von der unteren Merwede zweigt wiederum die Alte Maas ab, die in Rotterdam wieder mit der Neuen Maas zusammentrifft und den Neuen Wasserweg bildet.
  • Der mittlere Arm wird durch Nederrijn und Lek gebildet. Er bildet dann mit dem nahezu gleich großen Noord die Neue Maas (s.o.)
  • Den nördlichsten Arm stellt die (Geldersche) Issel dar, die das IJsselmeer erreicht, welches wiederum über Schleusen in die Nordsee abfließt.
  Verlegung der Maasmündung 1904: hellblau alter Verlauf, dunkelblau heutiger Verlauf

Bis zur Elisabethenflut 1421 floss die Maas etwas südlich der heutigen Linie Merwede – Oude Maas Richtung Nordsee und bildete mit Waal und Lek einen gemeinsamen, archipelartigen Mündungsbereich, dessen damaliger Zustand wegen zahlreicher Meeresbuchten, ästuarartig erweiterter Flussläufe, vieler Inseln sowie beständiger Küstenveränderungen heute schwer fassbar ist. Die Maas mündete später bis 1904 weiter flussaufwärts bei Gorinchem in die Waal. Aus Hochwasserschutzgründen trennte man dann die Maas vom Rhein durch eine Schleuse („Abgedämmte Maas“) und grub einen neuen Abfluss für sie, bestehend aus Bergse Maas und Amer. Seit dem Bau des Haringvlietdammes 1970 fließt sie wieder zusammen mit dem Rhein ins Meer, bei hohen Wasserständen des Rheins überwiegend durch die Schleusen des Haringvlietdammes, bei Niedrigwasser überwiegend über den Nieuwe Waterweg bei Rotterdam.[10]

Der Mündungsbereich im Nordwesten, auf Höhe der hier unterbrochenen Dünenketten, wird bereits seit der Antike als Maasmündung (Maasmond) bezeichnet. Dies erklärt auch die verwirrende Verwendung des Namens Maas für heute unzweifelhaft rheinische Unterläufe.

Die Hydrographie des heutigen Deltas ist geprägt von den Delta-Hauptarmen, weiteren Stromarmen (Holländische Issel, Linge, Vecht u. a.) sowie kleineren Flüssen und Bächen. Viele Fließgewässer wurden stillgelegt („abgedämmt“) und dienen jetzt wie die zahlreich angelegten Kanäle zur Entwässerung von Poldern. Der Bau der Deltawerke veränderte das Delta in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegend. Gegenwärtig fließt an fünf Stellen Rheinwasser ins Meer; die Hauptwassermengen am Haringvlietdamm und unterhalb von Rotterdam (Hoek van Holland), die kleinere Ijssel und ihre Nebenflüsse durch Schleusen in Amsterdam und im Abschlussdeich.

Das Rhein-Maas-Delta ist ein Gezeitendelta, denn nicht nur die Sedimentation der Flüsse, sondern auch die der Gezeitenströme bestimmten seine Gestalt. Dies bedeutete im Falle von Sturmfluten höchste Gefahr, weil solche Hochwasser wegen starker Gezeitenströme riesige Landflächen in die See reißen konnten. Vor dem Bau der Deltawerke war der Gezeiteneinfluss bis nach Nijmegen spürbar, selbst heute noch, nach den Regulierungsmaßnahmen der Deltawerke zur Sturmflutsicherung, wirken Ebbe und Flut bis weit ins Landesinnere.

Während der Weichsel-Kaltzeit war so viel Wasser als Eis in den Polkappen gebunden, dass der Meeresspiegel etwa 100 m tiefer als heute lag und die südliche Nordsee trocken lag. Zu dieser Zeit war die Mündung des Rheins nach Norden bis zur Doggerbank verschoben, und die Themse war ein Nebenfluss des Rheins.[11]

  Geologie

Die ersten Anfänge des Rheins (Ur-Rhein) lassen sich bis ins mittlere Miozän vor ca. 15 Millionen Jahren zurückverfolgen.[12] Das Quellgebiet des Urrheins wird im Bereich des Kaiserstuhlmassivs vermutet. Der Urrhein hatte teilweise ein anderes Flussbett als heute. Er floss ab etwa Worms über die Gegend von Alzey mitten durch Rheinhessen und auf die Binger Pforte zu. Die Gegend um Oppenheim und Mainz ließ er dabei rechts liegen.

Geologische und geomorphologische Vorgänge haben die Talverläufe und -formen des Rheins geprägt. So floss der Rhein in frühen Erdzeitaltern in Mäandern auf breitem und flachem Talgrund, der heute noch auf den Rheinhöhen zu erahnen und durch Rheinschotter nachzuweisen ist. Senkungen wie die Kölner Bucht bewirkten, dass der Rhein ins Mittelgebirgsvorland Sand und Schotter ablagerte und Hebungen wie im Rheinischen Schiefergebirge, dass er sich in Zwangsmäandern eintiefte. Da die Landschaft sich in Schüben hob, bildete er bei Stillstand jeweils einen breiten Talboden aus, in den er sich bei der nächsten Hebung wiederum einschnitt. Flussterrassen in gleicher Höhe beiderseits des Flusses zeigen heute diese verschiedenen Hebungsphasen an. Die jüngste und niedrigste der Terrassen ist die Inselterrasse im Flusslauf selbst. Im Schotterfächer des Rheins ab der Kölner Bucht unterscheidet man Niederterrasse, Mittelterrasse und Rheinische Hauptterrasse. Außer der Tektonik wirkten bei deren Bildung auch die Unterschiede im Wasserabfluss zwischen den Kalt- und Warmzeiten der Eiszeit entscheidend mit.

Der Rhein war mehrfach von Zufluss durch Lava aus der Eifel betroffen. Auch heute noch treten im Flussbett des Rheins im Bereich des Neuwieder Beckens Gasblasen (Mofetten) empor, ähnlich wie dies auch im Laacher See zu beobachten ist, was von Vulkanologen auf vulkanische Aktivitäten unterhalb des Rheins zurückgeführt wird.

  Inseln

Hauptartikel: Liste der Rheininseln

Die Rheininseln werden je nach geographischer Lage oder Sprachgebrauch als Wörth, Werth/Werd (vgl. Insel Werd im Untersee), Aue oder einfach als Insel bezeichnet. Einige Inseln sind, bedingt durch Strombaumaßnahmen, keine Inseln im wörtlichen Sinne mehr, werden aber immer noch so bezeichnet. In den meisten von der Großschifffahrt nicht mehr befahrbaren Stromarmen sind Marinas entstanden. Im Ober- und Niederrhein sind wegen der Rheinbegradigung keine Inseln mehr in der Strommitte vorhanden, d. h. sie liegen in Ufernähe rechts- oder linksseitig.

  Klima

  Hochwasser

  Rheinhochwasser in Köln im Jahr 1970
  Hochwassermarken am alten Kranhaus in Koblenz
  Extremes Niedrigwasser in Bonn (November 2011)

Am Oberrhein haben die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz einige Hochwasserschutzpolder eingerichtet, um Hochwasserspitzen abfangen zu können. Der Polder Ingelheim wurde erstmalig am 16. Januar 2011 geflutet

  • Rheinhochwasser 2011, Januar 2011, Pegelstand in Maxau 736 cm, Mainz 649 cm, Köln 891 cm
  • Rheinhochwasser 2007, August 2007, Pegelstand in Maxau 858 cm, Mainz 533 cm
  • Rheinhochwasser 2002, Mai 2002, Pegelstand in Maxau 750 cm, Mainz 632 cm
  • Rheinhochwasser 1999, Mai 1999, Pegelstand in Maxau 884 cm, Mainz 672 cm - höchstes bisher gemessenes Hochwasser am Oberrhein
  • Rheinhochwasser 1995, Januar 1995, Pegelstand in Maxau 845 cm, Mainz 703 cm, Köln 1069 cm
  • Rheinhochwasser 1994, Mai 1994, Pegelstand in Maxau 834 cm, Mainz 506 cm
  • Rheinhochwasser 1993, Dezember 1993, Pegelstand in Maxau 749 cm, Mainz 677 cm, Köln 1063 cm
  • Rheinhochwasser 1991, Dezember 1991, Pegelstand in Maxau 823 cm, Mainz 534 cm
  • Rheinhochwasser 1990, Februar 1990, Pegelstand in Maxau 855 cm, Mainz 630 cm, Köln 863 cm
  • Rheinhochwasser 1988, März 1988, Pegelstand in Maxau 845 cm, Mainz 770 cm, Köln 995 cm
  • Rheinhochwasser 1987, Juni 1987, Pegelstand in Maxau 823 cm, Mainz 704 cm
  • Rheinhochwasser 1983, Mai 1983, Pegelstand in Maxau 859 cm, Mainz 704 cm, Köln 996 cm
  • Rheinhochwasser 1983, April 1983, Pegelstand in Maxau 847 cm, Mainz 706 cm, Köln 984 cm
  • Rheinhochwasser 1980, Februar 1980, Pegelstand in Maxau 841 cm, Mainz 685 cm, Köln 931 cm
  • Rheinhochwasser 1978, Mai 1978, Pegelstand in Maxau 847 cm, Köln 764 cm
  • Rheinhochwasser 1970, Februar 1970, Pegelstand in Mainz 737 cm, Köln 987 cm
  • Rheinhochwasser 1955, Januar 1955, Pegelstand in Köln 694 cm
  • Rheinhochwasser 1926, Januar 1926, Pegelstand in Köln 1069 cm
  • Rheinhochwasser 1882, November 1882, Pegelstand in Mainz 795 cm, bisher höchstes Hochwasser in Mainz
  • Rheinhochwasser 1882, Dezember 1882, Pegelstand in Köln 1052 cm
  • Rheinhochwasser 1833, Januar 1833, Pegelstand in Mainz 793 cm, Köln 994 cm
  • Überschwemmungen am Niederrhein 1816[13], was im Folgejahr zu einer Hungersnot führte
  • Rheinhochwasser 1784, 27. Februar 1784, mit Eisstau, Pegelstand in Köln 1384 cm
  • Rheinhochwasser 1374, Pegelstand in Köln 1152 cm

  Niedrigwasser

  • November 2011, Pegelstand in Koblenz am 28. November: 0,38 m,[14] in Kaub am 30. November: 0,47 m
  • April/ Mai 2011, 90-jähriger Mai-Tiefststand (Köln): 1,25 m[15], historischer Tiefststand in Düsseldorf: 1,07 m[16]
  • Sept./Okt. 2009 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,93 m
  • September 2003 (Rhein gesamt), historischer Tiefststand, Pegelstand in Kaub: 0,35 m; in Mainz 1,24 m;[17] in Köln 0,80 m[15][18]
  • November 1997 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,87 m
  • Oktober 1985 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,72 m
  • Januar 1947 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,43 m
  • November 1947 Oberrhein, Pegelstand in Mainz: 1,10 m.[19]
  • Dezember 1962 Oberrhein Pegelstand Mainz: 1,17 m

Das Tiefstwasser im Spätherbst 2011 führte in Koblenz am 4. Dezember zur größten Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg, weil im Rhein unter anderem eine britische 1,8-Tonnen-Luftmine aufgetaucht war und entschärft wurde.[20]

Eine alljährlich wiederkehrende meteorologische Erscheinung, die in der zweiten Novemberhälfte vermehrt Regenwetterlagen hervorruft, ändert den Wasserstand regelmäßig deutlich. Diese Erscheinung wird auch Adventswasser genannt.

  Eisbildung

  Der zugefrorene Rhein bei Neuwied 1929
  Eisgang bei Bacharach 1929

In der Vergangenheit fror der Rhein immer wieder ganz oder teilweise zu (Eisgang). Im Winter 1783/84 mit anschließendem Temperatursturz führte dies zu gewaltigen Katastrophen (s.o.Hochwasser). Im Jahr 1929 war der Fluss fast auf seiner gesamten Länge zugefroren. Der Wiesbadener Filmpionier Georg Dengel hielt dieses Naturschauspiel mit seinem Dokumentarfilm Der Rhein in Eisfesseln[21] fest. 1947 zerstörte Treibeis in Neuwied die hölzerne Behelfsbrücke. 1954 stellte sich das Eis von Oberwesel bis Mainz. Im Februar 1956 staute sich das Eis von der Loreley über Bingen hinaus auf einer Strecke von 40 km.[22] Im Winter 1962/63 war der Rhein das letzte Mal streckenweise zugefroren. An der Loreley staute sich das Eis so stark, dass keine Eisbrecher mehr durchkamen, es wurde gesprengt. Auf der Waal waren oberhalb Zaltbommel mehrere Schiffe mitten im Strom festgefahren. Da die Niederländer fürchteten, dass beim Losbrechen des Eisstaus die Schiffe die Brücke von Zaltbommel zum Einsturz bringen könnten, sollten die Schiffe gesprengt werden. Sozusagen im letzten Moment konnten Eisbrecher die Schiffe befreien. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden diese Ereignisse durch die zunehmende Einleitung von Abwässern und der Abwärme in den Kühlwassern von Wärmekraftwerken immer seltener. In kalten Wintern kommt es wegen der geringeren Strömungsgeschwindigkeit im niederländischen Fahrgebiet manchmal noch zur Eisbildung.

Als es noch keine Kühlschränke gab, wurde das Eis aus dem Rhein in Felsenkellern gelagert, in Stroh verpackt und im Sommer verkauft. Auch Kirmesfeste fanden auf dem Rhein statt, und man nutzte die Eisdecke, um mit Fuhrwerken zum anderen Ufer zu gelangen.

Gefährlich werden Eisstaus, wenn die oberhalb liegenden Orte durch Hochwasser gefährdet werden, oder wenn sich das Eis in Bewegung setzt. Dann können Uferbereiche größere Zerstörungen erfahren.

  Nebenflüsse

Hauptartikel: Flusssystem des Rheins
  Moselmündung am Deutschen Eck in Koblenz

Der Status der Maas als eigenständiger Strom oder als Nebenfluss des Rheins hat mehrfach gewechselt (siehe auch: Rhein-Maas-Delta). Sie ist mit 350 m³/s Abflussmenge und rund 875 km Länge einer der wichtigsten Flüsse des zum Rhein orientierten Gewässersystems. Aus Gründen des Hochwasserschutzes war sie 1904 direkt der Nordsee zugeleitet worden und mündete danach nicht mehr in die Waal, den Hauptarm des Rheindeltas. Seit dem Bau des Haringvlietdammes im Jahre 1970 erreicht sie wieder zusammen mit dem Rhein die Nordsee, je nach Steuerung durch die Deltawerke entweder über die seeartigen Gewässer Hollands Diep und Haringvliet (ehemalige Meeresbuchten), oder aber über den Nieuwe Waterweg bei Rotterdam.

Der wasserreichste und zugleich viertlängste Nebenfluss des Rheins ist die Aare. Diese entwässert große Gebiete der Schweiz und bringt mit einem mittleren Jahresabfluss von 560 m³/s am Zusammenfluss deutlich mehr Wasser ein als der Rhein (470 m³/s) selbst, da kurz vor der Einmündung die beiden großen Alpenflüsse Limmat und Reuss die Aare verstärken. In der Reihe der wasserreichsten Rheinzuflüsse folgen Mosel (315 m³/s), Main (225 m³/s) und Neckar (145 m³/s).

Wasserführung der Nebenflüsse über 40 m³/s:

Die nach der Maas längsten Rheinzuflüsse sind die Mosel mit 544 km und der Main mit 524 km (mit Regnitz 553 km). Eine Fließlänge über 200 Kilometer weisen ferner Neckar, Aare, Lippe, Lahn, Ruhr und die elsässische Ill auf.

Fließlängen der Zuflüsse über 200 km:

In der Tabelle sind alle Nebenflüsse mit mindestens 60 Kilometer Fließlänge oder einer Wasserführung von mindestens 20 m³/s aufgeführt. Zusätzlich zu erwähnen ist die 32 Kilometer lange, in den Untersee mündende Radolfzeller Aach, da sie Wasser aus der Donauversickerung aufnimmt.

  Das Rheinorange markiert die Mündung der Ruhr bei Rheinkilometer 780
Rhein-Km R/L Nebenfluss Länge in km Einzugsgebiet in km² mittlerer Abfluss in m³/s Flussabschnitt
* R Landquart 38 616 25 Alpenrhein
* R Ill (Vorarlberg) 72 1281 66 Alpenrhein
* R Bregenzer Ach 80 826 46 Obersee
* R Argen 78 639 21 Obersee
* R Schussen 62 782 12 Obersee
65,0 L Thur (Rhein) 135 1696 47 Hochrhein
100,17 R Wutach 90 1123 16 Hochrhein
102,20 L Aare 288 17620 560 Hochrhein
164,49 L Birs 73 922 15 Hochrhein
253,50 R Elz 90 1481 22 Oberrhein
298,16 R Kinzig 93 1406 28 Oberrhein
311,19 L Ill (Elsass) 217 4761 54 Oberrhein
334,50 L Moder 82 1720 17 Oberrhein
343,95 L Sauer 70 806 4 Oberrhein
344,45 R Murg 79 617 18 Oberrhein
370 R Pfinz 60 240 2 Oberrhein
400,2 L Speyerbach 60 596 3 Oberrhein
428,2 R Neckar 384 13900 145 Oberrhein
496,6 R Main 553 27292 225 Oberrhein
518,7 L Selz 63 389 1 Oberrhein
529,1 L Nahe 116 4067 30 Oberrhein
585,7 R Lahn 246 5925 52 Mittelrhein
592,3 L Mosel 544 28286 315 Mittelrhein
610,2 R Wied 102 771 12 Mittelrhein
629,4 L Ahr 89 900 9 Mittelrhein
659,35 R Sieg 155 2857 53 Niederrhein
703,3 R Wupper 117 827 17 Niederrhein
735,5 L Erft 103 1838 Niederrhein
780,1 R Ruhr 219 4485 78 Niederrhein
797,7 R Emscher 84 775 16 Niederrhein
814,45 R Lippe 268 4888 45 Niederrhein
925,5 L Maas (1904 – 1970 eigenständig) 875 34548 350 Delta (Waal, Hollands Diep)
1012,7 L Oude Maas 30 Delta (Nieuwe Maas)
(zur Issel) R Alte Issel 80 Delta (IJssel)
(zur Issel) R Berkel 115 780 9 Delta (IJssel)
(zur Issel) R Schipbeek 86 Delta (IJssel)
(zur Issel) R Vechte 182 5741 50 Delta (IJssel)

* oberhalb Rheinkilometer 0 (Konstanz)

  Siedlungen

  Großstadtgemeinden

An den Ufern des Rheins befinden sich 20 Gemeinden mit 100.000 und mehr Einwohnern. Nicht wenige gingen aus römischen Siedlungen hervor, wie Basel, Straßburg, Mainz, Koblenz, Bonn, Köln, Neuss, Nimwegen, Utrecht und Leiden. Diese gehören zu den wichtigsten Rheinstädten und liegen alle am linken Rheinufer, was mit der Rolle des Rheins als Grenze des Römischen Reiches zusammenhängt. Unter den rechtsrheinischen Großstädten finden sich mit Karlsruhe, Mannheim, Wiesbaden und Düsseldorf auffallend viele jüngere Residenzstädte.

Die größte Rheinstadt mit rund einer Million Einwohnern ist Köln, gefolgt von Rotterdam und Düsseldorf mit knapp 600.000 Einwohnern und Duisburg mit knapp 500.000. Über 300.000 Bewohner weisen die Städte Bonn, Mannheim und Utrecht auf. Straßburg, Karlsruhe, Wiesbaden und Krefeld haben jeweils über 200.000 Einwohner. Orte mit staatlichen Hauptstadtfunktionen sind Chur, Vaduz, Bregenz, Schaffhausen, Basel, Wiesbaden, Mainz und Düsseldorf, früher gehörten auch Karlsruhe und Bonn in diese Liste (beide wurden durch bedeutende Bundeseinrichtungen für diesen Verlust entschädigt). Die Regierungssitze dreier Bundesländer Deutschlands liegen also am Rhein. Die Rheingroßstädte sind zumeist Zentren von weitaus größeren unmittelbar zusammenhängenden Siedlungsgebieten (Agglomerationen), die im nächsten Kapitel behandelt sind.

Rhein-km Großstadtgemeinde Ewz. Rheinabschnitt Ufer des Stadtkerns
167 Basel 169.000 Oberrhein L (Grossbasel)
294 Straßburg 273.000 Oberrhein L (nicht unmittelbar, an der Ill)
359 Karlsruhe 295.000 Oberrhein R (nicht unmittelbar)
425 Mannheim 311.000 Oberrhein R
425 Ludwigshafen 164.000 Oberrhein L
499 Mainz 196.000 Oberrhein L
503 Wiesbaden 275.000 Oberrhein R
591 Koblenz 106.000 Mittelrhein L
655 Bonn 315.000 Niederrhein L
688 Köln 1.000.298 Niederrhein L
699 Leverkusen 161.000 Niederrhein R
740 Neuss 153.000 Niederrhein L
743 Düsseldorf 582.000 Niederrhein R
762 Krefeld 241.000 Niederrhein L
777 Duisburg 497.000 Niederrhein R
884 Nimwegen 161.000 Delta L (Waal)
1000 Rotterdam 586.000 Delta R (Nieuwe Maas)
(Nederrijn) Arnheim 143.000 Delta R (Nederrijn)
(Oude Rijn) Utrecht 318.000 Delta R (Oude Rijn)
(Oude Rijn) Leiden 118.000 Delta R (Oude Rijn)

  Agglomerationen

Am Rhein liegen 17 Agglomerationen mit mehr als 100.000 Einwohnern. (Unter Agglomeration soll hier eine zusammenhängende Siedlungsfläche verstanden werden, die von staatlichen oder kommunalen Grenzen durchschnitten ist.) Die drei größten Agglomerationen und mit mehr als 1 Million Einwohnern sind das Ruhrgebiet, Köln und Mannheim. Über 500.000 Bewohner weisen mit Bonn, Düsseldorf, Rotterdam, Mainz-Wiesbaden, Basel und Karlsruhe weitere sechs Agglomerationen auf. Die von Straßburg, Utrecht und Koblenz haben über 200.000 Einwohner. Abgesehen vom Ruhrgebiet handelt es sich um monozentrische Agglomerationen. Über Staatsgrenzen hinweg gehen die drei Agglomerationen von Konstanz, Basel und Straßburg. Der Rhein bildet die Hauptentwicklungsachse der Blauen Banane, des zentralen Verdichtungsraums Europas.

Rhein-km Agglomeration Ewz. Rheinabschnitt Größte Gemeinden der Agglomeration
0 Konstanz 111.000 Seerhein Konstanz, Kreuzlingen
165 Basel 731.000 Oberrhein Basel, Saint-Louis, Huningue, Weil am Rhein, Lörrach, Birsfelden, Allschwil, Binningen, Reinach, Münchenstein, Muttenz, Dornach
287 Straßburg 475.000 Oberrhein Straßburg, Kehl, Schiltigheim
362 Karlsruhe 600.161 Oberrhein Karlsruhe
425 Mannheim 1.579.252 Oberrhein Mannheim, Ludwigshafen
500 Mainz-Wiesbaden 795.725 Oberrhein Mainz, Wiesbaden, Ingelheim
591 Koblenz 280.000 Mittelrhein Koblenz, Neuwied, Andernach
655 Bonn 899.753 Niederrhein Bonn, Siegburg, Troisdorf
688 Köln 1.846.241 Niederrhein Köln, Leverkusen, Hürth, Frechen, Brühl, Wesseling
743 Düsseldorf 824.000 Niederrhein Düsseldorf, Neuss, Dormagen, Ratingen
775 Ruhrgebiet 5.300.000 Niederrhein Duisburg, Wesel, Mülheim an der Ruhr, Essen, Bochum, Dortmund (polyzentrische Agglomeration)
884 Nimwegen 161.000 Delta Nimwegen
975 Dordrecht 195.000 Delta Dordrecht, Papendrecht, Zwijndrecht
1000 Rotterdam 820.000 Delta Rotterdam, Schiedam, Vlaardingen, Spijkenisse, Rozenburg
(Nederrijn) Arnheim 143.000 Delta Arnheim
(Oude Rijn) Utrecht 365.000 Delta Utrecht, De Bilt, Maarssen
(Oude Rijn) Leiden 189.000 Delta Leiden, Leiderdorp, Voorschoten, Oegstgeest

  Mittelstädte und sonstige Gemeinden

Zu den bedeutendsten Mittelstädten (20.000–100.000 Einwohner) gehören oberhalb Basels Chur, Konstanz und Schaffhausen, am Oberrhein Kehl, Speyer, Worms und Ingelheim, am Mittelrhein Bingen, Andernach, Neuwied und Königswinter, am Niederrhein Wesseling, Dormagen, Meerbusch, Monheim, Wesel und Emmerich sowie im Delta Dordrecht, Deventer und Zwolle.

Zu den bedeutendsten Gemeinden unter 20.000 Einwohnern gehören Vaduz, Kreuzlingen, Stein am Rhein, Breisach, Rüdesheim und Remagen.

  Umwelt

  Fauna

Einen Gesamtüberblick über die Fauna des Rheins und seine Veränderungen im Verlaufe der Zeit gibt es nicht. Im Vergleich zu heute kann man für die Zeit vor den großen Begradigungen und Uferverbauungen und vor den starken anorganisch- und organisch-chemischen Belastungen infolge Industrie und verstärktem Bevölkerungsanstieg, d. h. bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhundert, von einer deutlich reichhaltigeren einheimischen Fauna ausgehen, der praktisch keine durch den Menschen verursachten Einschleppungen (Neozoen) beigemischt waren. Diese Letzteren sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vor allem ab Beginn der 1990er Jahre besonders augenfällig geworden[23] und haben dazu geführt, dass heute die Mehrzahl der Steine besiedelnden größeren Wirbellosenarten eingeschleppte Formen darstellen. Darunter fallen zum Beispiel die zahlreichen bei Niedrigwasser beobachtbaren Vertreter der Asiatischen Körbchenmuschel.

  Wirbellose

Die Arten größerer Wirbellosen (das tierische Makrobenthos) sind von größenordnungsmäßig rund 160 Arten im Niederrhein um das Jahr 1900 auf rund 25 Arten im Jahre 1971 zurückgegangen und haben sich erst ab den 1980er Jahren wieder deutlich erholt. Sie erreichten gegen 2000 wieder um die 130 Arten. Hinzu kamen während des 20. Jahrhunderts zunehmend mehr eingeschleppte Arten, die um 1998 bereits rund 20 zusätzliche, teilweise massenhaft vorkommende Arten darstellen. Von der Biomasse her dominieren sie heute die Fauna des tierischen Makrobenthos im Rhein.

  Fische

Zurzeit beherbergt der Rhein wieder 63 Fischarten, lediglich der Stör fehlt. Alle auffindbaren Fische sind essbar. Durch den Bau von Fischtreppen an den Wehren können heute auch wieder Wanderfische wie Lachs und Meerforelle bis zum Oberrhein und in die Nebenflüsse aufsteigen und dort laichen. Auch die Artenvielfalt von Muscheln, Schnecken und Insekten hat zugenommen, es sind auch Neueinwanderer darunter.

Den Hauptanteil an den Fischarten haben: Rotauge, Stint, Hecht, Wels, Neunauge, Äsche, Barbe, Döbel, Aal, Ukelei, Flussbarsch und Brachse. Neu eingewanderte Arten sind: Sonnenbarsch und Zander, sowie die aus der Donau stammende Marmorierte Grundel und der Weißflossengründling. Der Schneider am Oberrhein und Flunder und Quappe am Niederrhein haben ihre Bestände vergrößert. Der Lachs vermehrt sich seit 1994 in einigen Nebenflüssen zunehmend natürlich. Die Anzahl der Kleintiere lag im Jahr 2000 fast so hoch wie vor 100 Jahren.

Im Niederrhein wurden seit etwa 1800 immer ca. 33–39 einheimische Fischarten gefunden, wobei die unterste Zahl in der Zeit um 1910 bis 1950 auftrat. Der Anteil der eingeführten gebietsfremden Fischarten vergrößerte sich dabei von ursprünglich 1 bis 2 Arten im 19. Jahrhundert auf etwa 11 Arten in den 1990er Jahren[24]

  Wasservögel

  Schwan im Rhein bei Leverkusen/Hitdorf

Der Rhein ist vom Bodensee bis zu seiner Mündung ein wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet. Er dient auch anderen Vogelarten als Leitlinie beim Vogelzug.

Der Winterbestand an Wasservögeln betrug im Jahr 2000 etwa 2 Millionen Exemplare, verteilt auf 42 Arten. Die wichtigsten Arten sind:

  Biotoptypen

  Wirtschaftliche Nutzung

  Schadstoffbelastung

Schadstoffbelastung des Rheins 1985, 1992 und 2000 (Angaben in t)
Schadstoff 1985 1992 2000
Ammonium-N2 37.000 16.800 6.800
AOX 4.675 890 1.100
Blei 550 330 250
Cadmium 9 5,9 5,1
Chrom 500 220 150
Phosphor (total) 32.000 13.000 13.000
Quecksilber 6 3,2 1,6
Zink 3.600 1.900 1.400

Nach den Angaben des Umweltbundesamtes, das für Deutschland ökologische Aufgaben wahrnimmt, nimmt die Schadstoffbelastung des Rheins seit 1960 kontinuierlich ab.[25] Dies ist einerseits auf die systematische Abwasserreinigung durch den Bau von Kläranlagen zurückzuführen und andererseits auf die Tatsache, dass die Industrie immer weniger mit Chemikalien und Schwermetallen belastete Abwässer in den Rhein einleitet. Die oberelsässischen Kaligruben leiten aber immer noch einen großen Teil nicht brauchbarer Salze in den Rhein ab, obwohl diese Einleitungen nach einem Schadensersatzprozess der Stadt Amsterdam vor dem Gericht in Straßburg reduziert sein sollen. Heute leben wieder etwa 63 Fischarten im Rhein. Trotz der deutlichen Reduzierung der Gewässerbelastung durch Haushalts- und Industrieabwässer transportiert der Rhein jährlich noch immer Schwermetalle und Chemikalien wie Pestizide in Richtung Nordsee und belastet damit die Trinkwasserversorgung der Rheinanlieger. Die in der Tabelle angegebenen Werte beziehen sich auf die Messstelle Bimmen am Niederrhein. Diese Daten werden von der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins veröffentlicht. Diese Kommission besteht seit 1950. Einfluss und Bedeutung bekam sie aber erst nach 1986.

Am 1. November 1986 brannte eine Lagerhalle der Firma Sandoz in Schweizerhalle bei Basel am Rhein. Die mit dem Löschwasser in den Rhein gelangten Chemikalien (insbesondere Phosphorsäureester und Quecksilberverbindungen) vernichteten dort einen großen Teil des tierischen und pflanzlichen Lebens. Nach dem Brand bei Sandoz schien der Rhein auf weiten Strecken tot zu sein, doch erholte er sich in den folgenden Monaten und Jahren durch Hochwasser und Wiederbesiedlung. Durch verstärkten Aus- und Neubau von Kläranlagen und weitere Maßnahmen zum Gewässerschutz hat sich die Rheinbiozönose daher wieder erholt, war danach aber stärker von Neozoen besiedelt als zuvor. Nicht zuletzt als Folge dieses Unfalls wurde die Löschwasserrückhalterichtlinie erlassen.

Andere den Rhein belastende Giftstoffe, zum Beispiel Pestizide und Rückstände von Medikamenten, sind in der Tabelle noch nicht berücksichtigt.

  Trinkwasser

Viele Städte entnehmen Wasser aus dem Rhein zur Trinkwassergewinnung, dabei handelt es sich meist um Uferfiltrat wie bei dem Wasserwerk auf der Petersaue, das die Stadt Mainz versorgt. Die Niederlande sind darauf besonders angewiesen.

Es gibt auch Verfahren mit einem System von Schluckbrunnen und Förderbrunnen wie im Wasserwerk Schierstein, das an der Wasserversorgung Wiesbadens einen erheblichen Anteil hat.

Um bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen schnell reagieren zu können, wurden mit dem Warn- und Alarmplan Rhein sieben internationale Hauptwarnzentralen zwischen Basel und Arnhem eingerichtet. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Schadstoffwelle kann über eine mathematische Simulation (Rheinfließzeitmodell) ermittelt werden.

  Weinanbau und Weinkultur

Wein prägt wie nichts Anderes den Natur- und Kulturraum des Rheins. Landschaftsnamen wie Rheingau, Rheinhessen oder Kaiserstuhl (Baden) sind gleichzeitig Weinbaugebiete. Besonders schwer ist der Weinanbau in den Steillagen des Mittelrheintales. An vielen Stellen war die Umwandlung in großflächigere mit Maschinen bebaubare Parzellen nicht möglich. Da aber der Wein in den Steillagen der schiefrigen Hänge besonders gut wird, lohnt sich hier doch manche Mühe. Der Wein ist ein Wirtschaftsfaktor für die Region.

Siehe auch: Mittelrhein (Weinbaugebiet)

  Kraftwerke am Rhein

  Wasserkraftwerke

Am Rhein gibt es insgesamt 25 Wasserkraftwerke.

Siehe auch: Liste von Wasserkraftwerken am Rhein

  Kernkraftwerke

  Kernkraftwerk Biblis (D)

Das deutsche Kernkraftwerk Biblis liegt an Rheinkilometer 455. Es hat zwei Reaktorblöcke von 1.300 MW und nutzt den Rhein teilweise zur Kühlung. Um unabhängig von Rheintemperatur und -wasserführung zu sein, sind zusätzlich Kühltürme vorhanden. Das Kraftwerk wurde 2011 stillgelegt.

  Kernkraftwerk Philippsburg (D)

Das deutsche Kernkraftwerk Philippsburg liegt am Rheinkilometer 389 und besteht aus zwei Reaktorblöcken. Block 1 besitzt einen Siedewasserreaktor mit einer nominellen Leistung von 926 MW. Block 2 besitzt einen Druckwasserreaktor mit einer nominellen Leistung von 1.468 MW. Es wird teilweise mit Rheinwasser gekühlt. Block 1 des Kraftwerks wurde 2011 stillgelegt.

  Kernkraftwerk Fessenheim (F)

Das Kernkraftwerk Fessenheim liegt an Rheinkilometer 210 in Frankreich auf der Westseite des Rheinseitenkanals (Grand Canal d’Alsace). Es hat zwei Reaktorblöcke mit einer elektrischen Nettoleistung von je 900 Megawatt bei einer thermischen Leistung von je etwa 2.700 MW. Bei einem Wirkungsgrad von ungefähr 33 % werden von beiden Reaktoren zusammen etwa 3.600 MW Abwärme in den Kanal geleitet, denn das AKW hat keine Kühltürme. Das entspricht dem Heizwert von ca. 360.000 Litern Öl pro Stunde. Laut französischer Genehmigung vom 26. Mai 1972 darf der Rhein durch die beiden Blöcke des AKW im Juni, Juli und August um 4 °C, im September, Oktober, November, März, April und Mai um 6,5 °C erwärmt werden. Im Dezember, Januar und Februar darf der Rhein sogar um 7 °C wärmer werden. Bis auf 30 Grad darf das Atomkraftwerk den Rhein aufheizen. Im Hitzesommer 2003 hat die Fessenheimer Abwärme zu einer Temperaturerhöhung des Rheinseitenkanals von 1,7 °C geführt.[26]

  Kernkraftwerk Leibstadt (CH)

Das Schweizer Kernkraftwerk Leibstadt an Rheinkilometer 107 besitzt einen Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1.245 MW.

  Wirtschaft und Verkehr

 
Chemische Industrie am Rhein: CHEMPARK in Leverkusen

Der Rhein ist auf weite Strecken Schifffahrtsstraße und dazu beidseitig von Eisenbahnlinien und Autobahnen begleitet. Vor allem an Schnittstellen mit anderen Handelsachsen bildeten sich bedeutende Wirtschaftsstandorte aus (so Köln, Koblenz, Mainz, Ludwigshafen, Mannheim, Karlsruhe, Straßburg, Basel).

Für die Chemie mit Kohle/Teerfarben, die Petrochemie, die Kunststoffindustrie und die Ölraffinerien werden Kohle und Erdölprodukte billig herangeschafft und weiterverarbeitet; die Chlorchemie (Polyvinylchlorid) bekommt ihr Salz durch die Massentransportschifffahrt. Das Transportaufkommen 2005 betrug 236.765 Mio. Tonnen. Bedeutendster Wirtschaftsfaktor nach Handel und Industrie ist der Tourismus.

  Verkehr

Der Rhein ist auf der gesamten deutschen Strecke eine Bundeswasserstraße[27], und zwar von Basel bis Bad Salzig (km 564,3) der Wasserstraßenklasse VIb, anschließend der Klasse VIc. Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest in Mainz ist als Mittelbehörde des Bundes zuständig für die Verwaltung des Oberrheins und des Mittelrheins von der schweizerischen Grenze bei Basel bis zur nordrhein-westfälischen Landesgrenze. Ihr unterstehen für den Rhein die Wasser- und Schifffahrtsämter Freiburg (km 170,0 - 352,1), Mannheim (km 352,1 - 493,5) und Bingen (km 493,5 - 639,3 re/642,2 li). In Nordrhein-Westfalen ist die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West in Münster mit den Wasser- und Schifffahrtsämtern Köln (km 639,3 re/642,2 li - 759,7) und Duisburg-Rhein (km 759,7 - 857,7 re/865,5 li) zuständig.

Auf dem Rhein gilt die von der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt beschlossene Rheinschifffahrtspolizeiverordnung. Für die schifffahrtspolizeilichen Vollzugsaufgaben auf dem Rhein wird von den einzelnen Bundesländern die Wasserschutzpolizei eingesetzt. In Nordrhein-Westfalen untersteht sie der Direktion Wasserschutzpolizei beim Polizeipräsidium Duisburg. Mainz ist der Sitz des Wasserschutzpolizeiamtes Rheinland-Pfalz und in Mainz-Kastel ist die Wasserschutzpolizeiabteilung der Hessischen Bereitschaftspolizei ansässig. Das Regierungspräsidium Karlsruhe umfasst schließlich für Baden-Württemberg die Wasserschutzpolizei als Referat der Landespolizeidirektion.

  Brücken und Fähren

  Nibelungenbrücke Worms
  Frei fahrende Autofähre auf dem Rhein bei km 372, Leimersheim

Brücken prägen das Erscheinungsbild des Rheins wesentlich mit. Die erste Brücke über den Rhein ließ Julius Cäsar 53 v. Chr. bei Urmitz errichten; die Römer benutzten dabei wie später die Brückenbauer des Mittelalters und der Frühneuzeit die Baustoffe Stein oder Holz. Brücken zur Römerzeit lagen etwa bei Bad Zurzach, Stein am Rhein, Kaiseraugst, Breisach, Straßburg, Mainz, Koblenz und Köln.[28]

Ein Wandel ergab sich hierbei erst durch die Industrialisierung, die ganz neue Materialien und Techniken aufbrachte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es vor allem Eisenbahnbrücken, die durch die Größe und das Material (Stahl) einen neuen Akzent setzten (vgl. Hohenzollernbrücke in Köln).

In der Hochzeit der Moderne und des Automobilverkehrs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts übernahmen dann zahlreiche neue Straßenbrücken, darunter große Autobahnbrücken, die Führung bei den Neubauten, deren Erscheinungsbild neben Stahl und dem Werkstoff Beton auch neue Brückenbautechniken mitbestimmten (vgl. Südbrücke Koblenz). Einen relativ neuen Akzent setzen seit Ende des 20. Jahrhunderts Fußgänger- und Radfahrerbrücken (vgl. Passerelle des deux Rives bei Straßburg (F)).

Neben den Brücken spielen an manchen Stellen Fähren unterschiedlicher Größe eine wichtige Rolle, beispielsweise bei Rhein-km 372 die frei fahrende Autofähre Leimersheim-Leopoldshafen. Die nächsten Brücken finden sich in Karlsruhe (km 362) und Germersheim (km 385).

  Mainzer Zollhafen (vorne) und Industriehafen (hinten links)

Siehe auch: Liste der Rheinbrücken, Liste der Rheinfähren

  Häfen

Hauptartikel: Rheinhafen

Die wichtigsten kommerziellen Rheinhäfen befinden sich am Ober- und Niederrhein: Basel, Straßburg, Kehl, Karlsruhe, Wörth am Rhein, Germersheim, Speyer, Ludwigshafen, Mannheim, Worms, Gernsheim, Mainz, Lahnstein, Koblenz, Bendorf, Andernach, Bonn, Godorf / Wesseling, Köln-Niehl, Leverkusen, Dormagen, Neuss, Düsseldorf, Krefeld, Duisburg-Ruhrort, Orsoy, Walsum, Rheinberg, Wesel, Emmerich am Rhein, Nimwegen, Dordrecht und Rotterdam.

  Kilometrierung

  Rheinkilometer 555, unterhalb der Loreley

Die bestehende Kilometrierung für die Schweiz, Deutschland und die Niederlande ist seit dem 1. April 1939 gültig, rechnet ab Konstanz und ersetzt alle vorherigen Einteilungen. Ihr Nullpunkt liegt in der Achse der alten Konstanzer Rheinbrücke und endet mit Kilometer 1036,20 westlich von Hoek van Holland (Einmündung in die Nordsee bei Kilometer 1032,80). Nach ihr richten sich die Schifffahrt und alle Behörden. Diese Kilometrierung misst für Seerhein, Untersee und Hochrhein 167 km (Konstanz bis Basel, km 0–167), für den Oberrhein 362 km, (Basel bis Bingen, km 167–529), für den Mittelrhein 159 km (Bingen bis Köln, km 529–688) und für den deutschen Niederrhein 177,5 km (Köln bis Grenze, km 688–865,5).[29] Geologisch gesehen beginnt der Mittelrhein jedoch schon in der Nähe von Mainz, wo der Rhein in das Mainzer Becken einfließt.

  500-Meter-Marke am Rhein bei Philippsburg (km 387,5)

Ab dem Pannerdense Kop (km 867), unterhalb von Millingen am Rhein in den Niederlanden, läuft die Kilometrierung in den drei Rheinarmen Waal, Nederrijn und Issel gleichlautend weiter. In der Schifffahrt ist es deshalb wichtig, bei einer Kilometerangabe immer auch das jeweilige Fahrwasser zu nennen. Auf niederländischen Strecken ist die Kilometerbezeichnung durch Tafeln mit weißen Ziffern auf schwarzem Grund an jeweils nur einem der Ufer angebracht. Hier werden nur die vollen Kilometer angezeigt.

Die vollen Rheinstrom-Kilometer zeigen große, rechtwinklig zur Stromachse an beiden Ufern stehende Tafeln an. Die 500-Meter-Marken tragen ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund. Die übrigen 100-Meter-Marken (Hektometer), es sind etwa 100 cm × 50 cm große Rechtecke und meistens aus Beton direkt im Ufer eingelassen. Sie sind mit den Ziffern 1 bis 4 und 6 bis 9 beschriftet.

Auf der deutsch-schweizerischen Rheinstrecke zwischen Stein am Rhein und Basel (Hochrhein) misst die Zählung das deutsche Rheinufer ab. Dasselbe Prinzip findet auf der deutsch-französischen Rheinstrecke zwischen Basel und Lauterburg Anwendung. Auf der übrigen Strecke zählt man die Länge der Strommittellinie.

Bereits im Jahre 1806 begann Johann Gottfried Tulla, der Leiter des Flussbauwesens in Baden, mit der Erstellung einer zusammenhängenden Karte des Rheins. Ab 1826 wurde unter Tullas Leitung mit der Rheinbegradigung begonnen, dadurch wurde der Rhein zwischen Basel und Bingen um 81 Kilometer verkürzt. Eine durchgehende Längenvermessung wurde aber erst 1839 beendet und im Jahresbericht der „Central-Commission für die Rheinschifffahrt“ von 1844 veröffentlicht. Einige der ab 1863 als Vermessungsmarken gesetzten Myriametersteine existieren bis heute. Das heißt aber nicht, dass damit auch eine einheitliche Kilometereinteilung eingeführt worden wäre. Von etwa 1883 bis 1939 hatten die Rheinuferstaaten Baden, Bayern, Hessen und Preußen ebenso wie die Schweiz, das Elsass und die Niederlande für ihre Rheinabschnitte je eine eigene Kilometrierung. Sie fing jeweils an der Landesgrenze mit Null an und stieg stromabwärts an; Ausnahme war Hessen, das die Kilometerzählung weiterhin, wie die der Myriametersteine, an der Mittleren Brücke in Basel ausrichtete. Abweichend davon war der Hochrhein ausgehend von der badisch-schweizerischen Grenze bei Weil – dem Nullpunkt der badischen Einteilung – stromaufwärts kilometriert.[30] Nach dieser Systematik lag z. B. Königswinter am preußischen Kilometer 143 (heute km 645).

  „Kurzer Kilometer“ bei Rüdesheim
  100-Meter-Marke (Hektometerstein) am Rhein bei Karlsruhe (km 373,2)
  Myriameterstein 36 bei Rüdesheim am Rhein

Das 1863 beschlossene Gesamt-Nivellement (Höhenvermessung) des Rheines erforderte auch eine erneute Längenvermessung, die 1890 abgeschlossen wurde, aber wegen mangelnder Genauigkeit wiederholt werden musste. 1904 machte Hessen der Zentral-Kommission Mitteilung über den erfolgreichen Abschluss und die Ergebnisse der Längen- und Höhenvermessung auf der hessischen Stromstrecke. Die anderen Länder schlossen ihre Messungen in den darauffolgenden Jahren ab.

Die einzelnen Länder hatten den Sichtzeichen (Kilometertafeln und Einhundertmetersteine) größte Aufmerksamkeit gewidmet und sie teilweise, wie z. B. Hessen, für ihr Stromnivellement mit Höhenbolzen versehen. Um all diese Zeichen nicht versetzen zu müssen, hielt man bei der Gesamtvermessung ab Konstanz an mehreren bisherigen Systemgrenzen an dem fest eingemessenen Kilometerpunkt fest. Mittels des bloßen Auftragens neuer Zahlen[31] konnten so alle schweizerischen, badischen, hessischen und die nördlich von Bingen stehenden preußischen Sichtzeichen weiterverwendet werden (und auch die Myriametersteine des damals hessischen Abschnitts befinden sich weiterhin an ganzen Kilometern). Daraus ergaben sich nun drei sogenannte Kurze Kilometer: Die Strecke zwischen km 22 und km 23 bei Stein (Zusammentreffen der neuen, von Konstanz flussabwärts laufenden Kilometrierung mit der bisherigen schweizerischen, von Basel aufwärts laufenden) wurde um rund 400 m kürzer als ein voller Kilometer, die zwischen km 436 und km 437 bei Roxheim – an der badisch-hessischen Grenze – um rund 365 m und die zwischen km 529 und km 530 bei Bingen – als letzter im ehemaligen Volksstaat Hessen beginnender Streckenkilometer – um rund 475 m. Der Rhein ist insgesamt ab Konstanz rund 1,2 Kilometer kürzer, als die Kilometerzahl an der Mündung ausweist.

  Flößerei

  Lasinsky: Floß vor Koblenz-Ehrenbreitstein, 1828

Flößerei mit Holz vor allem aus dem Schwarzwald wurde auf dem Rhein bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch regelmäßig betrieben. Die Flöße ab Koblenz waren bis zu 400 m lang, bis 80 m breit und wurden von bis zu 500 Flößerknechten bedient. Bis Koblenz waren die Maße kleiner. Mit dem Bau der Eisenbahn und dem Zunehmen der Schifffahrt ging die Flößerei zurück. Nach 1945 wurde nur noch selten geflößt. 1967 wurde sie endgültig eingestellt.

Auch aus dem Kanton Graubünden bis zum Bodensee fuhren Flöße. Ab 1291 galt der Alpenrhein als Freie Reichsstrasse.[32] Flöße wurden in der Schweiz und anderen Regionen mit Handelswaren, sogenannter Oblast beladen, meist Brennholz oder verarbeitetes Holz.[33][34][35]

  Rheinschifffahrt

Hauptartikel: Rheinschifffahrt
  Rheinschifffahrt bei Karlsruhe

Die Schifffahrt auf dem Rhein und seinen Zuflüssen hat eine lange Tradition, weil schon vor der Neuzeit wichtige Wirtschafts- und Industriegebieten Europas über das Flusssystem verbunden waren oder sogar an seinen Ufern lagen. Heute gehört der Rhein zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt.

Nach dem Wiener Kongress trat 1816 in Mainz eine Kommission (die spätere Zentralkommission für die Rheinschifffahrt) zusammen, um für die Rheinschifffahrt eine gemeinsame Übereinkunft der Rheinuferstaaten zu erarbeiten. Die Rheinschiffahrtsakte vom 31. März 1831 (Mainzer Akte) garantierte die Freiheit der Schifffahrt bis ins offene Meer, schaffte das Stapelrecht in Köln und Mainz ab und verpflichtete die Uferanliegerstaaten, Schifffahrtshindernisse zu beseitigen. Man begradigte ab 1817 den Oberrhein, damit er überhaupt erst gut schiffbar würde. Die Revidierte Rheinschiffahrtsakte vom 17. Oktober 1868 (Mannheimer Akte) enthält die überwiegend auch heute noch gültigen Grundsätze der Rheinschifffahrt und befreite die Schifffahrt von Abgaben und Zöllen. Man schuf Rheinschifffahrtsgerichte. Seit 1920 residiert im Palais du Rhin in Straßburg die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, in der die Schweiz, Frankreich, Deutschland, die Niederlande und Belgien vertreten sind.

Wegen der ausgebauten Fahrrinne und der jahreszeitlich ziemlich regelmäßigen Niederschläge in seinem Einzugsgebiet ist der Rhein heute von der Mündung bis zum Hafen Rheinfelden problemlos ganzjährig schiffbar. Vor Abschluss des Ausbaus waren bis 1988 am Mittelrhein noch Lotsen üblich. Am Oberrhein, zwischen Mannheim und Iffezheim, sind immer noch Lotsen tätig. Oberhalb des Rheinfalls ist der Rhein bis zur Brücke bei Neuhausen am Rheinfall für jeden Schiffsverkehr gesperrt. Von der Rheinbrücke in Schaffhausen ab bis nach Konstanz besteht in den Sommermonaten eine durchgehende Schiffsverbindung; das Stauwehr in Schaffhausen sorgt in diesem Bereich für einen gleichbleibenden Wasserstand bis Diessenhofen. Da die dortige Brücke sehr niedrig ist, senken manche Schiffe für die Durchfahrt ihr Ruderhaus ab. Flussaufwärts von Stein am Rhein ist der Rhein nicht reguliert, daher je nach Wasserstand schiffbar. Der Alpenrhein ist für die Schifffahrt ganz gesperrt, der „Alte Rhein“ aber auf zwei Kilometern von der Mündung bis nach Rheineck SG schiffbar.

Siehe auch: Wahrschau am Mittelrhein (Schifffahrt), Untiefen des Rheins

  Kanalverbindungen zu anderen Flüssen

  Die Schifffahrtsroute RotterdamConstanța ist die kürzeste schiffbare Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer über Rhein, Main, Main-Donau-Kanal, Donau und Donau-Schwarzmeer-Kanal

Der Rhein hat über Kanäle Verbindungen zu anderen Flüssen:

  • Der Mülhauser Kanal (Canal de Mulhouse) zweigt unterhalb von Basel bei Kembs vom Rheinseitenkanal ab und trifft in Mülhausen auf den Rhein-Rhône-Kanal (Canal du Rhône au Rhin), ist aber nur noch für den Tourismus interessant.
  • Der Rhein-Marne-Kanal (Canal de la Marne au Rhin) verbindet mit zwei Kanaltunneln über zwei Wasserscheiden Straßburg über Mosel und Marne mit der Seine bei Paris, für Sportboote und kleinere Schiffe geeignet.
  • Ab Duisburg verbindet der Rhein-Herne-Kanal und ab Wesel der Wesel-Datteln-Kanal den Rhein über weitere Kanal- und Flusssysteme mit Ems, Weser, Elbe und Oder.
  • Die Maas bei Venlo sollte 1626 mit der Fossa Eugeniana ab Rheinberg und 1809 nach dem Willen Napoleons durch den Nordkanal ab Neuss angeschlossen werden. Beide Projekte wurden begonnen, aber nicht fertiggestellt.
  • In Nijmegen (km 887,1) zweigt der Maas-Waal-Kanal ab.
  • Ab Tiel (km 913,5) verbindet der Amsterdam-Rhein-Kanal die Waal mit Amsterdam.
  • Bei km 926,1 besteht über den Kanaal van St.Andries eine Verbindung zur Maas.
  • Bei Woudrichem (km 952,5) ist die Zufahrt zur Afgedammte Maas.
  • In Gorinchem (km 955,5) zweigt der Merwede-Kanal zum Amsterdam-Rhein-Kanal ab.

  Rhein-Pegel

  Pegeluhr in Emmerich am Rhein

An Pegeln werden die aktuellen Wasserstände angezeigt und elektronisch gespeichert. Die Messwerte werden an die zuständige Wasser- und Schifffahrtsdirektion und an die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz übertragen. Automatische Anrufbeantworter (in Deutschland Ortsvorwahl plus 19429) und behördliche Internetangebote der Anliegerstaaten informieren die Öffentlichkeit ständig über Veränderungen.

Die wichtigsten Schifffahrtspegel am Rhein sind: Konstanz, Rheinfelden, Basel-Rheinhalle, Iffezheim, Maxau, Speyer, Mannheim, Worms, Mainz, Oestrich, Bingen, Kaub, Koblenz, Andernach, Oberwinter, Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg-Ruhrort, Wesel, Rees, Emmerich am Rhein, Lobith, Pannerdense Kop, IJsselkop, Nijmegen Hafen, Tiel, Zaltbommel, Vuren, Krimpen, Dordrecht und Rotterdam.

Am wichtigsten für die Schifffahrt innerhalb der frei fließenden Rheinstrecke sind die Pegel Duisburg-Ruhrort, Kaub und Karlsruhe-Maxau. Duisburg ist ausschlaggebend für die Strecke bis Koblenz, Kaub und Karlsruhe-Maxau für die südlicheren Rheinabschnitte. Die Wasserstände an den Pegeln (umgangssprachlich auch kurz: Pegelstände) sind wichtig für die Ladetiefe, die sich aus der möglichen Tauchtiefe bei Niedrigwasser bestimmt. Man lädt so beispielsweise 80 bis 120 cm auf den Pegel Kaub je nach Risikobereitschaft. Gegebenenfalls muss bei Niedrigwasser ein Hafen oder eine Reede angelaufen werden, um das Schiff zu leichtern. Für die Bergfahrt auf dem Mittelrhein war dies zum Beispiel bis in die 1970er Jahre in Bad Salzig für Tankschiffe möglich und in St. Goarshausen für sonstige Ladungen, heute hat diese Praxis an Bedeutung verloren. Wenn die Schiffe nicht mehr volle Ladung transportieren können, verteuert sich die Fracht. Deshalb erheben die Frachtschifffahrtsunternehmen bei niedrigen Wasserständen an den Pegeln Duisburg-Ruhrort, Köln und Kaub einen Kleinwasserzuschlag (Kwz).

Für alle Rheinpegel sind die Hochwassermarken I und II in der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung festgelegt. Ab Hochwassermarke I soll nur noch im mittleren Drittel des Fahrwassers gefahren werden, zu Tal maximal mit 20 km/h (Ausnahme: auf Gebirgsstrecke 24 km/h). Die Wasserschutzpolizei überwacht die Einhaltung. Wird die Hochwassermarke II erreicht oder überschritten, wird im betreffenden Bereich die Schifffahrt völlig gesperrt. Näheres dazu ist bei „Pegel Köln“ beschrieben.

  Seilbahnen

  Die Koblenzer Rheinseilbahn ist die größte Seilbahn Deutschlands

Den Rhein überqueren zwei Seilbahnen. Die Kölner Rheinseilbahn wurde zur Bundesgartenschau 1957 in Höhe der Zoobrücke erbaut.

In Koblenz verkehrt mit der Rheinseilbahn seit dem 2. Juli 2010 die größte Seilbahn Deutschlands. Die erste in einem städtischen Umfeld gebaute und 890 Meter lange Dreiseilumlaufbahn verbindet die Rheinanlagen in Höhe der Kastorkirche mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein. Sie kann mit 18 Kabinen für jeweils 35 Passagiere pro Stunde etwa 3.800 Menschen in jede Richtung befördern. Mit dieser Förderkapazität von insgesamt 7.600 Menschen pro Stunde ist sie weltweit unübertroffen. Sie wurde als Attraktion und ökologisch sinnvolle Verkehrsverbindung zur Bundesgartenschau 2011 errichtet.[36] Um den UNESCO-Welterbe-Status der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal nicht zu gefährden wurde in einem Konzessionsvertrag vereinbart, die Seilbahn bis November 2013 zu betreiben und danach wieder abzubauen.

  Kultur

  Die Rheinanlagen von Koblenz mit den Schlossstufen vor dem Kurfürstlichen Schloss

  Parks

Als Rheinanlagen werden eine Reihe von parkähnlich gestalteten Uferpromenaden entlang des Rheins bezeichnet. So ließ die spätere deutsche Kaiserin Augusta ab 1856 in Koblenz die Rheinanlagen als Park gestalten. Später wurde der Park bis auf eine Länge von 3,5 km weiter ausgebaut. Zur Bundesgartenschau 2011 wurden dieser umfangreich restauriert. In Bingen wurden die Rheinanlagen zur Landesgartenschau 2008 neu angelegt und danach als Kulturufer vermarktet. Mit dem Rheinpark in Köln wurde zur Bundesgartenschau 1957 ein nachhaltig genutzter Naherholungsbereich geschaffen. Für die Bundesgartenschau 1979 wurden in Bonn die Rheinwiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen südlich des damaligen Regierungsviertels in einen 160 ha großen Landschaftspark, die Rheinaue, umgestaltet. Heute dient sie als Naherholungsgebiet und wird für Großveranstaltungen wie Freiluftkonzerte, Feste und Flohmärkte genutzt.

  Rheinromantik

  Der romantische Teil des Rheins im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, Blick auf Burg Katz, im Hintergrund die Loreley
Hauptartikel: Rheinromantik

Bestandteile von Rheinsagen sind Ritter, Drachen, einsame Jungfrauen auf hohen Felsen (Loreley), unachtsame Schiffer im verunglückenden Kahn oder fleißige Zwerge, die Heinzelmännchen. Der Rheinromantik sind abgesehen von einigen Liedern auch wiederaufgebaute Burgen wie Schloss Stolzenfels bei Koblenz oder die Hohkönigsburg im Elsass zu verdanken. Eine der bekanntesten Sagen ist das Nibelungenlied.

Eng mit der Rheinromantik verbunden sind die zahlreichen Lieder, die dem Strom gewidmet sind. Das Repertoire reicht von Karnevalsschlagern wie "Einmal am Rhein" von Willi Ostermann über patriotische Lieder des 19. Jahrhunderts (etwa "Zwischen Frankreich und dem Böhmerwald" von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben) bis zu der nationalistischen "Wacht am Rhein" von Max Schneckenburger. Zu den bekanntesten Rheinliedern gehört "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" von Heinrich Heine.

  UNESCO-Welterbe

Das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz wurde am 27. Juni 2002 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Das Welterbegebiet erstreckt sich auf einer Länge von 67 km entlang des Durchbruchstals des Rheins durch das Rheinische Schiefergebirge. Die Einzigartigkeit dieser Kulturlandschaft ist der außergewöhnliche Reichtum an kulturellen Zeugnissen.

  Sonstiges

  • Auf dem Namedyer Werth, einer Halbinsel im Rhein bei Andernach, befindet sich mit dem Geysir Andernach der höchste Kaltwassergeysir der Welt.
  • 1966 erregte ein Weißwal Aufsehen, der während eines Monats rheinaufwärts bis nach Bonn und wieder zurück ins offene Meer schwamm (siehe Moby Dick (Rhein)).
  • Der Rhein entwässert auch einen kleinen Teil Italiens: Der Reno di Lei leitet Wasser aus dem Lago di Lei in der italienischen Provinz Sondrio in den Hinterrhein.
  • Der Rhein führt auch einen Teil des Wassers der oberen Donau ab; an mehreren Stellen wird die Europäische Wasserscheide unterirdisch umgangen, siehe Donauversickerung.
  • Eigentlich könnte der Rhein auch Aare heißen, denn die Aare ist beim Zusammenfluss mit dem Rhein derjenige Fluss mit der größeren Wassermenge (s. oben). Allerdings wird gewöhnlich die mündungsfernste Quelle als Flussquelle bestimmt.[37]
  • Etwa 1 % des Alpenrheinwassers umgeht Basel bzw. den Hochrhein, indem es von der Bodensee-Wasserversorgung dem Bodensee bei Sipplingen entnommen und als Trinkwasser in viele Städte in Baden-Württemberg bis hinauf nach Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim geführt wird. Von Stuttgart aus zum Beispiel fließt das Wasser via Neckar wieder in den Rhein.
  • Vermutlich ein Zahlendreher ist die Ursache, dass bei der Angabe für die Länge des Rheins in Nachschlagewerken, Lehrbüchern und offiziellen Unterlagen viele Jahre eine falsche Zahl (1320 km) angegeben wurde.[2]
  • Auffällig abweichend von der korrekten Kilometrierung des Rheins ist die Kilometrierung der Rheinschiffahrtsstrecken in den Kursbüchern der deutschen Eisenbahnen. Nach deren Angaben liegen schon seit 1944[38] auch heute noch[39] Köln und Mainz je 100 Kilometer von Koblenz entfernt (korrekt wären 96,5 bzw. 93,2 Kilometer); der Abschnitt von Oberwesel bis Boppard ist statt mit 20,5 mit 24 Kilometern, der 24,9 Kilometer lange Abschnitt von Linz bis Bonn sogar mit 32 Kilometern ausgewiesen.
  • Den Rhein in seiner gesamten Länge von der Schweiz bis zur Nordsee hat 1969 Klaus Pechstein aus Linz am Rhein durchschwommen. Er legte die Strecke in 260 Stunden zurück, wozu er 30 Tage benötigte. 2012 versuchte der Schweizer Extremschwimmer Ernst Bromeis, dies ebenfalls zu schaffen, musste aber frühzeitig aufgeben.[40]

  Zitate

Der Rhein ist der Fluss, von dem alle Welt redet und den niemand studiert, den alle Welt besucht und niemand kennt. Dennoch beschäftigen seine Ruinen die geistigen Höhenflüge, und diesen bewundernswerten Fluss lässt das Auge des Poeten wie das Auge des Publizisten unter der Durchsichtigkeit seiner Fluten Vergangenheit und Zukunft Europas ahnen.

Victor Hugo 1845

  Siehe auch

  Fernsehdokumentationen

  Literatur

  • Manfred Fenzl: Der Rhein. Schaffhausen – Nordsee und zum IJsselmeer. Führer für Binnengewässer. 4. Auflage. Delius Klasing, Bielefeld 2005, ISBN 3-89225-466-4.
  • Hans Chr. Hoffmann, Dietmar Keller, Karin Thomas (Hrsg.): Der Rhein – Unser Weltkulturerbe. Dumont, Köln 2003, ISBN 3-8321-7323-4.
  • Horst Johannes Tümmers: Der Rhein – Ein europäischer Fluß und seine Geschichte. C.H. Beck, München 1994, ISBN 3-406-37972-9.
  • Klaus Honnef, Klaus Weschenfelder, Irene Haberland (Hrsg.): Vom Zauber des Rheins ergriffen. Zur Entdeckung der Rheinlandschaft. Klinkhardt & Biermann, München 1992, ISBN 3-7814-0334-3. (Mit zahlreichen Abbildungen der deutschen Burgen und Städte am Rhein in Kunstwerken englischer und niederländischer Künstler der vergangenen Jahrhunderte)
  • Johann Georg Kohl: Der Rhein. 2 Bände, Brockhaus, Leipzig 1851. (uni-koeln.de)
  • Bruno P. Kremer: Der Rhein – Von den Alpen bis zur Nordsee. Mercator-Verlag, Duisburg 2010, ISBN 978-3-87463-456-4.
  • Karsten Keune (Hrsg.): Sehnsucht Rhein. Rheinlandschaften in der Malerei. Mit Beiträgen von Irene Haberland und Elmar Scheuren. Bouvier, Bonn 2006, ISBN 3-416-03096-6
  • Jochen Rahe, Martin Stieghorst, Urs Weber (Hrsg.): Handbuch Rhein, Primus Verlag, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-89678-772-9
  • Ingo Runde: Zur Bedeutung und Entwicklung des Rheinhandels im Früh- und Hochmittelalter. In: Schutz des Kulturerbes unter Wasser. Veränderungen europäischer Lebenskultur durch Fluss- und Seehandel. Beiträge zum Internationalen Kongress für Unterwasserarchäologie (IKUWA '99), 18.–21. Februar 1999 in Sassnitz auf Rügen. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Bd 35. Lübstorf 2000, S. 297–309, ISSN 0138-4279
  •  Gertrude Cepl-Kaufmann, Antje Johanning (Hrsg.): Mythos Rhein. Kulturgeschichte eines Stromes. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-465-X.
  •  Gertrude Cepl-Kaufmann, Hella-Sabrina Lange: Der Rhein. Ein literarischer Reiseführer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-18919-1.
  • Martin Stankowski: Links + Rechts, der andere Rheinreiseführer, vom Kölner Dom bis zur Loreley. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03573-8.
  • M:AI – Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW e. V.: Dynamik und Wandel – Die Entwicklung der Städte am Rhein 1910–2010+. JOVIS, Berlin 2010, ISBN 978-3-86859-096-8.
  • M. Eckoldt (Hrsg.), Flüsse und Kanäle, Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen, DSV-Verlag 1998
  • Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest: Kompendium der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest. Organisatorische und technische Daten, Binnenschifffahrt, Aufgaben, Wasserstraßen. Eigenverlag, Mainz Juni 2007

  Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Rhein – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Rhein – Zitate
 Wikisource: Rhein – Quellen und Volltexte
 Commons: Rhein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  Einzelnachweise

  1. Infoblatt Rhein von Klett
  2. a b Ein banaler Zahlendreher. 27. März 2010, abgerufen am 29. März 2010.
  3. Rhein kürzer als gedacht. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 26. Januar 2010, abgerufen am 28. März 2010.
  4. interaktiver Atlas der SchweizLandestopografie
  5. Hydrologischer Atlas der Schweiz 2002, Tafel 5.4 Natürliche Abflüsse 1961–1980 (Ausschnitt)
  6. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1232 Oberalppass, 1:25 000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2005
  7. Anm.: die geomorphologische Kammlinie deckt sich nicht notwendigerweise mit der Wasserscheide, da sie sich auf in Umkreisen gemittlete Höhen bezieht.
  8. Geschiebeführung
  9. Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz 2008, PDF, 37975 KB
  10. B.P.C. Steenkamp, D. Ludikhuize: Relationship between Pollution Transport Rates at Lobith and Maassluis, Dordrecht, 1995; S. 20ff
  11. Martin Stock/Hans-Heiner Bergmann/Herbert Zucchi: Watt. Lebensraum zwischen Land und Meer, Heide 2007, S. 20 f.
  12. Böhme M., Aiglstorfer M., Uhl D., Kullmer O. The Antiquity of the Rhine River: Stratigraphic Coverage of the Dinotheriensande (Eppelsheim Formation) of the Mainz Basin (Germany).] In: PLoS ONE 7(5)
  13. Hans-Heinrich Bass, Hungerkrisen in Preussen während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, St. Katharinen 1991: Scripta Mercaturae Verlag, S. 161 ff.
  14. bafg.de
  15. a b dapd-nrw, 10. Mai 2011: Rhein-Pegel erreicht Rekordtiefstand. In: koeln.de (3. November 2011)
  16. dpa: Rhein-Pegel im April noch nie so tief. In: focus.de, Panorama, 29. April 2011 (3. November 2011)
  17. Verkehrsrundschau.de
  18. steb-koeln.de, Stadtentwässerungsbetriebe Köln (3. November 2011)
  19. donnerwetter.de
  20. epd: Bombenadvent in Koblenz. In: badische-zeitung.de, Panorama, 2. Dezember 2011 (4. Dezember 2011)
  21. Der Rhein in Eisfesseln beim KULTURTAGE Stadtteilfestival. In: Wiesbadener Tagblatt, 20. Juli 2009
  22. Thema der Woche: Eis. In: Die Zeit, Nr. 8/1956
  23. Bruno Streit (1992): Zur Ökologie der Tierwelt im Rhein. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft Basel. Band 102: 323-342
  24. Stefan Nehring (2003): Gebietsfremde Arten in den deutschen Gewässern – ein Risiko für die Biodiversität. S. 40–52 in: Angewandte Wissenschaft Heft 498 (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft).
  25. Siehe auch Aktuelle und zukünftige Entwicklung der Belastung mit Chlorid im Rheineinzugsgebiet. (PDF) Studie im Auftrag der RIWA, 2008.
  26. Wasser, Grundwasser, Trinkwasser, Wasserverschmutzung und Rhein. BUND, Regionalverband Südlicher Oberrhein, Leitartikel
  27. Verzeichnis E, Lfd. Nr. 46 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  28. Johannes Hoops: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 24, S. 531.
  29. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest: Kompendium der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest. Organisatorische und technische Daten, Binnenschifffahrt, Aufgaben, Wasserstraßen. Eigenverlag, Mainz Juni 2007
  30. Rheinkilometrierung. auf: schiffundtechnik.eu
  31. Bruno P. Kremer: Der Rhein. Von den Alpen bis zur Nordsee. Duisburg 2010; Seite 197
  32. Rhein im Historischen Lexikon der Schweiz
  33. Flösserei im Historischen Lexikon der Schweiz
  34. Rhein im IVS: SG 5 pdf GIS
  35. Rhein im IVS: AG 73 pdf GIS / Aare im IVS: AG 70 pdf GIS
  36. Die Größte! Koblenzer Buga-Seilbahn gondelt jetzt über den Rhein. In: Rhein-Zeitung, 2. Juli 2010
  37. wissen.de: „Als Ursprung eines Flusses betrachtet man allgemein die mündungsfernste Quelle, der der längste Quellfluss (Hauptquellfluss) entspringt.“
  38. Kursbuch der Reichsbahn von 1944
  39. Elektronisches Kursbuch derDeutschen Bahn
  40. Der vergessene Rheinbezwinger Stuttgarter Zeitung.de, 31. Mai 2012, abgerufen am 01. Juni 2012
   
         
   

 

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