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Siedlung (n.f.)
Ansiedlung, Besiedlung, Dorf, Fleck, Flecken, Gemeinde, Gründung, Kleinstadt, Kolonie, Ort, Parzelle, Parzellierung, Spielstraße, Städtchen, Standort, verkehrsberuhigte Zone, Wohnviertel
Ver também
Siedlung (n.f.)
↗ aufteilen, berappen, blechen, dosieren, hinblättern, parzellieren, zu einem Start verhelfen
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Siedlung (n.)
animal group (en) - biologische Gruppe[Hyper.]
colonial (en)[Dérivé]
Siedlung (n.)
colonie (fr)[Classe]
zu einem Start verhelfen[Nominalisation]
Siedlung (n.)
Bezirk, Gebiet, Kolonie[Hyper.]
Siedlung (n.)
Grenze[Hyper.]
aufteilen, berappen, blechen, dosieren, hinblättern, parzellieren[Nominalisation]
parcel (en) - parcel (en)[Dérivé]
Siedlung (n.)
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Eine Siedlung, auch Ansiedlung, Ort oder Ortschaft, oder Wohnplatz, Wohnstelle ist ein geographischer Ort, an dem Menschen in Gebäuden oder temporären Bauwerken zum Zwecke des Wohnens und Arbeitens zusammen leben. Dazu gehören – in heutiger Zeit – Baulichkeiten der Wirtschaft, der Kultur, des Sozial- und des Verkehrswesens. Siedlungen bzw. Orte haben meist einen eigenen Siedlungsnamen (Ortsname, Oikonym).
Inhaltsverzeichnis |
Vorläufer der Siedlung ist die Jagdstation bzw. der Wohnplatz nomadisierender bzw. nur saisonal sesshafter Jäger und Sammler oder Fischer. Der Begriff Siedlung ist primär den dauerhaft sesshaften Kulturen der Ackerbauern vorbehalten. Eine Zwischenform ist die ggf. auch wandernde Siedlung nomadisierender Hirtenvölker (Jurte, Kraal).
Grundsätzliche theoretische Entwicklungen zur symbolischen Dimension von Siedlungen sind durch Siedlungsinterne Analysen zu erwarten. Da die Forschung auf diesem Gebiet besonders intensiv ist, wurde ein besonderes Gewicht auf die methodischen Aspekte gelegt. Sie symbolischen Aspekte von Siedlungen und Häusern sind in historischen Kontexten sehr viel komplexer, aber einfacher ermittelbar als in schriftlosen Kulturen. Sehr genaue, normative Vorstellungen davon was eine Stadt ausmacht, hatten bereits griechische Stadtplaner (Hippodamos von Milet) und arabische Schriftsteller des Mittelalters.
Ihre Texte können zu überlieferten Stadtplänen in Bezug gesetzt werden, woraus sich ergeben kann, wie eine Siedlung in der entsprechenden Zeit wahrgenommen wurde. Im Idealfall sollten die Untersuchungen – funktional, sozial, symbolisch – miteinander verbunden werden, was oft daran scheitert, dass großflächig ausgegrabene Siedlungen keine genaue Funktionsanalyse erlauben. Bedeutungen und Symbolik können oft nicht ermittelt werden. Genauer ermittelte Fundverteilungen verbrauchen viel Zeit und Finanzen. Selten wird eine freigelegt Fläche in Hinsicht auf Hausgrundrisse oder Nachbarschaften interpretierbar. Ein Weg zur Umgehung der Probleme ist noch nicht gefunden. Allerdings könnten mit der technischen Entwicklung der Erkundung von Strukturen unter der Erdoberfläche architektonische Pläne ohne Ausgrabung erfasst werden, so dass man die genaue Erfassung der Aktivitätszonen auf eine relative kleine auszugrabende Stichprobe beschränken kann. Bis dahin bleibt für die Grabungsstrategie die Fragestellung des Projektes bestimmend.
Die Einteilung von Siedlungen erfolgt nach unterschiedlichen Kriterien in bestimmte Siedlungsformen bzw. (synonym) Siedlungstypen. Manchmal treten diese in reiner Form auf. Aber meistens, vor allem wenn Siedlungen wachsen, vermischen sich mehrere Siedlungsformen.
In einigen Fällen betrifft die Siedlungsform nicht die gesamte Stadt, sondern nur einen Stadtteil. Dies war besonders in der Nachkriegszeit in Deutschland eine verbreitete Form der Ansiedlung der verschiedenen Flüchtlingsgruppen. In ländlichen Gebieten wuchsen viele Ortschaften durch solche „Siedlungen“ um 100 Prozent ihrer Vorkriegseinwohnerzahl an. Dabei wurde der gleiche Haustyp („Siedlungshaus“) zwanzig- oder fünfzigfach entlang einer Straße in der Peripherie der Ortschaften hochgezogen – der Siedlungsbau der 1950er Jahre. In der neueren Geschichte gab es das in den 1990er und 2000er Jahren zum Teil noch einmal für Aussiedler. Allerdings war der Hausbau individueller und flächenmäßig wesentlich großzügiger.
Am einfachsten ist es natürlich, die Art der Siedlung nach ihrer Größe zu unterscheiden. Kleine Siedlungen werden „Dörfer“ genannt, mittlere und große Siedlungen „Stadt“, riesige Siedlungen „Metropolen“. Das ist in der Praxis nicht zweckdienlich: Dorf ist ein Begriff der ländlichen Siedlungsstruktur, und das Recht, die Bezeichnung Stadt zu führen, ist in Europa nicht unmittelbar von der Einwohnerzahl abhängig, sondern vom Stadtrecht. Städte mit mehr als 1 Million Einwohner werden als Millionenstadt bezeichnet, darüber hinausgehende Agglomorationen als Megacity.
Um eine internationale amtlich-statistische Vergleichbarkeit zu erzielen, hat die Statistical Commission der Vereinten Nationen eine kleinste siedlungsgeographische Einheit definiert, die Siedlungseinheit (SE, englisch locality). Die Untergrenze passt sich der Siedlungsstruktur des Staates an.
In Deutschland unterscheidet man – sofern die Siedlung den Titel „Stadt“ trägt – nach Einwohnerzahl:
In der topographischen Siedlungskennzeichnung der Statistik Austria unterscheidet man:
Es ist auch möglich, Siedlungsformen nach der Anordnung der Gebäude zu unterscheiden. Neu erstellte Siedlungen haben oft ganz spezielle Formen. Mit der Zeit verschwindet die charakteristische Form jedoch oft. Aber vor allem in dörflichen Siedlungsformen bleibt die Form oft lange Zeit erhalten.
Folgende Formen werden unterschieden:
Unabhängig von Größe und Anordnung wird die Siedlungsform auch durch die Bauart der Häuser selbst bestimmt.
Hier sind vor allem folgende Unterscheidungen zu nennen:
Auch die Bauherrenschaft kann zur Unterscheidung herangezogen werden:
Seltener wird bei den Siedlungsformen nach gesellschaftlichen Gesichtspunkten unterschieden. Es gibt Siedlungen in denen besondere Regeln gelten oder in denen nur Menschen leben, auf die bestimmte Kriterien zutreffen.
Folgende Unterscheidungen wären hier zu nennen:
|
Anm.: In Namibia ist eine Siedlung (Settlement) die kleinste Einheit der kommunalen Verwaltung mit meist nur wenigen hundert Einwohnern.
Land | Orte | SE |
---|---|---|
Burgenland | 850 | 130 |
Kärnten | 7.500 | 154 |
Niederösterreich | 11.150 | 458 |
Oberösterreich | 13.150 | 312 |
Salzburg | 6.300 | 114 |
Steiermark | 14.700 | 222 |
Tirol | 7.150 | 190 |
Vorarlberg | 2.050 | 45 |
Wien | 150 | 4 |
Österreich | 54.700 | 1.629 |
Orte: Werte stark gerundet, Stand 2001[1]; SE: Siedlungseinheiten >500 nach Schwerpunkt, exakt, Stand 2010[2] |
In Österreich gibt es insgesamt etwa 55.000 – in der Österreichischen Karte (ÖK)/Geonam geführte – Orte (Siedlungsnamen), von Städten bis hin zu Einzellagen.[1] Dazu kommen noch zahlreiche Gehöfte mit Vulgoname, die in diesem Kartenwerk nicht verzeichnet sind. Diese Orte sind zu insgesamt 17.368 Ortschaften (Postleitzahlgebieten) und 2.357 Gemeinden (politischen Einheiten) zusammengefasst.
Die Untergrenze der UNO-Siedlungeinheit (SE)[2] wurde in Österreich bei 501 Einwohnern gewählt. Nach dieser internationalen Definition gibt es 1.629 Siedlungeinheiten. Sie umfassen gesamt 1.653.456 Gebäude (71,1% aller Gebäude in Österreich), ihre Gesamteinwohnerzahl beträgt 6.682.076 (79,8% der Gesamtbevölkerung), das heißt, ein Fünftel aller Österreicher lebt in Orten unter 500 Einwohnern. Die durchschnittliche Größe einer Siedlungseinheit beträgt 1.015 Gebäude mit 4.102 Einwohnern, liegt also im Bereich einer kleinen Kleinstadt. Andererseits sind ein signifikanter Teil der etwa 2.300 Gemeinde- und ein Gutteil der weiteren 15.000 Ortschaftshauptorte kleiner als 500 Einwohner.
Das Verhältnis der Siedlungsnamen, Ortschaften und Siedlungseinheiten gibt Aufschluss über die lokale Siedlungsstruktur: So hat Salzburg zwar 6.300 Orte, aber nur 114 Siedlungeinheiten, was für viele kleine Ansiedlungen spricht, Burgenland aber 850 Orte bei 129 Einheiten, also primär größere Orte. Die Steiermark hat die meisten Orte Österreich, aber nur halb so viele Siedlungeinheiten wie Niederösterreich, ist also kleinörtlicher strukturiert. Niederösterreich hat drei mal so viele Einwohner wie Salzburg, aber nur doppelt so viele Ortsnamen, was an der in der ÖK unbenannten Streubesiedlung liegt, während Salzburg mehr geschlossene Orte aufweist. Die 150 Ortsnamen Wiens sind die eingewachsenen Vor- und Umlandorte, die heute die Bezirke, Bezirksteile und Grätzl bilden, trotzdem hat das Stadtgebiet so viel ländlichen Raum, dass sich – in Osten Wiens – drei weitere, heute noch unabhängige Siedlungseinheiten ergeben (Aspern, Neuessling, Süßenbrunn).
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